Viel Bundesliga-Flair, noch mehr Fehler: Fenerbahce lädt Olympiakos ein

Nach dem Skandalspiel im türkischen Supercup waren viele Augen auf Fenerbahces Auftritt gegen Olympiakos Piräus gerichtet. Einen 0:3-Rückstand wegen schlimmer Fehler holten die Gäste dabei beinahe noch auf.

Da war noch alles eindeutig: Chiquinho (li.) bejubelt mit Stevan Jovetic (re.) die zwischenzeitliche 3:0-Führung.

Da war noch alles eindeutig: Chiquinho (li.) bejubelt mit Stevan Jovetic (re.) die zwischenzeitliche 3:0-Führung.

IMAGO/One Inch Productions

Olympiakos lief mit drei Ex-Bundesliga-Profis (Retsos, Jovetic, Fortounis) auf, die Türken hielten mit Söyüncü und Dzeko zwei prominente Namen dagegen. Am Sonntag war Fenerbahce im türkischen Supercup mit einer nur aus Nachwuchsspielern bestehenden Mannschaft angetreten und hatte das Spiel kurz nach dem Anpfiff abgebrochen. Dafür war an diesem Donnerstag eine sechsstellige Geldstrafe gegen den Klub verhängt worden.

Lange lief es darauf hinaus, dass der Tabellenzweite der SüperLig auch diesmal keine positiven Schlagzeilen schreiben würde. Mit schlimmen Fehlern luden die Gäste die Griechen zum Toreschießen ein. Den Anfang machte der Ex-Freiburger Söyüncü, dessen Spielaufbau geblockt wurde und in Fortounis’ Führungstor mündete (8.).

Immer wieder fatale Fehlpässe

Beim 2:0 für Olympiakos sah Fener-Keeper Livakovic nicht gut aus, der den Abschluss des früheren Herthaners Jovetic aus spitzem Winkel durchaus hätte parieren können (32.). Vorgelegt hatte wieder der Ex-Lauterer Fortounis. Trotz nur 44 Prozent Ballbesitz und 5:7 Torschüssen kam die Halbzeitführung für Piräus verdient daher, zu chaotisch verteidigte die Istanbuler Elf in einigen Situationen.

Conference League, Viertelfinale

Nach Wiederanpfiff wurde es noch einmal schlimmer als besser: Livakovics flache Spieleröffnung landete beim Gegner, die Viererkette rannte wie ein Hühnerhaufen durcheinander. El Kaabi vergab die Top-Chance aufs 3:0 allerdings (51.). Sein Teamkollege Chiquinho holte das Versäumte kurz darauf nach – vorausgegangen war diesmal ein unsauberer Querpass von Krunic (57.).

Fener-Coach Ismail Kartal reichte es: Er nahm sein zentrales Mittelfeld geschlossen raus und stellte um. Weil der ehemalige Leverkusener Retsos sich wenig später ein ungestümes Tackling auf der Grundlinie leistete, durfte Tadic per Strafstoß für Fenerbahce das 1:3 besorgen (68.).

Fenerbahce startet Aufholjagd

Es entwickelte sich eine Aufholjagd: Irfan Can legte in der 74. Minute nach schöner Kombination das 2:3 aus Sicht der Gäste nach, ehe Olympiakos allmählich wieder etwas Kontrolle über das Geschehen erlangte – und den knappen Sieg über die Zeit rettete.

Im Rückspiel am kommenden Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) darf die Elf aus Istanbul dann wieder auf den eigenen Anhang bauen, der wegen einer Auswärtssperre in Griechenland komplett fehlte. Mit der letztendlich knappen Niederlage in Piräus stehen die Chancen aufs Erreichen des Halbfinals also gar nicht mehr so schlecht.