Mannheim: Leistungen zufriedenstellend, Ergebnisse nicht

Der Saisonstart verlief für Waldhof Mannheim unzufriedenstellend. Doch die Ergebnisse spiegeln aus der Sicht von Trainer Rüdiger Rehm nicht die Leistungen wider.

Ließ sich bei der SVW-Torwartfrage nicht in die Karten schauen: Rüdiger Rehm.

Ließ sich bei der SVW-Torwartfrage nicht in die Karten schauen: Rüdiger Rehm.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Zehn Punkte betrug in der Abschlusstabelle der Vorsaison Mannheims Abstand zum Tabellenvierten SV Wehen Wiesbaden, der über die Relegation ins Bundesliga-Unterhaus aufstieg – zu viel für die Verantwortlichen: Trainer Christian Neidhart wurde durch Rüdiger Rehm ersetzt.

Zumindest ergebnistechnisch blieb die erhoffte Wende beim ambitionierten Drittligisten in den ersten Wochen allerdings aus. In den ersten sieben Ligaspielen sammelten die Schwarz-Blauen lediglich acht Zähler. Zufriedener als mit der Punktausbeute ist der Coach mit der Spielweise: “Insgesamt bin ich mit den Leistungen mehr zufrieden als mit den Ergebnissen”, erklärte Rehm.

Rehm fordert mehr Abschlüsse

Dennoch betitelte der 44-Jährige die bisherigen Leistungen vor dem Heimspiel gegen Freiburg II am Samstag (LIVE! 14 Uhr bei kicker) “nur” mit dem Wort “ordentlich”. Zum einen müsse sein Team noch “mehr Abschlüsse schaffen” und zum anderen in der Defensive weniger Chancen zulassen. Vor allem Letzteres unterstreicht auch die Statistik: Die zwölf Gegentore sind der viertschlechteste Wert der gesamten Liga.

Die Hoffnung auf die erste gegentorlose Partie der Spielzeit dürfte angesichts der “positiven Entwicklung” in Saarbrücken und dem kommenden Gegner groß sein. Denn Freiburg II schoss die wenigsten Tore der Liga (sechs). Obwohl die Breisgauer als Tabellenvorletzter nach Mannheim reisen, warnt Rehm sein Team: “Die Mannschaft zeigt, dass sie Qualität hat. Sie agiert kompakt und hat nach vorne hin viele spielerische Ansätze.”

Darüber hinaus sei eine zweite Mannschaft aufgrund des Personals immer eine “Wundertüte”.

Kehrt Waldhofs etatmäßige Nummer eins ins Tor zurück?

Allerdings hielt sich auch der SVW-Trainer selbst bei der Frage nach seinem Personal bedeckt – zumindest bei der Torwartfrage. Denn die etatmäßige Nummer eins Jan-Christoph Bartels, der nach einer Gehirnerschütterung schon in Saarbrücken auf der Bank saß, drängt zurück in die Startelf. Sein Vertreter Lucien Hawryluk hat es in den letzten Wochen laut dem Trainer aber “richtig gut” gemacht. “Der, der am Samstag im Tor steht, wird seine Sache gut machen. Ich habe bei beiden überhaupt keine Bauchschmerzen”, erläuterte Rehm.

Verzichten muss der Trainer gegen Freiburg auf den gesperrten Julian Riedel und aller Voraussicht nach auf die angeschlagenen Luca Bolay und Jonas Albenas.

Waldhof vor Südwest-Derby: “Wissen genau, wozu wir verpflichtet sind”

Für den SV Waldhof Mannheim steht nach der turbulenten Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den SSV Ulm 1846 das Derby gegen Saarbrücken auf dem Programm. Rüdiger Rehm muss zwei gesperrte Stammkräfte ersetzen.

Muss seine Abwehr im Derby gegen den 1. FC Saarbrücken umbauen: Waldhof-Coach Rüdiger Rehm.

Muss seine Abwehr im Derby gegen den 1. FC Saarbrücken umbauen: Waldhof-Coach Rüdiger Rehm.

