Schlotterbeck: “Wir haben etwas im Land ausgelöst”

Schlotterbeck: “Wir haben etwas im Land ausgelöst”

Der Sieg gegen Dänemark war wild und ereignisreich – am Ende überwog im deutschen Lager die Freude über das Weiterkommen. Auch bei Nico Schlotterbeck, der sich auch selbstkritisch zeigte.

Das Viertelfinale ruft: Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger (re.).

Das Viertelfinale ruft: Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger (re.).

IMAGO/Jan Huebner

“Wir haben ein super Spiel gemacht”, fasste Nico Schlotterbeck das 2:0 gegen Dänemark zusammen und lobte als erstes die tolle Kulisse im Dortmunder Stadion. “Wir hatten wahnsinnige Fans hinter uns – das Stadion hat gebebt”, stellte der Innenverteidiger fest und meinte: “Das bin ich gewohnt von Dortmund, von der Nationalmannschaft nicht so.”

Mit dem Achtelfinaleinzug habe sich die DFB-Elf für die harte Arbeit belohnt. “Ich bin froh, dass wir ins Viertelfinale gekommen sind”, sagte Schlotterbeck und ging dann auch auf seine persönliche Situation ein. “Ich hatte nicht die glücklichsten Auftritte beim DFB”, weiß der 24-Jährige und gab zu, dass das nicht spurlos an ihm vorbeiging: “Ich mache mir da am meisten Druck.”

Umso glücklicher ist er, dass man kein Gegentor kassiert hat. “Ich bin gottfroh, dass wir zu Null gespielt haben”, freute sich der BVB-Innenverteidiger und stellte fest: “Wir haben außergewöhnlich verteidigt, kaum etwas zugelassen – bis auf die eine Szene, die ich selber produziert habe.” Damit bezog er sich auf die 42. Spielminute, als er im eigenen Sechzehner ins Dribbling ging, den Ball verlor und anschließend heilfroh war, dass Rasmus Höjlund das nicht bestrafte.

Das Viertelfinale ruft: Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger (re.).

Dieser leichtsinnige Ballverlust nagte auch nach Abpfiff noch an Nico Schlotterbeck (vorne).
IMAGO/Nordphoto

Vorfreude aufs Viertelfinale zu Hause

Allerdings trübte Schlotterbeck sein Gedächtnis ein wenig, denn die Dänen hatten noch weitere durchaus vielversprechende Abschlusschancen. Am Ende nutzten sie aber keine, während sie zwei kassierten. “Wir haben ein gutes Spiel gemacht und uns mit den zwei Toren belohnt haben”, stellte Schlotterbeck fest und freute sich schon einmal auf das anstehenden Viertelfinale in Stuttgart am kommenden Freitag (18 Uhr).

“Ich bin fünf Kilometer von dort aufgewachsen”, verriet der gebürtige Waiblinger und freute sich auf ein Wiedersehen mit seinen Bekannten. “Meine ganzen Jungs werden im Stadion sein, meine ganze Familie. Ich freue mich riesig aufs Viertelfinale.”

Es werden aber nicht nur seine Jungs im Stadion sein, sondern auch viele Tausend andere, die Deutschland bei der Heim-EM die Daumen drücken. Das könnte dann auch der große Trumpf werden. “Wir haben etwas im Land ausgelöst”, meinte Schlotterbeck und gab zu, dass man sich innerhalb des Teams über die positive Resonanz der Fans freut. “Wenn was von außen kommt, dann ist man ganz froh, dass man das ins Spiel hineinkatalysieren kann. Wir spielen mit Euphorie, wir spielen mit Spaß – das ist das, was im Fußball am schönsten ist.”