Seoane mit klarer Aussage zur Torhüter-Frage

Seoane mit klarer Aussage zur Torhüter-Frage

Nach der ernüchternden englischen Woche kämpft Borussia Mönchengladbach unter anderem um die Zuneigung ihrer Anhänger. Zwei Tage vor dem Spiel gegen den SC Freiburg schafft Trainer Seoane Klarheit in der Frage, wer im Tor stehen wird.

Gladbachs Trainer Gerardo Seoane (li.) und Torhüter Jonas Omlin.

Gladbachs Trainer Gerardo Seoane (li.) und Torhüter Jonas Omlin.

IMAGO/fohlenfoto

48 Stunden vor dem Anpfiff im Borussia-Park gegen den SC Freiburg beantwortet Borussias Trainer die Frage danach, wer am Samstag im Tor stehen wird. Nachvollziehbar hat er sich für Jonas Omlin entschieden, ganz ungeachtet Tatsache, dass Vertreter Moritz Nicolas sich bestens bewährt hat.

Bei ihren Werten und in ihrem Torhüter-Spiel unterscheiden sich die beiden Kandidaten nur in Nuancen. Den Ausschlag gab natürlich auch, dass Omlin etwas erfahrener ist; ohnehin ist der Schweizer in kurzer Zeit eine Führungsfigur geworden, und Anführer sind in diesem Kader rar.

Wir sind sehr glücklich, dass wir so ein gutes Torhüter-Team haben, das ist nicht selbstverständlich.

Gerardo Seoane

“Auch wenn Moritz einen sehr guten Job gemacht hat: Wir haben uns entschieden, dass am Samstag Jonas Omlin im Tor stehen wird”, verkündete Seoane am Donnerstag. “Wir sind sehr glücklich, dass wir so ein gutes Torhüter-Team haben, das ist nicht selbstverständlich.”

Sieben Monate nach seiner Schulter-Operation also übernimmt die eigentlich eingeplante Nummer 1 wieder im Gladbacher Kasten. In der vorigen Woche hatte Omlin erstmals wieder beim Testspiel gegen Eupen (2:0) im Tor gestanden, zuletzt war er der Schweizer Nationalmannschaft nach Irland nachgereist, kam aber im Testspiel am Dienstag beim 1:0 der Eidgenossen nicht zum Einsatz.

Nun ist er wieder fit und bereit, spürt nach eigener Aussage keine Probleme in der zuvor lädierten Schulter. Und dank seiner Erfahrung dürfte sich auch die mangelnde Spielpraxis kaum bemerkbar machen.

Mit dem Spiel gegen den SC Freiburg startet Borussia auch die Mission Wiedergutmachung, nachdem die Fans zuletzt beim 1:1 in Heidenheim die Unterstützung verweigert hatten. Entsprechend zerknirscht gaben sich Borussias Profis und gelobten Besserung, natürlich nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Nach vielen Enttäuschungen und Rückschlägen in einem als “Übergangssaison” deklarierten Spieljahr ist in Gladbach aber die in den Vorjahren oftmals angepeilte Einstelligkeit immer noch näher als der Relegationsplatz. Derzeit liegt der künftige Gegner künftige Gegner SC Freiburg, der fünf Punkte mehr aufweist, auf Platz 9. Den Rückstand könnten die Borussen also mit einem Sieg auf zwei Punkte verkürzen.

Andererseits ist nicht eindeutig zu bewerten, wie die neun Punkte Vorsprung auf den FSV Mainz, der aktuell Relegationsplatz 16 belegt, einzuschätzen sind. Angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen und ihrer Formschwankungen dürfen sich die Borussen natürlich nicht zu sicher sein, nicht tatsächlich noch ganz unten reinzurutschen.

Koné droht im schlimmsten Falle das Saisonaus

Insofern also kommt dem Wiederbeginn nach kurzer Liga-Pause eine nicht zu geringe Bedeutung zu. Da trifft es sich äußerst unglücklich für die Gladbacher, dass Manu Koné sich bei einem Spiel der französischen Olympia-Auswahl verletzte. Der dynamische Mittelfeldspieler zog sich einen Faserriss im linken Oberschenkel zu.

Offiziell ist von einer wochenlangen Pause die Rede, im schlimmsten Fall aber absolviert Koné eben in der aktuellen Saison kein einziges Spiel mehr für seinen Klub. Am Samstag jedenfalls werden wohl Julian Weigl, Florian Neuhaus und Eigengewächs Rocco Reitz die Zentrale des Gladbacher Spiels bilden.

Weniger absehbar ist die Besetzung der Offensive, weil Nathan Ngoumou, Alassane Plea und Tomas Cvancara nach Verletzungen um Anschluss kämpfen.

Alle drei haben in dieser Woche wieder mittrainiert, aber einen unterschiedlichen Fitness-Stand, wie Seoane erläutert. Am Freitag wird entschieden, wer aus diesem Trio zum Spielkader gehören wird.

Oliver Bitter