Koeman nennt EM-Kadergröße “absurd” – Fürsprecher Nagelsmann?

Koeman nennt EM-Kadergröße “absurd” – Fürsprecher Nagelsmann?

Nach dem 1:2 in Frankfurt dachte Bondscoach Ronald Koeman bereits an den Sommer. Dem 61-Jährigen ist die von der UEFA vorgegebene Größe des EM-Kaders ein Dorn im Auge.

Er appelliert an die UEFA: Bondscoach Ronald Koeman.

Er appelliert an die UEFA: Bondscoach Ronald Koeman.

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Wirklich gut weg kamen die Niederländer in der Heimat nicht. “Der Unterschied zwischen den Spielen der Nachbarländer war ungefähr so groß wie der Unterschied zwischen Leben und Tod”, fasste es De Volkskrant nach dem 1:2 von Oranje in Frankfurt überdeutlich zusammen. Bondscoach Ronald Koeman schien aber besonders ein anderes Thema zu beschäftigen, das er dringend anbringen wollte.

“Nicht 26 Leute auswählen zu können, ist sehr merkwürdig”, erklärte der einstige Nationalspieler der Niederlande (96 Länderspiele, zwei Tore) mit Blick auf die endgültigen EM-Kader, die bis zum 7. Juni stehen müssen: “Das ist absurd, dass man auf 23 zurückgeht. Mein Kollege sieht das auch so.”

In Julian Nagelsmann hat Koeman also offenbar einen Fürsprecher. Davon will Koeman womöglich noch mehr suchen, um dann einen Vorstoß zu wagen. “Wenn ganz viele Länder das zusammen machen, denke ich, dass sie bei der UEFA darauf hören sollten”, so der 61-Jährige am Dienstagabend in Frankfurt.

Hintergrund der Debatte: Bei der paneuropäischen EM 2021 sowie der WM 2022 in Katar waren wegen der Corona-Pandemie größere Aufgebote erlaubt gewesen. Für die Europameisterschaft in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) kassierte die UEFA diese Regelung wieder ein.

Polen, Frankreich und Österreich warten

Koeman machte deutlich, dass es ihm dabei überhaupt nicht darum gehe, schwierigen Personalentscheidungen aus dem Weg zu gehen. “Man hat heutzutage mehr mit Verletzungen zu tun. Es geht um die Belastbarkeit der Spieler”, stellte Koeman klar.

Oranje wird sich steigern müssen, um bei der EM das Achtelfinale zu erreichen. In der Gruppenphase warten herausfordernde Aufgaben gegen Polen (16. Juni in Hamburg), Vize-Weltmeister Frankreich (21. Juni in Leipzig) und die aktuellen Überflieger aus Österreich (25. Juni in Berlin), die am Dienstag die Türkei mit 6:1 in die Schranken wiesen.

Sicher den Sprung ins Achtelfinale haben nur die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe. Die besten Gruppendritten haben allerdings auch noch Chancen auf die Runde der letzten 16.