IMAGO/foto2press

Das Unheil begann am letzten Spieltag beim 0:2 gegen den SSV Ulm 1846 für Waldhof Mannheim bereits in der 13. Spielminute, als Julian Riedels Grätsche im Mittelfeld früh zum Platzverweis für den Defensivspieler führte. Waldhof musste die Partie durch Laurent Jans‘ zweite Gelbe Karte ab der 86. Minute sogar zu neunt zu Ende spielen. Aufreger des Nachmittags war allerdings eine Szene außerhalb des Feldes: Ulms Ersatzspieler Nicolas Jann wurde beim Warmmachen vor der Waldhof-Kurve von einem Gegenstand am Kopf getroffen, die Partie daraufhin für rund acht Minuten unterbrochen.

Waldhof-Coach Rüdiger Rehm nach dem Wirbel am vergangenen Spieltag: “Zunächst mussten wir analysieren und aufarbeiten, was uns Sonntag widerfahren ist.” Zum Auftritt seiner Mannschaft sagte der 44-Jährige, dass er vor allem in der Offensive Probleme sehe. Diese könnten sich am Samstag in Saarbrücken durch den Ausfall des gesperrten Jans, der als Außenverteidiger in dieser Saison bereits drei Torbeteiligungen verbuchen konnte, weiter erschweren.

Derby vor der Brust: “Sehr viel Traditionen in diesem Duell”

Im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Saarbrücken am Samstag (23.09., 14 Uhr, LIVE! bei kicker) und der Ankündigung der eigenen Anhänger, mit großer Stärke anzureisen, zeigt sich Rehm hoch motiviert: “Wenn 1800 Fans mitkommen, dann wissen wir genau, was uns erwartet und wozu wir auch verpflichtet sind”, dabei gehe es für jeden Spieler darum, in den 90 Minuten alles abzurufen, was in ihnen stecke.

“Es ist ein Derby. In dem Fall liegen die Bundesländer zwar weit auseinander, trotzdem liegt sehr viel Tradition in diesem Duell.” Vom Gegner erwartet der Cheftrainer Mannheims einen sehr ambitionierten Auftritt – Saarbrücken steht auf Platz sechs in der Tabelle und könnte mit einem Sieg weiter nach oben schielen. 

Nach zwei Sperren in der Abwehr: Rehm gibt Entwarnung

Personell gibt es für Mannheim vor allem in der Abwehr Grund zur Sorge: Durch die Sperren von Riedel und Jans fallen zwei etatmäßige Stammspieler weg, im Training hat dann auch Luca Bolay leichte Probleme bekundet und wird deswegen die Reise nach Saarbrücken nicht mit antreten. “Alle anderen Spieler stehen zur Verfügung.”

Um Ersatz für die ausfallenden Defensivmänner macht sich Mannheims Trainer weniger Sorgen. Man habe  “die eine oder andere Möglichkeit”, erklärt er und lobt Marcel Seegert, der gegen Ulm bereits nach 16 Minuten eingewechselt wurde und überzeugte. Malte Karbstein, der mittlerweile seit zwei Wochen wieder am Training teilnimmt, sieht Rehm außerdem als ernsthafte Option: “Ich wüsste nicht, warum er nicht spielen soll.”

Bei der Torwartfrage lässt Rehm allerdings nicht so tief blicken. Jan-Christoph Bartels, der in den ersten beiden Partien noch zwischen den Pfosten stand und sich gegen Lübeck verletzte, sei zwar wieder fit, ob er den seitdem im Kasten stehenden Lucien Hawryluk direkt wieder ersetzten werde, bleibe aber offen. Der Ersatzmann habe “seine Aufgabe absolut erfüllt, Leistung gebracht und Druck ausgeübt. Das ist, was ich von jedem erwarte.”

Waldhof vor Südwest-Derby: “Wissen genau, wozu wir verpflichtet sind”

Für den SV Waldhof Mannheim steht nach der turbulenten Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den SSV Ulm 1846 das Derby gegen Saarbrücken auf dem Programm. Rüdiger Rehm muss zwei gesperrte Stammkräfte ersetzen.

Muss seine Abwehr im Derby gegen den 1. FC Saarbrücken umbauen: Waldhof-Coach Rüdiger Rehm.

Muss seine Abwehr im Derby gegen den 1. FC Saarbrücken umbauen: Waldhof-Coach Rüdiger Rehm.

