McDavid, Hyman, Draisaitl: Die Oilers-Superstars spielen groß auf

McDavid, Hyman, Draisaitl: Die Oilers-Superstars spielen groß auf

Zum ersten Mal seit sieben Jahren haben die Edmonton Oilers in der NHL das Auftaktspiel in eine Playoff-Serie gewonnen, auf heimischem Eis gar seit 1990 – dem Jahr des letzten Cup-Gewinns. Leon Draisaitl trifft und bereitet beim 7:4 gegen die Los Angeles Kings vor, die Show gehört aber zwei Mannschaftskameraden.

Leon Draisaitl und Zach Hyman vor den ausrastenden Fans.

Leon Draisaitl und Zach Hyman vor den ausrastenden Fans.

IMAGO/USA TODAY Network

Nach sechs Minuten und 17 Sekunden im Schlussdrittel flogen die Caps aufs Eis des Rogers Place in Edmonton: Zach Hyman, in der Regular Season mit 54 Treffern bester Torjäger Edmontons, hatte mit seinem ersten Playoff-Hattrick eben für das 6:2 gesorgt. Gänsehaut-Atmosphäre, die sich durch den ganzen Abend in Edmonton zog: vom gemeinsamen Singen der Hymne “O Canada” bis zum Intonieren des Beatles-Klassikers “Hey Jude” kurz vor dem Ende.

Ein Auftakt mit vielen Protagonisten: Hattrick-Hyman und natürlich Captain Connor McDavid, der erstmals in seiner Karriere fünf Vorlagen in einem Playoff-Spiel verbuchte. Geoff Courtnall war dies in der NHL als bislang letztem Spieler gelungen – 1998 (!) für die St. Louis Blues. Auch Verteidiger Evan Bouchard steuerte vier Assists bei. Draisaitl traf spektakulär im Power-Play aus spitzem Winkel, wie so oft in seiner Karriere.

Der Spielfilm ist schnell erzählt: Hyman (7.) und Adam Henrique (10.) brachten die Oilers nach intensiven Anfangsminuten mit 2:0 im ersten Drittel in Front. Spektakulär dabei, wie sich McDavid in Vorarbeit von Hymans Tor blitzschnell um die eigene Achse drehte. Hyman (25.) und – auf Vorlage Draisaitls im Power-Play – Ryan Nugent-Hopkins (29.) stellten auf ein scheinbar beruhigendes 4:0.

Doch die Kings sind eine hart zu bespielende, stets kämpfende Truppe, sie wollen Revanche für die Erstrunden-Niederlagen in den vergangenen beiden Jahren. Mikey Anderson (31.) und Adrian Kempe (38.) verkürzten noch im Mitteldrittel, dazwischen war einem Treffer von Trevor Lewis die Anerkennung verwehrt geblieben, sonst wäre es noch enger geworden.

Draisaitl (42.) beruhigte die Nerven in der Arena, Hyman (47.) mit dem dritten Oilers-Treffer in Überzahl sorgte für Ekstase und die Entscheidung. Ein unglückliches Eigentor von Darnell Nurse (57.) – das Tor bekam Pierre-Luc Dubois gutgeschrieben – und Trevor Moore (59.) nach einem Stockbruch bei Oilers-Verteidiger Cody Ceci brachten L.A. noch einmal heran, Warren Foegele (60.) sorgte umgehend mit einem “Empty-Netter” für den Endstand.

Spiel zwei steigt in der Nacht auf Donnerstag erneut in Edmonton.

Titelverteidiger Vegas: Comeback der Stars, Sieg in Dallas

Weitere Spiele

Viel los war auch in den drei anderen Partien der Nacht: Top-Torjäger Auston Matthews führte die Toronto Maple Leafs zum 3:2-Auswärtssieg bei den Boston Bruins und dem 1:1 in der Serie. Der 26-Jährige traf zum 3:2 (52.), bereitete die anderen beiden Treffer vor.

Komfortabel mit 2:0 in ihrer Serie führen die Carolina Hurricanes nach dem 5:3 gegen die New York Islanders. Dabei führten die Islanders im Mitteldrittel bereits mit 3:0, kassierten gut zwei Minuten vor dem Ende das 3:3 und neun Sekunden später gar das 3:4.

Titelverteidiger Vegas Golden Knights gewann zum Auftakt mit 4:3 bei den Dallas Stars. Zunächst hatten sich mit Alex Pietrangelo und Mark Stone zwei Stars pünktlich zum Start in die Endrunde fit gemeldet – in den Playoffs gibt es keinen Salary Cap mehr. Mit ihrer Rückkehr und den Trade-Deadline-Additions bringen die Golden Knights einen Kader aufs Eis, der weit über dem Salary Cap liegt und mit dem sie in der Hauptrunde so nicht spielen dürften. Legal, aber mit Geschmäckle, schon im Vorjahr fuhr die Franchise erfolgreich diese Strategie. Kapitän Stone traf prompt zum 1:0. Eine Führung, die Vegas gegen das beste Hauptrundenteam der Western Conference nie mehr hergab.

Frank Linkesch