FC Barcelona lässt gegen Paris Saint-Germain keine Spannung aufkommen

Mit einem deutlichen 30:22-Auswärtserfolg in Paris hatte der FC Barcelona bereits in der Vorwoche die Weichen in Richtung erneuter Teilnahme am Final4 der Champions League im Handball gestellt. Die Katalanen bauten den Vorsprung im Rückspiel zunächst aus und behielten am Ende mit 32:31 auch im Rückspiel die Oberhand gegen kämpferische Gäste.

Nikola Karabatic bestritt sein letztes Spiel in der Handball Champions League

Nikola Karabatic bestritt sein letztes Spiel in der Handball Champions League

Sascha Klahn

Auf Paris Saint-Germain wartete nach dem 22:30 im Hinspiel des Viertelfinals der Handball Champions League auswärts beim FC Barcelona eine Herkules-Aufgabe – und bei der fehlte mit Torhüter Andreas Palicka auch noch ein wichtiger Akteur. Sollte es nicht gelingen, würde der PSG-Traum vom Gewinn der Königsklasse eine weitere Saison unerfüllt bleiben und Nikola Karabatic an alter Wirkungsstätte sein 281. und letztes Spiel in der Champions League bestreiten.

Dass Barcelona die Partie nach dem deutlichen Sieg im Hinspiel nicht auf die leichte Schulter nehmen würde, wurde unterdessen bereits im ersten Angriff klar: Luis Frade holte sich nach einer Minute gleich die erste Zeitstrafe ab. Den folgenden Siebenmeter nutzte Ferran Sole für den ersten PSG-Treffer, Kent-Robin Tönnesen beantwortete in Überzahl zudem den Ausgleich – doch der FC Barcelona übernahm mit einer Dreier-Serie zum 4:2 umgehend das Kommando.

In der Addition war der Vorsprung somit auf zehn Tore angewachsen und vor allem die gute Defensive von Barcelona sollte verhindern, dass am Weiterkommen noch einmal Zweifel aufkamen. Paris kam beim 5:5 zwar noch einmal zum Ausgleich, konnte in der Folge aber nicht mehr in Führung gehen. Stattdessen setzten sich die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer ab, über 12:9 auf 14:10 und nach einer Dreier-Serie sogar auf sechs Tore. Den ersten Abschnitt beschloss Nikola Karabatic, mit einem 17:12 für Barcelona ging es in die Kabinen.

Paris müht sich, Barcelona behält die Kontrolle

Die Frage nach dem letzten Teilnehmer am Final4 war damit beantwortet, in der Addition lag Paris zu diesem Zeitpunkt mit dreizehn Treffer in Rückstand. Doch die Gäste mühten sich, gaben sich nicht auf und hatten im zehnfach erfolgreichen Elohim Prandi in der Folge eine Lösung in der Offensive. Der zwischenzeitlich beim 19:12 direkt nach Wiederbeginn auf sieben Tore angewachsene Abstand schmolz so wieder, nach einer Vierer-Serie der Gäste zunächst auf 20:17 und beim 26:24 dann sogar auf zwei Tore.

Barcelona behielt das Heft aber in der Hand – auch mit dem jungen Petar Cikusa auf der Mitte. Paris verlor unterdessen Luka Karabatic aufgrund der dritten Zeitstrafe und kurz vor dem Ende auch noch Sadou Ntanzi, der bei einem Zusammenprall mit Cikusa den Arm gefährlich weit oben hatte. Cikusa musste kurzzeitig aufgrund einer blutenden Wunde vom Parkett, schlimmer aber war die Verletzung von Nachwuchshoffnung Pol Valera, der bei einer Aktion vor der PSG-Deckung im Knie weggeknickt war und vom Parkett getragen werden musste.

Barcelona musste unterdessen beim 29:28 den Anschlusstreffer hinnehmen, Paris kämpfte um einen achtbaren Abschied aus der Königsklasse und schien zumindest das Rückspiel gewinnen zu wollen. Barcelona legte aber bis zum 32:30 jeweils wieder zwei Treffer vor und hatte nach dem erneuten Anschluss der Gäste in der letzten Minute Ballbesitz. Carlos Ortega nahm eine Auszeit, wollte den Heimsieg absichern – doch eine Parade von Jannik Green bescherte PSG zumindest die Chance zum Ausgleich. Elohim Prandi nahm sich den letzten Wurf, Emil Nielsen konnte für Barcelona aber den Sieg festhalten.