IMAGO/foto2press

Das Unheil begann am letzten Spieltag beim 0:2 gegen den SSV Ulm 1846 für Waldhof Mannheim bereits in der 13. Spielminute, als Julian Riedels Grätsche im Mittelfeld früh zum Platzverweis für den Defensivspieler führte. Waldhof musste die Partie durch Laurent Jans‘ zweite Gelbe Karte ab der 86. Minute sogar zu neunt zu Ende spielen. Aufreger des Nachmittags war allerdings eine Szene außerhalb des Feldes: Ulms Ersatzspieler Nicolas Jann wurde beim Warmmachen vor der Waldhof-Kurve von einem Gegenstand am Kopf getroffen, die Partie daraufhin für rund acht Minuten unterbrochen.

Waldhof-Coach Rüdiger Rehm nach dem Wirbel am vergangenen Spieltag: “Zunächst mussten wir analysieren und aufarbeiten, was uns Sonntag widerfahren ist.” Zum Auftritt seiner Mannschaft sagte der 44-Jährige, dass er vor allem in der Offensive Probleme sehe. Diese könnten sich am Samstag in Saarbrücken durch den Ausfall des gesperrten Jans, der als Außenverteidiger in dieser Saison bereits drei Torbeteiligungen verbuchen konnte, weiter erschweren.

Derby vor der Brust: “Sehr viel Traditionen in diesem Duell”

Im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Saarbrücken am Samstag (23.09., 14 Uhr, LIVE! bei kicker) und der Ankündigung der eigenen Anhänger, mit großer Stärke anzureisen, zeigt sich Rehm hoch motiviert: “Wenn 1800 Fans mitkommen, dann wissen wir genau, was uns erwartet und wozu wir auch verpflichtet sind”, dabei gehe es für jeden Spieler darum, in den 90 Minuten alles abzurufen, was in ihnen stecke.

“Es ist ein Derby. In dem Fall liegen die Bundesländer zwar weit auseinander, trotzdem liegt sehr viel Tradition in diesem Duell.” Vom Gegner erwartet der Cheftrainer Mannheims einen sehr ambitionierten Auftritt – Saarbrücken steht auf Platz sechs in der Tabelle und könnte mit einem Sieg weiter nach oben schielen. 

Nach zwei Sperren in der Abwehr: Rehm gibt Entwarnung

Personell gibt es für Mannheim vor allem in der Abwehr Grund zur Sorge: Durch die Sperren von Riedel und Jans fallen zwei etatmäßige Stammspieler weg, im Training hat dann auch Luca Bolay leichte Probleme bekundet und wird deswegen die Reise nach Saarbrücken nicht mit antreten. “Alle anderen Spieler stehen zur Verfügung.”

Um Ersatz für die ausfallenden Defensivmänner macht sich Mannheims Trainer weniger Sorgen. Man habe  “die eine oder andere Möglichkeit”, erklärt er und lobt Marcel Seegert, der gegen Ulm bereits nach 16 Minuten eingewechselt wurde und überzeugte. Malte Karbstein, der mittlerweile seit zwei Wochen wieder am Training teilnimmt, sieht Rehm außerdem als ernsthafte Option: “Ich wüsste nicht, warum er nicht spielen soll.”

Bei der Torwartfrage lässt Rehm allerdings nicht so tief blicken. Jan-Christoph Bartels, der in den ersten beiden Partien noch zwischen den Pfosten stand und sich gegen Lübeck verletzte, sei zwar wieder fit, ob er den seitdem im Kasten stehenden Lucien Hawryluk direkt wieder ersetzten werde, bleibe aber offen. Der Ersatzmann habe “seine Aufgabe absolut erfüllt, Leistung gebracht und Druck ausgeübt. Das ist, was ich von jedem erwarte.”

Nach der Roten Karte: Riedel fehlt Mannheim zwei Spiele

Drittligist SV Waldhof Mannheim muss in den kommenden zwei Ligapartien auf Julian Riedel (32) verzichten. Der Innenverteidiger hatte im Spiel gegen den SSV Ulm 1846 die Rote Karte gesehen.

Die folgerichtige Konsequenz: Mannheims Julian Riedel sah im Spiel gegen Ulm nach überhartem Einsteigen glatt Rot.

