Niederlage bei Kellerkind Walldorf: Stuttgarter Kickers zeigen weiter Nerven

Die Aufstiegskandidaten wackeln weiter: Am Sonntag kassierten die Stuttgarter Kickers eine 2:3-Niederlage in Walldorf und bleiben somit weiter nur knapp vor Hoffenheim II. Im Keller steht der Abstieg des VfR Aalen fest.

Die Stuttgarter Kickers (Archiv) verloren auch in Walldorf.

Die Stuttgarter Kickers (Archiv) verloren auch in Walldorf.

IMAGO/Eibner

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Sowohl die TSG Hoffenheim II als auch die Stuttgarter Kickers zeigen sich im Rennen um die Meisterschaft weiter erstaunlich wacklig: Nach dem Hoffenheimer Remis am Vortag unterlagen die Blauen am Sonntag beim FC-Astoria Walldorf mit 2:3. Aus den vergangenen drei Partien gab es so nur einen Punkt.

Zeitig schon schockte ein früher Foulelfmeter die Gäste: Dicklhuber legte Arcalean, Barry war vom Punkt mit dem 1:0 erfolgreich (11.). Die Heimelf lauerte in Folge immer wieder auf Konter und blieb auch sonst gefährlich: Arcalean verpasste den zweiten Treffer ebenso wie Fahrenholz, der die Latte traf. Die Kickers agierten verunsichert und defensiv unsortiert, so konnte schließlich Marino im Nachsetzen auch das 2:0 markieren (37.). Dabei blieb es zur Pause.

Aufbäumen kommt zu spät

Auch nach Wiederanpfiff fehlte das große Aufbäumen des Tabellenführers, die gefährlicheren Abschlüsse hatte weiter der Gastgeber, Keeper Dornebusch musste wiederholt ran. Machtlos war er dann beim dritten Treffer, als Lässig aus der Drehung abzog und auf 3:0 stellte (70.).

Zwar kam der Gast nach einer Eckballserie durch Polauke nochmals auf 1:3 ran (77.), und schon weit in der Nachspielzeit war dann erneut Polauke per Kopf mit dem 2:3 zur Stelle (90.+6), doch anschließend war gleich Schluss. Die Punkte blieben bei den Walldorfern, die damit auch den VfR Aalen in die Oberliga schicken und weiter hoffen dürfen. Ein weiteres Team müssen sie hinter sich lassen, um in der Schlussrechnung nicht vom Abstiegskampf der 3. Liga abhängig zu sein. Weiter geht es für die Stuttgarter am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den SGV Freiberg (Anpfiff 14 Uhr). Walldorf reist zeitgleich zu Absteiger VfR Aalen.

32. Spieltag

Arcaleans Tag zum Einrahmen: Walldorf macht einen wichtigen Schritt

Der FC-Astoria Walldorf hat am Samstag einen Erfolg im Kampf gegen den Abstieg gefeiert. Ein Mann überragte beim Sieg über die Mainzer U 23.

Jonas Arcalean (links, hier aus dem Hinspiel) war Mann des Tages für Walldorf.

Jonas Arcalean (links, hier aus dem Hinspiel) war Mann des Tages für Walldorf.

IMAGO/Beautiful Sports

Regionalliga Südwest

Die Frage zum Mann des Spiels war eine rhetorische. Drei Tore und eine Vorlage sind Werte, die man nicht oft sieht. “Das ist ein Tag zum Erinnern für mich”, strahlte Flügelflitzer Jonas Arcalean, der am Dienstag 27 Jahre alt wird, über beide Ohren nach dem 4:1-Heimsieg des FC-Astoria Walldorf gegen den 1.FSV Mainz 05 II. Nahezu immer, wenn es am Samstagnachmittag vor dem Tor der U 23 des Bundesligisten gefährlich wurde, hatte die Nummer 24 ihre Füße im Spiel.

Ein nach Foul an Tim Fahrenholz von Arcalean verwandelter Elfmeter eröffnete den Torreigen (7. Spielminute). Die Führung kam alles andere als unerwartet. Walldorf agierte extrem entschlossen, störte Mainz früh bei deren Spielaufbau und erzwang so immer wieder vielversprechende Ballgewinne im gegnerischen Drittel. Da obendrein die Offensivstandards eine hohe Qualität hatten, war der FCA in allen Belangen überlegen.

“Einfach irgendwie aufs Tor”

Im Anschluss an eine Freistoßflanke von Maximilian Waack stand Arcalean goldrichtig und bugsierte die Kugel mit der “Pike” über die Linie (28.). “Da musste ich so hin und dachte mir, dass ich den Ball einfach irgendwie aufs Tor bekommen muss”, sagte der Torschütze. Zwei weitere Tore fielen zu psychologisch geschickten Zeitpunkten. Stefano Marinos Kopfballtreffer auf Flanke von Arcalean sorgte für die beruhigende 3:0-Pausenführung (44.). “Das war unsere beste erste Halbzeit der Saison”, sagte Kapitän Roman Hauk, der mit seinem Innenverteidigerkollegen Max Müller gefühlt keinen einzigen Luftzweikampf verlor.

