Nagelsmann sieht “skurriles Spiel voller Widerstände”

Nagelsmann sieht “skurriles Spiel voller Widerstände”

Beim 2:0-Achtelfinalerfolg über Dänemark gab es für das DFB-Team einige Widerstände zu überwinden. Von Bundestrainer Julian Nagelsmann gab es nach einem “skurrilen” Spiel Lob für die Leistung.

Julian Nagelsmann freut sich gemeinsam mit dem Torschützen zum 2:0 Jamal Musiala.

Julian Nagelsmann freut sich gemeinsam mit dem Torschützen zum 2:0 Jamal Musiala.

IMAGO/Eibner

Zum ersten Mal seit 2016 hat Deutschland wieder einmal ein Viertelfinale bei einem großen Turnier erreicht. Gegen Dänemark sah Julian Nagelsmann ein “skurriles Spiel voller Widerstände”.

Zunächst ließ seine Mannschaft keinen Zweifel aufkommen, wer eine Runde weiterziehen sollte. “Wir haben mit unsere besten 20 Minuten dieses Turniers gespielt, da waren wir überragend gut drin”, lobte Nagelsmann die starke Anfangsphase seines Teams bei MagentaTV.

Spielbericht

Nagelsmann hadert mit Schiedsrichter-Entscheidung

“In meinen Augen haben wir auch ein reguläres Tor geschossen”, haderte der Bundestrainer, für den vor Nico Schlotterbecks Kopfball das Blocken von Joshua Kimmich gegen Andreas Skov Olsen nicht ausreichend war, um den vermeintlichen Treffer in der 4. Minute abzupfeifen. “Das war schon sehr kleinlich gepfiffen. Da musst du jede Ecke abpfeifen, da wird alles geblockt und das ist ja das Hauptmittel bei Standard-Situationen”, so der 36-Jährige.

Auch ohne ein frühes 1:0 blieb Deutschland am Drücker, trat dominant auf und erspielte sich Chance um Chance. Doch so sollte es nicht weitergehen. Denn weil sich die Dänen immer besser auf die EM-Gastgeber einstellten, kam es zu einem Bruch im deutschen Spiel – ehe ein Gewitter über Dortmund ab der 35. Minute für eine rund 25-minütige Spielunterbrechung sorgte.

Nagelsmanns Lob an seine Widerstandskämpfer

“Wir haben gut gegen Widerstände angekämpft. Die Resilienz der Truppe ist schon stark gewesen”, lobte Nagelsmann die Reaktion seines Teams, das unmittelbar nach der Unterbrechung dennoch mit einer Führung in die Pause hätte gehen können. Allerdings hatten in dieser Phase auch die Dänen gute Chancen, das war auch Nagelsmann nicht entgangen: “Wir hatten in der ein oder anderen Situation etwas Glück.”

Konkret meint er eine Situation vor der Pause, als ein sorgloses Dribbling von Schlotterbeck von Rasmus Höjlund nicht bestraft wurde, und eine nach Wiederbeginn, als der VAR zweimal zugunsten der DFB-Elf entschied. Erst zählte Joachim Andersens Treffer wegen Thomas Delaneys Fußspitzen-Abseits nicht, ehe das Gespann vier Minuten später nach VAR-Eingriff auf Handspiel des Verteidigers entschied. Kai Havertz verwandelte den folgenden Strafstoß – der Knackpunkt.

EM-Achtelfinale

Spanien oder Georgien? Nagelsmann legt sich nicht fest

Trotzdem fand Nagelsmann auch einen Kritikpunkt. Er vermisste den Rhythmus seines Teams und auch die endgültige Entscheidung: “Wir müssen das Spiel einen Tick früher zumachen, weil der Gegner in einem K.-o.-Spiel mehr riskieren muss als in einem normalen Gruppenspiel.” Jamal Musiala beseitigte in der 68. Minute mit seinem dritten Turniertor dann die letzten Zweifel am Viertelfinal-Einzug. “Wir sind verdient weitergekommen, auch wenn es nicht glasklar war”, lautete das Fazit Nagelsmanns.

In der nächsten Runde wartet am Freitag (18 Uhr) in Stuttgart dann entweder Spanien oder Georgien. Zwar schätzt Nagelsmann die Iberer stärker ein, doch das von Willy Sagnol trainierte Georgien “macht es sehr gut”. Für den Bundestrainer ein “positiv gemeint eklig zu bespielender Gegner”, generell sei Spanien für ihn aber der Favorit am Sonntagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker). “Aber wir waren heute auch Favorit und es war nicht so leicht.”