Die folgerichtige Konsequenz: Mannheims Julian Riedel sah im Spiel gegen Ulm nach überhartem Einsteigen glatt Rot.

IMAGO/foto2press

Das Sportliche rückte in der Nachberichtserstattung der Partie zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem SSV Ulm 1846 Fußball (0:2) in den Hintergrund, nachdem sich während des Spiels einige Anhänger der Gastgeber vollkommen danebenbenommen hatten. So war unter anderem Ulms Einwechselspieler Nicolas Jann von einer Münze am Kopf getroffen worden, was eine von Schiedsrichter Timo Gansloweit verordnete rund achtminütige Spielunterbrechung nach sich zog.

Riedel und Jans fehlen Waldhof in Saarbrücken

Doch auch auf dem Feld hatte der Unparteiische bedeutsame Entscheidungen zu treffen – allen voran in der 13. Minute. Nach einem groben Foulspiel von Mannheims Julian Riedel am Ulmer Leonardo Scienza, bei dem der 32-Jährige seinen Gegenspieler mit beiden Beiden nahe der Seitenlinie umgegrätscht hatte, blieb dem Referee nichts anderes übrig, als den Innenverteidiger mit glatt Rot des Feldes zu verweisen.

Wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstagnachmittag verkündete, hat das DFB-Sportgericht den Mannheimer Defensivakteur nun “wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen der 3. Liga belegt”. Damit verpasst Riedel nicht nur das kommende Auswärtsspiel in Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr), sondern muss auch die anschließende Heimpartie gegen den SC Freiburg II (30. September, 14 Uhr) von der Tribüne aus verfolgen.

Zumindest in Saarbrücken wird der Innenverteidiger dabei in Gesellschaft von Rechtsverteidiger Laurent Jans sein, der das Feld im vergangenen Spiel aufgrund einer Gelb-Roten Karte kurz vor Schluss ebenfalls vorzeitig verlassen musste. Wie aus der Meldung des DFB hervorgeht, haben die Mannheimer dem Urteil bereits zugestimmt, womit dieses rechtskräftig ist.

Waldhof entschuldigt sich für Münzwurf – Jann: “Zum Glück nichts passiert”

Neben zwei Platzverweisen für den SV Waldhof Mannheim und einem Auswärtssieg für Ulm sorgte am Sonntagnachmittag eine Szene abseits des Platzes für Gesprächsstoff. Nach einem Münzwurf auf Nicolas Jann meldeten sich beide Drittligisten zu Wort.

Ulms Nicolas Jann (li.) kam beim Münzwurf mit einem Schrecken davon und konnte gegen den SV Waldhof Mannheim noch eingewechselt werden.

Ulms Nicolas Jann (li.) kam beim Münzwurf mit einem Schrecken davon und konnte gegen den SV Waldhof Mannheim noch eingewechselt werden.

IMAGO/foto2press

In doppelter Überzahl gewann der SSV Ulm 1846 Fußball am Sonntag beim SV Waldhof Mannheim mit 2:0 und sprang durch den Sieg im kurpfälzisch-schwäbischen Duell auf Relegationsrang drei. Für uneingeschränkte Freude sorgte der Erfolg beim Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest allerdings nicht. Grund dafür ist ein Vorfall aus der 52. Spielminute, der sich abseits des Feldes ereignete.

Hinter dem Tor von SSV-Keeper Christian Ortag machten sich die Ulmer Ersatzspieler für die Einwechslung bereit, als mehrere Gegenstände vom hinter dem Tor befindlichen Mannheimer Fanblock in Richtung der Gruppe flogen. Unter anderem eine Holzfigur und ein Feuerzeug verfehlten ihr Ziel, eine Münze allerdings traf Stürmer Nicolas Jann am Kopf. Das Spiel wurde daraufhin von Schiedsrichter Timo Gansloweit für acht Minuten unterbrochen, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen und einen gänzlichen Abbruch zu verhindern, nachdem kurz zuvor auch Feuerwerkkörper aus dem Ulmer Block abgefeuert worden waren.

