Zorniger: “Es gilt, den Trend umzukehren”

Mit zwei herben Niederlagen im Gepäck reist das Kleeblatt nach Rostock. Beim dortigen FC Hansa will sich die SpVgg am Samstag für das 0:4 beim KSC und das 1:4 gegen Elversberg rehabilitieren. Und so nebenbei auch weiter im Kampf um Platz 3 dabei bleiben.

Wird in Rostock ganz genau hinschauen: Fürths Coach Alexander Zorniger.

Wird in Rostock ganz genau hinschauen: Fürths Coach Alexander Zorniger.

IMAGO/Zink

Es sind weiterhin nur drei Punkte, die Fürth vom Relegationsrang trennen. Und das, obwohl die Weiß-Grünen fünf der sechs vergangenen Spiele verloren haben. Wenig überraschend lautete die Ansage von Alexander Zorniger auf der Pressekonferenz am Donnerstag deshalb: “Es gilt natürlich, den Trend, der uns überhaupt nicht gefällt, umzukehren.” Wobei der Trainer die Niederlagen auf St. Pauli (2:3), gegen Hertha BSC (1:2), bei Hannover 96 (1:2) – auf die der Derbysieg gegen Nürnberg (2:1) folgte – und eben in Karlsruhe (0:4) und gegen die SVE (1:4) nicht im Verbund, sondern einzeln betrachtet. In Hamburg habe man sich, so der 56-Jährige, beim Stand von 2:2 das dritte Gegentor quasi selbst ins Netz gelegt, und die Spiele gegen die Klubs aus der Hauptstadt und aus Niedersachsen seien aufgrund der Spielunterbrechungen wegen der Proteste rund ums Thema DFL-Investor ohnehin gesondert einzuordnen.

Zornigers Forderung: “Hochintensiv und hochenergetisch – sonst haben wir ein Problem”

“Das erste Mal, wo ich wirklich sage, das hat mir unter bestimmten Aspekten nicht gepasst, war das Spiel in Karlsruhe und dann natürlich das Spiel gegen Elversberg”, betont Zorniger. In beiden Partien erspielte sich Fürth jeweils nur zwei eigene Chancen und verteidigte dazu äußerst stümperhaft. Neben der offensiven Harmlosigkeit und der defensiven Anfälligkeit missfielen dem Coach aber auch weitere Dinge: “Unser Team ist hochintensiv und hochenergetisch – aber wenn beide Faktoren nicht da sind, dann haben wir ein Problem.” Unmissverständlich kündigt er deshalb an: “In diese Richtung geht sicherlich auch der Fokus fürs Wochenende.”

Neben Gießelmann, Dietz und Wagner fällt auch Lemperle aus

In einem Spiel, in dem die personellen Vorzeichen aus Sicht der Mittelfranken schon einmal besser waren: Neben Niko Gießelmann – der linke Außenverteidiger hat nach seiner Achillessehnen-OP noch Trainingsrückstand -, Innenverteidiger Maximilian Dietz (5. Gelbe Karte) und Sechser Robert Wagner (Gelb-Rot-Sperre) wird auch Tim Lemperle sicher ausfallen. Die Verletzung, die der Stürmer sich gegen Elversberg zuzog, sei zwar nichts Strukturelles am Bandapparat, so Zorniger, aber eine Muskelzerrung mit starker Flüssigkeitsbildung. Wieder mit dabei ist dafür Simon Asta, der Rechtsverteidiger hat seinen grippalen Infekt auskuriert “und wird uns mit seiner Dynamik extrem guttun”, ist sich Zorniger sicher.

Zorniger warnt vor Rostocks “Physis und zweiten Bällen”

Und das am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) bei einem Gegner, den Zorniger als “sehr physische Mannschaft” kennzeichnet, unterstützt von einem “sehr emotionalem Publikum, das natürlich auch weiß, dass es die Mannschaft jetzt nach vorne peitschen muss.” Schließlich steckt Rostock voll im Abstiegskampf, konnte in der Vorwoche beim erfolgreich bestrittenen Kellerduell in Braunschweig (1:0) aber wichtiges Selbstvertrauen tanken. “Sie werden ganz viel über ihre Physis und über zweite Bälle kommen”, warnt Fürths Trainer die Seinigen vorm Tabellenvorletzten und fordert: “Da werden wir uns dagegenstellen müssen – auf jeder Ebene, die notwendig ist.”

Schließlich hat der Tabellensiebte trotz des Negativtrends weiterhin alle Chancen, was Platz 3 betrifft. Den belegt aktuell der HSV, den Fürth nach der Länderspielpause am Ostersonntag (31. März) im heimischen Ronhof empfängt. Zunächst aber gilt der volle Fokus Hansa Rostock und dem anvisierten Turnaround. Nach Platz 5 in der Hinrundentabelle belegt die SpVgg im Ranking der Rückrunde bisher schließlich nur den vorletzten Rang. “Man sieht, dass die Leistung, die die Mannschaft in der Hinrunde erbracht hat, kein Selbstgänger war”, betont Zorniger. Und ergänzt: “Wenn wir so gut sein wollen wie in der Hinrunde, dann müssen wir jetzt einfach einen richtig guten Schlussspurt hinlegen.”

Fabian Istel