Djimsiti: “Man hatte das Gefühl, man ist in Albanien – nicht in Deutschland”

Djimsiti: “Man hatte das Gefühl, man ist in Albanien – nicht in Deutschland”

Der Turnierauftakt ist misslungen. Beim 1:2 gegen Italien ging Albanien zwar mit einem historischen Tor in Führung, doch am Ende jubelte der Titelverteidiger. Hinterher fand Kapitän Berat Djimsiti einen Erklärungsansatz, der aufhorchen ließ.

In die Knie gezwungen: Berat Djimsiti und Albanien hatten am Samstagabend gegen Italien das Nachsehen.

In die Knie gezwungen: Berat Djimsiti und Albanien hatten am Samstagabend gegen Italien das Nachsehen.

UEFA via Getty Images

Am Ende erkannte auch Berat Djimsiti an, dass es verdient war, dieses 2:1 der Italiener, die bei ihrem EM-Auftakt am Samstagabend zwar ein historisches Gegentor kassiert hatten, dann aber sehr wohl zu verstehen gaben, wie es um die tatsächlichen Kräfteverhältnisse bestellt ist zwischen dem Titelverteidiger und den Albanern, die erst zum zweiten Mal überhaupt an einem großen Turnier teilnehmen.

Bei der EM 2016 schieden sie nach der Vorrunde aus, jetzt droht ihnen dieses Schicksal erneut, auch wenn Kapitän Djimsiti nach der Auftaktniederlage am ARD-Mikrofon meinte: “Wir glauben daran, dass wir etwas reißen können. Mit diesen Fans im Rücken kann alles passieren.”

Ich habe das Gefühl, es war nicht so gut, dass wir so früh in Führung gegangen sind.

Berat Djimsiti

Tatsächlich hatten die Albaner in Dortmund für gehörig Stimmung gesorgt. “Man hatte das Gefühl, man ist in Albanien – nicht in Deutschland”, sagte Djimsiti, musste aber auch gestehen, dass die Mannschaft ihren Fans in einigem nachstand. Italiens Sieg sei verdient, räumte der Verteidiger von Atalanta Bergamo offen ein und sagte dann zum 22-Sekunden-Führungstor, dem schnellsten Treffer der EM-Historie: “Ich habe das Gefühl, es war nicht so gut, dass wir so früh in Führung gegangen sind, weil wir ein bisschen am Feiern waren oder überrascht von der frühen Führung. Und danach haben wir direkt zwei Gegentreffer kassiert.”

Das Positive: “dass wir nicht den Kopf verloren haben”

Nach dem 1:2, lediglich eine Viertelstunde nach dem albanischen Treffer, konnte sich der Außenseiter in der Offensive kaum noch in Szene setzen. Erst kurz vor Schluss schnupperte Djimsiti Team nochmal am 2:2, ließ die letzten beiden Chancen aber liegen.

Und so blieb Djimsiti nicht viel mehr, als das Wenige herauszustellen, auf dem sich aufbauen lässt. “Das Positive am heutigen Spiel ist, dass wir immer im Spiel geblieben und nicht den Kopf verloren haben”, meinte der 31-Jährige. Das änderte allerdings nichts daran, dass Italien am Ende zu Recht gewonnen hatte. Das wusste auch Berat Djimsiti.