Aufseiten der Mannheimer stellte zunächst Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz aufgrund des Vorfalls eine Grundsatzfrage. “Ich verstehe nicht, warum sich die Auswechselspieler auf der anderen Seite warm machen. Das ist in vielen Stadien unerklärlich”, wunderte sich der 44-Jährige darüber, dass Ersatzspieler sich stets hinter dem eigenen Torhüter statt vor der eigenen Fankurve für die Einwechslung bereit machen. 

“Solche Szenen gehören bei aller Emotionalität nicht ins Stadion”

Gegenüber der “Südwest-Presse” meldete sich der Geschädigte selbst zu Wort und konnte für Entwarnung sorgen. “Ich bin schon erschrocken”, so der 31-Jährige, “aber es ist zum Glück nichts passiert, alles halb so wild.” In der 72. Minute betrat Jann sogar noch das Feld und half mit, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

“Wir bedauern die Vorkommnisse rund um die 53. Spielminute sehr und entschuldigen uns beim SSV Ulm und insbesondere dem getroffenen Spieler. Solche Szenen gehören bei aller Emotionen rund um ein hitziges Spiel nicht ins Stadion”, heißt es in einem offiziellen Statement der Mannheimer, auf die ebenso wie auf die Ulmer wegen des Abbrennens von Pyrotechnik nun Geldstrafen vom DFB warten dürften.

Waldhof entschuldigt sich für Münzwurf – Jann: “Zum Glück nichts passiert”

Neben zwei Platzverweisen für den SV Waldhof Mannheim und einem Auswärtssieg für Ulm sorgte am Sonntagnachmittag eine Szene abseits des Platzes für Gesprächsstoff. Nach einem Münzwurf auf Nicolas Jann meldeten sich beide Drittligisten zu Wort.

Ulms Nicolas Jann (li.) kam beim Münzwurf mit einem Schrecken davon und konnte gegen den SV Waldhof Mannheim noch eingewechselt werden.

Ulms Nicolas Jann (li.) kam beim Münzwurf mit einem Schrecken davon und konnte gegen den SV Waldhof Mannheim noch eingewechselt werden.

IMAGO/foto2press

In doppelter Überzahl gewann der SSV Ulm 1846 Fußball am Sonntag beim SV Waldhof Mannheim mit 2:0 und sprang durch den Sieg im kurpfälzisch-schwäbischen Duell auf Relegationsrang drei. Für uneingeschränkte Freude sorgte der Erfolg beim Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest allerdings nicht. Grund dafür ist ein Vorfall aus der 52. Spielminute, der sich abseits des Feldes ereignete.

Hinter dem Tor von SSV-Keeper Christian Ortag machten sich die Ulmer Ersatzspieler für die Einwechslung bereit, als mehrere Gegenstände vom hinter dem Tor befindlichen Mannheimer Fanblock in Richtung der Gruppe flogen. Unter anderem eine Holzfigur und ein Feuerzeug verfehlten ihr Ziel, eine Münze allerdings traf Stürmer Nicolas Jann am Kopf. Das Spiel wurde daraufhin von Schiedsrichter Timo Gansloweit für acht Minuten unterbrochen, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen und einen gänzlichen Abbruch zu verhindern, nachdem kurz zuvor auch Feuerwerkkörper aus dem Ulmer Block abgefeuert worden waren.

Aufseiten der Mannheimer stellte zunächst Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz aufgrund des Vorfalls eine Grundsatzfrage. “Ich verstehe nicht, warum sich die Auswechselspieler auf der anderen Seite warm machen. Das ist in vielen Stadien unerklärlich”, wunderte sich der 44-Jährige darüber, dass Ersatzspieler sich stets hinter dem eigenen Torhüter statt vor der eigenen Fankurve für die Einwechslung bereit machen. 

“Solche Szenen gehören bei aller Emotionalität nicht ins Stadion”

Gegenüber der “Südwest-Presse” meldete sich der Geschädigte selbst zu Wort und konnte für Entwarnung sorgen. “Ich bin schon erschrocken”, so der 31-Jährige, “aber es ist zum Glück nichts passiert, alles halb so wild.” In der 72. Minute betrat Jann sogar noch das Feld und half mit, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

“Wir bedauern die Vorkommnisse rund um die 53. Spielminute sehr und entschuldigen uns beim SSV Ulm und insbesondere dem getroffenen Spieler. Solche Szenen gehören bei aller Emotionen rund um ein hitziges Spiel nicht ins Stadion”, heißt es in einem offiziellen Statement der Mannheimer, auf die ebenso wie auf die Ulmer wegen des Abbrennens von Pyrotechnik nun Geldstrafen vom DFB warten dürften.

