Zornigers Elfmeter-Ärger: “… dann stimmt irgendwas nicht”

Zornigers Elfmeter-Ärger: “… dann stimmt irgendwas nicht”

Trotz eines guten Auswärtsauftritts in Düsseldorf fährt die SpVgg Greuther Fürth ohne Punkte nach Hause. Trainer Alexander Zorniger ärgerte sich im Nachgang über eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters.

Mit der Elfmeter-Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden: Fürth-Trainer Alexander Zorniger (M.)

Mit der Elfmeter-Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden: Fürth-Trainer Alexander Zorniger (M.)

IMAGO/Zink

Düsseldorf ist und bleibt kein glückliches Pflaster für das Kleeblatt. Auch im 14. Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte bei der Fortuna blieb Fürth ohne Dreier, in Düsseldorf hat die Spielvereinigung noch nie gewonnen. Am Samstag gab es noch nicht mal einen Punkt, den sich die Franken nach Ansicht von Trainer Alexander Zorniger aber verdient gehabt hätten.

Fast schon mürrisch gratulierte Zorniger seinem Gegenüber Daniel Thioune auf der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage zu einem, “ohne gemein zu sein”, “glücklichen” Dreier. Sein Team habe ein “richtig gutes Spiel” gegen einen “zu Recht” als Aufstiegsanwärter gehandelten Gegner gemacht.

Spielbericht

Die Gäste stellten Düsseldorf, das zuvor fünf Spiele in Folge gewonnen hatte und nun die Serie auf sechs Siege ausgebaut hat, mit ihrem Angriffspressing vor enorme Probleme. Man habe Düsseldorf in einem “manchmal ein bisschen zu taktischen Spiel” kontrolliert, meinte Zorniger – “bis dann der Schiedsrichter eingegriffen hat”.

Ärger über nicht gegebenen Handelfmeter

Der 56-Jährige bescheinigte Spielleiter Florian Heft eine insgesamt gute Leistung mit einer guten Zweikampfbewertung, doch eine Entscheidung konnte der Kleeblatt-Coach nicht nachvollziehen: In der 48. Minute hatte Heft eigentlich schon auf den Punkt gezeigt, nachdem Düsseldorfs Yannik Engelhardt den Ball im eigenen Strafraum an die Hand bekam. Doch nach VAR-Hinweis schaute er sich die Szene nochmal an und nahm den Pfiff zurück.

Das ärgert uns sehr, weil das hat die Truppe heute nicht verdient.

Alexander Zorniger

“Wenn ich so schnell mit so klarer Sicht einen Elfmeter gebe und den dann wieder zurücknehme, dann stimmt irgendwas nicht”, ärgerte sich Zorniger, der nach der Partie das Gespräch mit Heft suchte, aber keine zufriedenstellende Erklärung bekam. “Diese Hand hat in der Situation da nichts zu suchen, unser Spieler hinter ihm läuft ein und läuft frei aufs Tor zu.”

Hinter seiner “klaren Meinung” zu dieser Szene stehe er “zu 100 Prozent”, betonte Zorniger nochmals und bilanzierte: “Das ärgert uns sehr, weil das hat die Truppe heute nicht verdient.”

Ein Fehler “brutal” bestraft

Zur Wahrheit des Spiels gehört auch, dass in der Folge ein eigener Patzer zum Gegentor führte, ein verunglückter Kopfball von Jomaine Consbruch hatte den Rückstand eingeleitet. “Wir machen einen Fehler im Aufbau und das bestrafen sie brutal”, fasste Niko Gießelmann zusammen, der ansonsten ebenfalls ein Spiel auf Augenhöhe sah, “wenn nicht sogar vom Gefühl her ein bisschen mehr auf unserer Seite”.

Zorniger bemängelte: “In den entscheidenden Momenten fehlt uns ein bisschen Qualität, ein bisschen Kaltschnäuzigkeit.” Der insgesamt sehr jungen Mannschaft hätten die beiden Anführer Julian Green (Sprunggelenkprobleme) und Branimir Hrgota (Gelbsperre) gerade emotional gefehlt.

Saisonendspurt in der 2. Liga

“Zum Schluss hat man gesehen, dass die ganz Jungen unter den Jungen – bei Abpfiff waren neun Spieler unter 23 auf dem Platz – einfach noch ein bisschen Zeit brauchen”, sagte Zorniger. “Die Zeit müssen wir ihnen auch geben. Aber wir müssen gleichzeitig schauen, dass wir genügend Qualität um sie herum haben, damit sie sich entwickeln können.”

Diese Entwicklung innerhalb der Mannschaft arbeitete auch Gießelmann als Ziel für die verbleibenden vier Saisonspiele heraus. “In der Tabelle geht nicht mehr viel nach oben oder nach unten”, musste er bei 13 Punkten Rückstand auf Platz 3 und Stand Samstagabend elf Zählern Vorsprung auf Platz 16 zugeben. Weiter geht es für das Kleeblatt gegen Teams aus dem Tabellenkeller, die jeweils noch um den Klassenerhalt kämpfen. Zunächst in Wiesbaden nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker), dann zuhause gegen Braunschweig, in Magdeburg und zum Saisonabschluss vor eigenem Publikum gegen Schalke.

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