Klopp: “Wir haben Bayern nie hergespielt”

Klopp: “Wir haben Bayern nie hergespielt”

Kaum ein Spiel elektrisiert in der Bundesliga mehr als Bayern gegen Dortmund – das weiß auch Jürgen Klopp, der vor zehn Jahren den BVB zum bislang Sieg in München führte. In besonderer Erinnerung ist ihm aber ein ganz anderes Spiel.

Unvergessen: Nuri Sahin springt vor Freude auf Jürgen Klopp, Sven Bender (li.) und Neven Subotic schauen zu.

Unvergessen: Nuri Sahin springt vor Freude auf Jürgen Klopp, Sven Bender (li.) und Neven Subotic schauen zu.

imago sportfotodienst

Sieben Jahre, von 2008 bis 2015 war Jürgen Klopp Trainer des BVB und hat daher selbst dazu beigetragen, dass die Partie Bayern gegen Dortmund inzwischen den Stellenwert hat, den sie hat. “Damals war es das Spiel der Spiele – ist ja keine Frage”, sagte der Liverpooler Trainer bei Sky und erinnerte sich wohlwollend an seinen ersten Sieg mit Schwarz-Gelb in der Allianz Arena. “Das war super speziell, super schwierig, aber eben auch super speziell”, sagte er mit Blick auf das 3:1 am 26. Februar 2011, “als Nuri Sahin meine Brille kaputtgemacht hat”.

Es war eine starke Phase der Dortmunder, die zwischen 2011 und 2013 sechsmal in Folge in der Bundesliga gegen den Rekordmeister ungeschlagen geblieben waren. “Wir haben Bayern vier- oder fünfmal in Folge geschlagen, das hatte es so auch noch nicht gegeben”, erinnerte sich der 56-Jährige und betonte zugleich, “aber es war nie so, dass wir sie hergespielt hätten. Wir haben sie gut verteidigt, gekontert, waren sehr aggressiv und haben es für eine ganze Weile toll gemacht.”

Nachdem sich Schalke irgendwann in die zweite Liga verabschiedet hat, war es im Grunde genommen das Derby.

Jürgen Klopp

Doch auch Klopp weiß, dass diese Phase nur von kurzer Dauer war. “Irgendwann ging es nicht mehr ganz so gut.” Insgesamt sieht die Bilanz nämlich düster aus für die Westfalen, die nur 28 von 123 Spielen gegen die Münchner gewonnen haben – bei 34 Remis und 61 Niederlagen. Der letzte Sieg in München liegt mittlerweile auch schon wieder zehn Jahre her, ein 3:0 am 12. April 2014 – damals noch unter Klopp.

Klopp drückt am “speziellen Spieltag” dem BVB die Daumen

“Bayern ist eine außergewöhnliche Mannschaft”, weiß Klopp und betonte, dass die Münchner das schon immer waren und sie auch heutzutage außergewöhnlich sind. Auch deshalb sind es “spezielle Spieltage”, wenn Bayern auf Dortmund trifft, erst recht seit Revierrivale Schalke nicht mehr erstklassig ist. “Nachdem sich Schalke irgendwann in die zweite Liga verabschiedet hat, war es im Grunde genommen das Derby”, stellte Klopp fest, wohlwissend, dass “es kein Derby ist. Dann ist es eben der deutsche Klassiker.”

Er selbst freute sich auch, dass er am Samstag in der Lage sein wird, das Spiel selbst zu sehen. Zwar ist in Liverpool ein Training angesetzt, aber um 18.30 Uhr deutscher Zeit “komme ich gerade vom Trainingsplatz runter. Dann gucke ich es – und drücke völlig überraschend Dortmund die Daumen.