“Das darf ihm nicht passieren”: Rehm ärgert sich über frühen Platzverweis

Bei der 0:2-Heimniederlage gegen den SSV Ulm 1846 Fußball wurde ein Platzverweis in der 13. Minute zur Schlüsselszene. Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm ärgerte sich über die Rote Karte, hatte aber auch Lob für seine Mannschaft übrig.

Flog nach einem harten Einsteigen früh mit glatt Rot vom Platz: Mannheims Profi Julian Riedel.

Flog nach einem harten Einsteigen früh mit glatt Rot vom Platz: Mannheims Profi Julian Riedel.

picture alliance / Lukas Adler

Am Sonntagnachmittag war der Überraschungsaufsteiger aus Ulm (erste eine Niederlage) vor knapp 9000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion zu Gast. Mannheim, das ebenfalls ordentlich gestartet war (sieben Punkte), wollte auch im dritten Heimspiel der Saison ungeschlagen bleiben.

Unnötig hartes Einsteigen von Riedel

Dass das am Ende nicht klappte, hatte unmittelbar mit einer Szene in der 13. Spielminute zu tun: Julian Riedel war im Mittelfeld gegen Leonardo Scizenza zu spät gekommen und hatte den Offensivmann überhart getroffen und völlig unnötig auf Kniehöhe abgeräumt. Schiedsrichter Timo Gansloweit, der mit dem hitzigen Duell ohnehin enorm viel zu tun gehabt hatte, hatte direkt Rot gezückt. 

“Das darf ihm nicht passieren, das weiß er selber, das hat er auch schon gesagt”, ärgerte sich Waldhof-Coach Rüdiger Rehm nach dem Spiel bei “MagentaSport” und fügte hinzu: “Den muss er ablaufen. Er ist so schnell, da kann er den Spieler eigentlich nur mit Körperkontakt packen.” Im Großen und Ganzen “keine gute Aktion”. 

Auch Jans fliegt vom Platz

Spielbericht

Zu zehnt waren die Mannheimer daraufhin durch einen Treffer von Lucas Röser (36.) schnell in Rückstand geraten. In der Folge war der SVW zwar bemüht und warf alles rein, doch am Ende fehlte die Durchschlagskraft in der Offensive. Ein weiterer Platzverweis von Laurent Jans – der Defensivmann sah in der Schlussphase Gelb-Rot wegen Ballwegschießens (86.) – machte die Sache nicht leichter. Am Ende stand eine 0:2-Niederlage auf der Anzeigetafel. 

Die sollten alles raushauen, das haben sie getan, wir haben uns leider nicht belohnt.

Waldhof-Coach Rüdiger Rehm

Dennoch nahm Rehm auch Positives aus dem Duell mit dem Aufsteiger mit, hob dabei speziell die “Moral”, den “Kampf” und “die Fans, die uns unterstützt haben” hervor. “Die sollten alles raushauen, das haben sie getan, wir haben uns leider nicht belohnt”, analysierte der Mannheimer Coach. “Ich denke, wir hätten es schon verdient gehabt, dass ein Ding da irgendwie reinrutscht.”

“Vor allem, weil wir es uns selber zuzuschreiben haben”, sei die Enttäuschung beim SV Waldhof nach dem Spiel groß. Positiv blieb dennoch: “Der aufopferungsvolle Kampf war auf jeden Fall da.” Die Einstellung gilt es für die Rehm-Elf am kommenden Samstag zu beweisen, wenn Waldhof in Saarbrücken zu Gast ist (14 Uhr, LIVE! bei kicker). 

Entwarnung bei Seegert: Kein Engpass in der Zentrale

Der SV Waldhof Mannheim atmet in der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Ulm auf. Kapitän Seegert hat sich nicht schwerer verletzt.

Kann bald wieder voll angreifen: Marcel Seegert.