FC Barcelona – Paris St. Germain 32:31 (17:12) – Hinspiel: 30:22

FC Barcelona: Perez de Vargas (6 Paraden), Nielsen (4 Paraden); Valera 2, Carlsbogard 2, Mem 7, Arino 2, Wanne 1, Janc 5, N`Guessan, Gomez 2/2, dos Santos, Langaro, Richardson 4/1, Frade 6, Cikusa, Rodriguez 1

Paris Saint-Germain: Green (12/2 Paraden), Villain; Marchan Criado 1, Steins 2, Ntanzi 2, Keita, Sole Sala 3/1, Tönnesen 2, Balaguer, Grebille, Syprzak 5/2, L. Karabatic 1, Holm, N. Karabatic 2, Peleka 3, Prandi 10

Zuschauer: 5500 (Palau Blaugrana, Barcelona)
Schiedsrichter: Ivan Pavicevic / Milos Raznatovic (MNE)
Strafminuten: 6 / 12
Disqualifikation: – / L. Karabatic (3. 2min), Ntanzi (Foulspiel)

Barcelona stellt in Paris bereits Weichen zum Final Four

Mit Paris Saint-Germain und dem FC Barcelona trafen zwei der großen Namen im Handball bereits im Viertelfinale der Champions League aufeinander. Paris bestimmte den ersten Abschnitt, verlor nach der Pause aber den Faden – Barca nutzte die Chance, stellte mit dem 30:22 bereits im Hinspiel die Weichen in Richtung Final4.

Melvyn Richardsson und Barcelona siegten in Paris.

Melvyn Richardsson und Barcelona siegten in Paris.

IMAGO/PanoramiC

Mit Paris Saint-Germain und dem FC Barcelona treffen zwei Stammgäste des Final4 der Champions League bereits im Viertelfinale aufeinander. Schuld sind beide: Barcelona verpasste hinter Magdeburg den Gruppensieg und Paris musste als Gruppendritter hinter Kiel und Aalborg durch die Play-offs gegen Kielce.

Schon vor dem Anwurf stand somit fest, dass zum Final4 nach Köln in dieser Saison nur einer der beiden Halbfinalisten des Vorjahres reisen wird. Für Paris gab es dabei gleich im ersten Angriff einen Rückschlag: Der angeschlagene Elohim Prandi humpelte direkt wieder vom Parkett in Richtung Kabine und konnte in der Folge nicht mehr eingesetzt werden.

Den ersten Treffer erzielten die Gastgeber dennoch, Kent-Robin Tönnesen zeichnete dafür verantwortlich. Barcelona beantwortete die ersten Führungstreffer von PSG aber jeweils umgehend und konnte nach gut zehn Minuten durch Aleix Gomez Abello sogar erstmals vorlegen – nach einem Doppelschlag von Tönnesen wechselte die Führung beim 5:4 allerdings umgehend wieder zurück zum französischen Meister.

PSG verschafft sich etwas Luft

Barcelona haderte dabei mit der Chancenverwertung. Seinen Anteil daran hatte auch Andreas Palicka, der hinter einer guten PSG-Deckung mehrfach glänzte und auch einen Strafwurf entschärfte – einen zweiten setzte Barcelona über das Tor. Mit zwei Treffern von Kamil Syprzak konnten sich die Gastgeber beim 9:6 so etwas absetzen, Barca-Coach Carlos Ortega reagierte und beorderte Gonzalo Perez de Vargas für Emil Nielsen zwischen die Pfosten.

Der spanische Nationaltorhüter fügte sich gleich mit einer Glanztat ein und gestaltete das Duell zwischen den Pfosten in der Folge ausgeglichen. Beim 12:11 durch Nachwuchshoffnung Petar Cikusa war Barca wieder auf ein Tor heran, doch Sadou Ntanzi und Kamil Syprzak sorgten mit ihren Treffern zum 14:11 zur Pause wieder für eine Drei-Tore-Führung.

