Jahn-Coach Enochs: “Wenn sie das 2:0 machen, dann sind wir tot”

Jahn-Coach Enochs: “Wenn sie das 2:0 machen, dann sind wir tot”

Nach dem Chancenwucher von 1860 München erkämpfte sich Spitzenteam Regensburg im bayrischen Duell spät noch einen glücklichen Zähler. Mit der Punkteteilung konnten am Ende aber alle Beteiligten leben.

Konnten beide mit dem Punkt leben: 1860-Trainer Argirios Giannikis (li.) und Jahn-Coach Joe Enochs.

Konnten beide mit dem Punkt leben: 1860-Trainer Argirios Giannikis (li.) und Jahn-Coach Joe Enochs.

picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Bereits vor Spielbeginn war alles angerichtet: Ein ausverkauftes Jahnstadion, zwei lautstarke Fanlager. Das Spiel hielt da zunächst nicht mit, abgesehen von Fynn Lakenmachers hundertprozentiger Chance zur Löwen-Führung in der 4. Minute gestaltete sich Durchgang eins im Duell der besten Defensiven der Liga chancenarm. Besonders die Gastgeber, die mit einem Sieg Rang 1 hätten verteidigen können, brachten nach vorne kaum etwas zustande und agierten ideenlos. Mit dem von 1860 gewährten Ballbesitz konnten sie nicht viel anfangen, was auch Trainer Joe Enochs nach der Partie bei MagentaSport so sah: “Das ist nicht unser Spiel, Ballbesitz zu haben.”

Die frühe Gelegenheit von Lakenmacher sollte nicht die einzige bleiben, die die Gäste ausließen: Sowohl Michael Glücks Kopfball an die Latte, als auch Lakenmacher, der nach Querpass von Abdenego Nankishi eine zweite große Möglichkeit ausließ, hatten nach Morris Schröters Führungstreffer kurz nach Wiederbeginn verpasst, auf 2:0 zu stellen. “Wir hätten viel höher führen müssen. Die Chancen müssen wir machen”, haderte auch 1860-Coach Argirios Giannikis mit dem Spielverlauf. So konnte der Jahn in Person von Elias Huth nach einer Ecke noch ausgleichen. Trotzdem sah der Gäste-Trainer auch das Positive des erreichten Punktes: “Das Gute: Wir haben nun alles in der eigenen Hand in Sachen Klassenerhalt.”

Trotz des verlorenen Tabellenführung mussten auch die Regensburger zufrieden sein mit dem einen Zähler, betonte Ausgleichstorschütze Huth: “Das 1:1 nehmen wir mit im Aufstiegskampf. Wir sind nicht so überheblich, dass wir sagen: Wir gewinnen gegen jeden. Wir müssen jeden Punkt hart erkämpfen.” Obwohl er selbst den Ausgleichstreffer erzielt hatte, wusste der Stürmer, bei wem er und seine Mannschaftskollegen sich nach der Partie zu bedanken hatten: “Ein großes Lob an unseren Torhüter Felix Gebhardt, der uns im Spiel gehalten hat.”

Das sah auch sein Trainer so: “Wenn sie das 2:0 machen, dann sind wir tot”, gab Enochs zu. Die unglückliche Chancenverwertung seiner Teamkollegen erklärte sich 1860-Torschütze Schröter wie folgt: “Manchmal ist es vielleicht auch nicht gut, wenn man beim Abschluss zu viel Zeit zum Nachdenken hat.” Insgesamt habe Schröter von seiner Mannschaft jedoch “ein ordentliches Auswärtsspiel” gesehen.

Löwen treffen auf formstarken FCS – Auf Regensburg wartet das Spitzenspiel in Ulm

Für die Löwen geht es kommende Woche im Grünwalder Stadion gegen den nächsten starken Gegner: Der 1. FC Saarbrücken, der nach zuletzt drei Siegen plötzlich wieder an Relegationsplatz 3 schnuppert, kommt dann in die bayerische Landeshauptstadt. Dann dürfte auch wieder Stürmer Joel Zwarts mitwirken, der gegen seinen Ex-Klub nicht berücksichtigt wurde – 1860 hätte sonst weiteres Geld in die Oberpfalz überweisen müssen.

Die Regensburger wollen am nächsten Wochenende den Sprung zurück an die Tabellenspitze im direkten Duell mit dem momentanen Ersten im Drittligatableau, dem SSV Ulm 1846 Fußball, klarmachen. Dafür braucht es für die Mannschaft von Joe Enochs aber eine Leistungssteigerung, oder wie der Coach es sagte: “Nun wartet mit Ulm eine Topmannschaft auf uns. Da müssen wir an die Leistungsgrenze gehen.“