Kann bald wieder voll angreifen: Marcel Seegert.

IMAGO/foto2press

Beim 1:4 im Testspiel gegen den Bundesligisten SV Darmstadt 98 hatte Trainer Rüdiger Rehm zuletzt einige positive Ansätze seines Teams gesehen. Und das trotz des deutlichen Ergebnisses. Denn grundsätzlich wähnt der Trainer des SV Waldhof seine Mannschaft auf einem richtigen Weg, schließlich gab es vor der Länderspielpause mit dem 3:2 gegen Halle und dem 3:1 in Münster zwei Siege in der Liga.

3. Liga in Mannheim

Zur Stimmungsaufhellung trug auch die Untersuchung bei Marcel Seegert bei. Der Kapitän hat sich gegen die Lilien “nicht so schlimm” am Sprunggelenk verletzt und muss, so die Kurpfälzer, nur für “ein paar Tage” aussetzen.

Auch Karbstein fällt aus

Somit hat Rehm wieder mehr Optionen in der Defensive. Zwar hatte Seegert (29) zuletzt seinen Stammplatz in der Innenverteidigung verloren, aber weil mit Malte Karbstein (25) eine weitere Alternative hinten mittig fehlt, weiß Rehm seinen Kapitän umso lieber unter dem Status “einsatzbereit”.

Nun gilt es noch abzuwarten, wie gut die “paar Tage” Pause dem lädierten Gelenk bei Seegert tun. Das Benefizspiel bei Oberligist TSG Pfeddersheim am heutigen Dienstag wird er in jedem Fall verpassen.

Viel wichtiger ist der nächste Liga-Auftritt. Am Sonntag empfangen die Waldhöfer Liga-Neuling SSV Ulm 1846 Fußball vor heimischem Publikum (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Da soll der dritte Dreier in Serie gelingen und der Vormarsch ins Vorderfeld der Tabelle fortgesetzt werden. Derzeit sind die Badener Neunter.

Mannheim: Profivertrag für 18-jährigen Okpala

Der SV Waldhof Mannheim hat Eigengewächs Kennedy Okpala mit einem Profivertrag ausgestattet. Der 18-Jährige überzeugte in der Vorbereitung.

Kennedy Okpala unterschreibt seinen ersten Profivertrag in Mannheim.

Kennedy Okpala unterschreibt seinen ersten Profivertrag in Mannheim.

IMAGO/foto2press

Im März stand Kennedy Okpala zum ersten und bisher einzigen Mal im Spieltagskader des SV Waldhof Mannheim, im Sommer unterschrieb der 18-jährige Offensivspieler einen Fördervertrag bei seinem Jugendverein. In der Vorbereitung auf die laufende Drittliga-Spielzeit war er bereits Teil der Profi-Mannschaft und unterzeichnete am Dienstag nun seinen ersten Profivertrag.

“Kenny hat die gesamte Vorbereitung mit unserer Mannschaft bestritten und vom ersten Tag an einen positiven Eindruck hinterlassen”, erklärt Sport-Geschäftsführer Tim Schork in einer Vereinsmitteilung. “Auch bei den Testspielen hat er im Herrenbereich wichtige Erfahrungen sammeln können und wir haben weitere Erkenntnisse gewonnen. Nun wollen wir ihm die Chance geben und haben ihn daher mit einem Profivertrag ausgestattet.”

Spielpraxis in der neu formierten U 21

Okpalas Unterschrift ist perspektivisch zu sehen, soll er laut Schork “auch unsere neu formierte U21 unterstützen und so in diesem Alter wichtige Spielpraxis sammeln”. “Er hat die Voraussetzungen, um in Zukunft auch in unserer Profimannschaft Einsätze zu sammeln. Ich bedanke mich bei allen Wegbegleitern aus unserer Jugendabteilung und hoffe, dass dies eine Signalwirkung hat“, so Schork weiter.

“Zunächst einmal möchte ich mich bei den Verantwortlichen für das Vertrauen bedanken. Ein besonderes Dankeschön geht an meine Familie, die mich auf meinen Weg hierher immer unterstützt hat”, sagt Okpala. “Ich freue mich sehr, dass ich nun meinen ersten Profivertrag im Herrenbereich unterschrieben habe. Ich werde hart an mir arbeiten, damit ich mich weiterentwickeln kann und so der Mannschaft weiterhelfe.”