Nach dem Seitenwechsel probierten es die Gäste mit einer Dreierkette und somit einem Mann mehr im Mittelfeld. Die kurze Druckphase beendete der Mann des Tages mit seinem Treffer zum 4:0. Dieses Mal hatte er sich wieder nach einem Standard im Rückraum davongestohlen und mit einem satten Rechtsschuss getroffen (56.). “Das ist meine Position nach Standards”, schmunzelte er hinterher. Tim Müllers Anschluss zum 4:1 blieb nichts als Ergebniskosmetik.

Rechtsverteidiger feiert Comeback

“Mich freut es heute ganz besonders für Maik Goß”, hob Walldorfs Trainer Matthias Born in seiner Zusammenfassung explizit das Comeback des Rechtsverteidigers hervor. “Es ist einfach nur ein gutes Gefühl”, sagte der 25-Jährige. Freudestrahlend stand er im Spielertunnel Rede und Antwort und konstatierte, “schon für diese paar Minuten hat sich die Reha gelohnt.”

Den Sieg gegen Mainz genoss er ebenfalls und verwies auf die tadellose Einstellung seiner Kollegen: “In der Trainingswoche hat jeder gemerkt, dass es zählt und ist dementsprechend zu Werke gegangen.” Der Sportliche Leiter hat das während der Trainingswoche auch beobachtet. “Trotz der Rückschläge in den vergangenen Wochen haben die Jungs super gearbeitet und waren mental einfach richtig stark”, sagte Frank Fürniß. Am verdienten Heimsieg gab es keinerlei Zweifel. Gästetrainer Benjamin Hoffmann bestätigte dies in der Pressekonferenz: “Walldorf hat auch in der Höhe verdient gewonnen.”

Kommenden Samstag hat der FCA die Chance den Mainz-Dreier in Steinbach zu vergolden und sich einen noch größeren Vorsprung auf die aktuellen Abstiegsränge herauszuschießen. Weiter bleibt die Frage aber offen, ob am Ende Rang 14, den die Walldorfer derzeit belegen, zum Klassenerhalt reicht. Der Blick geht hier eine Liga höher nach Mannheim.

Christopher Benz

Drei Tore und Rot: Verrückte zehn Minuten ebnen Offenbach den Weg

Kickers Offenbach feierte am Dienstagabend einen ungefährdeten Erfolg gegen den FC-Astoria Walldorf und ist damit vorerst alle Abstiegssorgen los.

Vorentscheidung: Dimitrij Nazarov verwandelt einen fragwürdigen Elfmeter zum 2:0 für Offenbach.

Vorentscheidung: Dimitrij Nazarov verwandelt einen fragwürdigen Elfmeter zum 2:0 für Offenbach.

IMAGO/Hartenfelser

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Kickers Offenbach ließ die Abstiegsränge am Dienstagabend durch ein Schützenfest gegen den FC-Astoria Walldorf endgültig hinter sich. Der OFC übernahm vor heimischem Publikum schon früh die Kontrolle über die Partie und hatte durch Garcia, der eine Staude-Hereingabe knapp verpasste, nach 10 Minuten die Gelegenheit zur Führung. Auf der anderen Seite hatten Arcalean (15.) und Marino (28.) gute Versuche. Zwischendurch verhindert von der Felsen den Einschlag noch gegen Urbich, der den Ball nach einem Abpraller aufs Tor köpfte (22.). Nach einer halben Stunde tauchte Garcia vor von der Felsen auf, der auch die beste OFC-Chance bis dato zu Nichte macht.

Ab da an wurde es für den FCA jedoch ein Abend zum Vergessen. Erst traf Staude mit einem Volleyschuss zum 1:0 (36.). Dann zeigte Schiedsrichter Hasmann nach einem Pressschlag zwischen Wachs und von der Felsen zur Verwunderung aller auf den Punkt. Den Strafstoß verwandelte Nazarov sicher (38.). Und zu allem Überfluss sah Hauk nach einer Notbremse an Ulbricht auch noch die rote Karte (43.), ehe Knothe eine Flanke noch zum 3:0-Pausenstand einköpfte.

Mit dem 3:0 im Rücken hatte der OFC im zweiten Durchgang freilich keine Probleme mehr. Alvarez erhöhte von der Strafraumkante in der 56. Minute auf 4:0. Für das 5:0 zeichnet Wanner verantwortlich, der in den Strafraum zog, kurz verzögerte und im richtigen Moment den Abschluss suchte (67.). Bis zum Schlusspfiff hätten die Gastgeber gut und gerne noch das eine oder andere Tor nachlegen können. Es sollte aber beim 5:0 bleiben.

27. Spieltag