Enttäuschung der Saison: Wie geht es weiter für Keita bei Werder?

Die Bundesliga-Profis haben abgestimmt – und Naby Keita zur Enttäuschung der abgelaufenen Spielzeit gewählt: Hat er noch eine Zukunft beim SV Werder Bremen?

Zukunft offen: Naby Keita.

Zukunft offen: Naby Keita.

IMAGO/osnapix

Mit Beiträgen bei Instagram macht Naby Keita dieser Tage darauf aufmerksam, dass er aktuell einen Personal-Trainer engagiert hat. Die Privat-Einheiten sind als Video-Clips zusammengeschnitten: Keita auf dem Ergometer, Keita mit Widerstandsbändern, Keita mit der Langhantel, Keita mit dem Ball – versehen mit dem Text: “No pain. No gain.” Ein anderes Foto steht unter dem vielsagenden Motto: “Always keep smiling.”

Zu lachen hatte der Profi des SV Werder Bremen in der abgelaufenen Saison jedoch nicht viel: Der 29-Jährige war ständig verletzt, spielte am Osterdeich zu keinem Zeitpunkt eine sportliche Rolle und wurde nach dem 29. Spieltag schließlich bis auf Weiteres suspendiert – der Mittelfeldspieler hatte jene Auswärtspartie in Leverkusen bekanntlich boykottiert. Ob Keita bei Werder tatsächlich noch einmal zur Freude am Fußball zurückfindet? Eigentlich scheint das nahezu ausgeschlossen.

Keitas Ansehen hat gelitten

Darauf deuteten auch nochmal die zuletzt im kicker-Interview getätigten Aussagen von Ole Werner hin: “Fakt ist, dass das natürlich für beide Seiten keine zufriedenstellende Situation ist”, sagte der Bremer Cheftrainer: “Es ist echt schade, dass es so gekommen ist.” Wie es konkret weiter gehen soll mit Keita, dazu hört man bei Werder aktuell zumindest nicht viel: “Das kann ich noch nicht genau sagen”, ließ Werner wissen. Nach einer zweiten Chance klingt das eher nicht. Zumal sich auch Leiter Profifußball Clemens Fritz öffentlich zurückhält: “Naby ist jetzt im Urlaub. Wir sind weiterhin im Austausch mit seiner Berateragentur.”

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Dabei dürfte es wohl um eine Lösung gehen, die Zusammenarbeit in diesem Sommer zu beenden, trotz laufendem Vertrag. Zu sehr hat sein Ansehen durch den Streik gelitten, nicht nur Werder-intern und unter seinen eigenen Mitspielern. Auch die insgesamt 227 Bundesliga-Profis, die an der traditionellen Spieler-Umfrage des kicker teilgenommen haben, wählten Keita auf Platz eins der Feldspieler, die sportlich am meisten enttäuscht haben. Mit 25,6 Prozent der Stimmen landete er deutlich vor Dortmunds Niklas Süle (13,2 Prozent).

Werder und das vertretbare Risiko

Werder war das Risiko bei der Verpflichtung des ehemaligen Top-Profis vom FC Liverpool bewusst, bewertete es nicht nur zu Beginn als “No-Brainer”, sondern hält es auch im Nachhinein der Saison weiterhin als seinerzeit vertretbar – zum einen finanziell, heißt es, aber insbesondere sportlich: Auch ohne Keita sei seine Position im Bremer Mittelfeld breit genug aufgestellt gewesen, mit Bundesliga-erfahrenen Spielern. Und das habe das Saison-Endresultat von Platz neun ja letztendlich auch gezeigt.

Wie fällt das Urteil bei den Torhütern aus? Wer sind aus Sicht der Bundesliga-Profis die besten Spieler der Welt? Und welche Stars aus anderen Sportarten bewundern sie? Lesen Sie alle Ergebnisse der Spieler-Umfrage in der aktuellen Montagsausgabe des kicker – hier auch im eMagazine.

Tim Lüddecke