Fodens Rolle: Linneker & Co. fordern Umdenken bei Southgate

Fodens Rolle: Linneker & Co. fordern Umdenken bei Southgate

Gareth Southgate kann beim Achtelfinalduell mit der Slowakei aus dem Vollen schöpfen. Nimmt Englands Coach bei seiner Startelf, wie von etlichen Experten gefordert, personelle und/oder taktische Veränderungen vor?

Wo wird er auflaufen? Phil Foden, hier im Gespräch mit  Gareth Southgate.

Wo wird er auflaufen? Phil Foden, hier im Gespräch mit  Gareth Southgate.

IMAGO/Visionhaus

Bei den Three Lions absolvierten am Samstag alle 26 Profis in Blankenhain das Abschlusstraining. Am Nachmittag erfolgt die Anreise nach Gelsenkirchen, am Abend stellen sich dort auf der Pressekonferenz Gareth Southgate und Kapitän Harry Kane den Fragen der Journalisten vor der am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) anstehenden Partie gegen die Slowaken.

Mit einem neuen Duo gegen die Slowakei?

Ob sich der englische Trainer dabei in die Karten schauen lässt, wie seine Anfangsformation aussehen wird, ist fraglich. Umfangreiche Veränderungen, so mutmaßt die englische Presse, plant der 53-Jährige trotz bisher enttäuschender Leistungen allerdings nicht. Auf der Doppel-Sechs wird wohl Kobbie Mainoo anstelle des gegen Slowenien nicht überzeugenden Conor Gallagher auflaufen, des Weiteren deutet sich nach einem engagierten Joker-Einsatz das Mitwirken von Cole Palmer für den indisponierten Bukayo Saka an.

Nicht nur Linnekers Meinung: Foden muss auf die Zehn

Doch es sind nicht diese Personalien, die im Fokus stehen. Vielmehr echauffieren sich Englands Presse und auch die Experten über die Rolle von Phil Foden, der nach einem Kurztrip in die Heimat und der Geburt seines dritten Kindes am Freitag wieder zum Team zurückgekehrt war. Es ist die Position, die der kritisierte Southgate dem in der abgelaufenen Saison besten Spieler der Saison in der Premier League zuweist. Sie sei auch ein Grund dafür, warum der leichtfüßige und torgefährliche Offensivakteur wie die meisten seiner Teamkollegen bislang seiner Form hinterherläuft.

Gary Linneker beispielsweise moniert gegenüber der BBC die fehlende Balance im Team. Southgate, der massiv in der Kritik steht, stellte den 24-Jährigen bislang auf den linken Flügel – zum Unverständnis des ehemaligen Nationalmannschaftskapitäns. “Foden ist einer der besten Zehner im Weltfußball”, urteilt Linneker. “Ich finde es wirklich befremdlich, dass er niemanden auf links spielen lässt, der auch auf links spielt.”

Bellingham ausgelaugt

Statt wie auch von Wayne Rooney schon vor dem Turnier gefordert Foden hinter den Spitzen zu setzen (“Mit Foden in der Mitte musst du das Team um ihn herum bauen”), ist bei Southgate Jude Bellingham auf der Zehn gesetzt. Doch der Champions-League-Sieger mit Real Madrid wirkt nach einem starken EM-Auftakt gegen Serbien mit dem entscheidenden Tor (1:0) ausgelaugt und ließ zwei schwache Vorstellungen folgen. Foden, bei City meist im Zentrum oder rechts unterwegs, zog es immer wieder in die Mitte, dabei geriet er Bellingham häufig in die Quere.

Auch deshalb meinte Ex-Nationalspieler Micah Richards: “Ich würde Foden in die Mitte stellen und Bellingham ein wenig nach hinten ziehen.” Und der ehemalige Torjäger Alan Shearer mischte sich in die Debatte ein: “Es gibt keinen Zweifel, dass Gareth Wechsel vornehmen muss.”

Wir müssen einen Gang höher schalten.

Kyle Walker

Doch egal, wie  Southgate seine Startelf und dabei die einzelnen Positionen besetzen wird, Kyle Walker brachte es auf den Punkt: “Wir müssen einen Gang höher schalten.” Der Rechtsverteidiger fordert sowohl im Kollektiv als auch individuell fünf bis zehn Prozent Steigerung. Ob das genügt, um die Slowakei aus dem Turnier zu kegeln?