Barcelona dreht die Partie

Nach Wiederbeginn schien es für Paris weiter nach Plan zu laufen: Ferran Sole hatte auf 15:11 erhöht und Andreas Palicka eine weitere Parade verbucht. Doch Gonzalo Perez de Vargas war auf der Gegenseite ebenfalls zur Stelle und nach einer Einzelaktion von Dika Mem waren die Gäste am Drücker und setzten einen Gegenstoß in das aufgrund einer Unterzahl verwaiste PSG-Tor.

Auf den Anschlusstreffer konnte Paris noch mit dem 16:14 antworten, doch es sollte für gut sieben Minuten der letzte Treffer der Gastgeber sein. Barcelona antwortete unterdessen umgehend mit einem direkt in das leere PSG-Tor gesetzten Anwurf, glich durch Aitor Arino von außen auf und legte nach dem Führungstreffer von Dika Mem durch Melvyn Richardson und Luis Frade nach. Aus dem 16:14 für PSG war ein 16:19 geworden.

Ferran Sole beendete die Durststrecke des französischen Meisters, doch Barcelona behielt das Heft in der Hand. Ein Doppelschlag zum 21:17, eine Dreier-Serie in einer konsequent genutzten Überzahl zum 24:18 – bereits im Hinspiel stellten die Spanier die Weichen in Richtung erneuter Final4-Teilnahme zu stellen. Für Paris ging es um Schadensbegrenzung und die schien zu gelingen. Beim 25:22 war der Rückstand halbiert, doch Barcelona antwortete mit einem 5:0-Lauf und nimmt mit dem 30:22-Erfolg ein Sieben-Tore-Polster mit ins Rückspiel vor heimischer Kulisse.

Statistik zum Spiel folgt …

Paris kontrolliert Duell mit Plock und trifft auf Barcelona

Die Weichen in Richtung des Viertelfinals in der Machineseeker EHF Champions League im Handball hatte Paris Saint-Germain bereits mit dem 30:26 im Hinspiel in Plock gestellt, in heimischer Arena verwaltete der Favorit den Vorsprung und löste mit dem 34:33 die letzte Etappe auf dem Weg zum Final4 in Köln – auf der nun die Hürde FC Barcelona wartet.

David Balaguer und Paris behielten im Rückspiel gegen Plock die Kontrolle.

David Balaguer und Paris behielten im Rückspiel gegen Plock die Kontrolle.

IMAGO/PanoramiC

Nach dem 30:26 im Hinspiel in Plock nahm Paris Saint-Germain eine Vier-Tore-Führung mit in den zweiten Vergleich in heimischer Halle. Und dieser Vorsprung wuchs zunächst an, der Favorit legte vor. Nach drei Gegentoren in Folge hieß es dann aber plötzlich 6:8 und Plock war in der Addition auf zwei Tore heran. PSG antwortete allerdings mit einem Doppelschlag und setzte sich in der Folge beim 13:9 auf vier Tore ab.

Über ein 18:15 zur Pause wuchs der Abstand bis auf sechs Tore an, bevor Plock beim 30:30 ausglich. Paris behielt aber die Ruhe, setzte eine Dreier-Serie und verbuchte am Ende einen 34:33-Erfolg. Beste Schützen waren Elohim Prandi mit neun Treffern für Paris und Przemyslaw Krajewski mit acht Toren für Kielce.

weitere Informationen zum Spiel folgen …

Paris St. Germain – Wisla Plock 34:33 (18:15) – Hinspiel: 30:26

Paris Saint-Germain: Green (7 Paraden), Villain; Marchan Criado, Steins 4, Ntanzi, Keita, Tönnesen 1, Balaguer 8/3, Grebille 3, Syprzak 7/3, L. Karabatic, Gibelin, Holm, N. Karabatic 2, Peleka, Prandi 9

Wisla Plock: Alilovic (1 Parade), Jastrzebski (3 Paraden); Daszek 2, Zarabec, Lucin 1, Piroch, Serdio Guntin 6, Susnja 1, Fazekas 3, Krajewski 8/5, Perez Arce 1, Terzic, Dawydzik 1, Mihic 3, Mindegia Elizaga 2, Zhitnikov 2

Zuschauer: 3011 (Stade Pierre de Coubertin, Paris, FRA)
Schiedsrichter: Jonas Eliasson / Anton Palsson (ISL)
Strafminuten: 12 / 10