Sohm und das böse Erwachen: “Dann guckt man sich blöd an”

Im dritten Saisonspiel ist der SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga wieder ohne Sieg geblieben. Das 1:2 bei Dynamo Dresden erklärte sich Pascal Sohm auch mit der Wucht des gegnerischen Stadions.

Pascal Sohm erzielte an alter Wirkungsstätte nur das letztlich wertlose Anschlusstor.

Pascal Sohm erzielte an alter Wirkungsstätte nur das letztlich wertlose Anschlusstor.

picture alliance/dpa

Wie sehr der SV Waldhof Mannheim sich für das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden vorgenommen hatte, den ersten Sieg in der neuen Saison zu holen, war spür- und sichtbar. Mit viel Leidenschaft gingen die Gäste in die Zweikämpfe, mit großer Energie erarbeiteten sie sich Torchancen, die sie in ihrer engagieren Anfangsphase jedoch sträflich ausließen. So stellte ein Dresdner Doppelschlag in der 23. und 29. Minute das Spiel auf den Kopf – und warf die Mannheimer nahezu komplett aus der Bahn. 

“Dynamo hat Oberwasser bekommen, wir mussten aufpassen, dass es nicht in die ganz falsche Richtung geht”, gab Waldhof-Cheftrainer Rüdiger Rehm später bei “MagentaSport” zu Protokoll und dürfte damit die guten Möglichkeiten der Sachsen gemeint haben, die noch vor der Pause am 3:0 kratzten. Besser wurde es auch nach dem Seitentausch nicht, erst spät meldete sich Mannheim mit dem Anschlusstreffer von Pascal Sohm noch einmal zurück.

“Wir haben einen mutigen Auftritt gehabt. Es gab entscheidende Situationen, die gegen uns gelaufen sind”, sagte Rehm über die Gegentore, bei denen Dynamo viel zu viel Platz bekommen hatte, und die der gebürtige Heilbronner auch in ihrer Entstehung als “individuelle Fehler” einstufte.

“Wenn man so gut ins Spiel reinkommt und die Chancen nicht nutzt, dann hat man es hier nicht einfach”, sagte Sohm, der die erste Hälfte auf der Bank verbrachte hatte und erst im zweiten Durchgang ran durfte. “Dresden macht aus dem Nichts das 1:0, direkt danach das 2:0. Danach guckt man sich blöd an und fragt: ‘Was hast du falsch gemacht?'”

Das Wort ‘Fehlstart’ geht mir insofern zu weit, weil die Leistungen gestimmt haben.

Pascal Sohm

Dass sein Team dann auch über weite Strecken nicht mehr ins Spiel zurückfand, erklärte sich der 31-Jährige auch mit den äußeren Bedingungen, sprich dem Stadion. Er selbst muss es schließlich wissen – oder auch nicht. Zwar spielte der Offensivmann zwischen Juli 2020 und Januar 2022 für Dynamo, aber: “Ich hatte die meiste Zeit nur Corona-Spiele hier, kenne das volle Stadion also nur als Gegner.” Trotzdem bezeichnete er die Stimmung im Rudolf-Harbig-Stadion als “absolut geil”, was es eben dann auch seiner Mannschaft erschwert habe, früher als erst in der Schlussphase nochmal für Spannung zu sorgen.

Spielbericht

Von einem Fehlstart wollte Sohm dann auch nichts wissen, trotz der schmalen Ausbeute von nur einem Punk gegen Aufsteiger Lübeck, als man eine 2:0-Heimführung noch verspielte. “Wir hatten mit Dynamo und 1860 zwei schwere Auswärtsspiele”, betonte er. “Das Wort ‘Fehlstart’ geht mir insofern zu weit, weil die Leistungen gestimmt haben. Die waren echt in Ordnung.”

Trotzdem ist der Druck vor dem anstehenden Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Halle gewachsen. Rehm sprach von einer schweren Partie, übte sich aber in Zuversicht – auch wenn zu diesem noch frühen Zeitpunkt klar sei: “Wir haben natürlich gehofft, dass wir mehr Punkte holen.”