2:0-Erfolg über Friedberg: Profis und Ziesche bringen Göppingen näher an die Regionalliga

Der 1. Göppinger SV startete erfolgreich in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest. Türk Gücü Friedberg bleibt nach der zweiten Pleite Hessenligist.

Mit einer geschlossenen Teamleistung startete der 1. Göppinger SV erfolgreich in die Aufstiegsrunde. (Archivfoto)

Mit einer geschlossenen Teamleistung startete der 1. Göppinger SV erfolgreich in die Aufstiegsrunde. (Archivfoto)

IMAGO/Eibner

In der ersten Runde der Aufstiegsspiele zur Regionalliga Südwest setzte sich der SV Gonsenheim mit 2:1 gegen Türk Gücü Friedberg durch. Letzterer benötigte dadurch am Samstag in der zweiten Partie beim 1. Göppinger SV einen Erfolg, um zumindest noch seine geringen Restchancen zu wahren.

Den besseren Start erwischten aber die Gastgeber, die durch Brück schon früh die Chance zur Führung hatten. Und auch anschließend hinterließ Göppingen den besseren Eindruck, zu Hochkarätern kam die Heimelf aber nicht. Vor der Pause wurde Friedberg aktiver, die beste Chance nach einem Eckball landete aber hinter dem Tor.

Göppingen belohnt sich

Den zweiten Abschnitt begann wiederum Göppingen druckvoll. Schraml fand noch nicht das Tor, auch Profis verfehlte nach scharfer Hereingabe von Baroudi sein Ziel. In der 59. Minute lag die Kugel dann aber verdientermaßen im Tor der Gäste. Baroudi testete Koob, der den Ball prallen ließ, Profis reagierte blitzschnell und staubte zum 1:0 ab. Auch anschließend wurden nur die Gastgeber gefährlich. Türk Gücü, das zwei Tore benötigte, blieb offensiv blass. Baroudi hatte in der 77. Minute die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte nach einem Solo aber an Koob, der sein Team zunächst mit einer starken Parade im Spiel hielt. Aber auch das nützte den Gästen nichts mehr, weil Joker Ziesche kurz vor Schluss wuchtig das 2:0 erzielte (86.). Wenig später und nach weiteren Göppinger Möglichkeiten war Schluss.

Während Türk Gücü Friedberg damit auch im nächsten Jahr in der Hessenliga spielt, geht der GSV am Dienstag beim SV Gonsenheim mit einem leichten Vorteil ins um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest. Bereits ein Remis reicht Göppingen.

Aufstiegsrunde beginnt: Schießt Michel Türk Gücü Friedberg zum größten Vereinserfolg?

Am Mittwochabend startet die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest. Türk Gücü Friedberg empfängt den SV Gonsenheim. Friedberg, das sich ohne einen Punktabzug bereits als Meister für die Regionalliga qualifiziert hätte, will sich für “eine super Saison belohnen”.

Noah Michel (3. von links) und Co. wollen sich in der Aufstiegsrunde belohnen.

Noah Michel (3. von links) und Co. wollen sich in der Aufstiegsrunde belohnen.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

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Wer in diesen Tagen mit Noah Michel spricht, spürt die Vorfreude des Angreifers. “Wir spielen eine super Saison, die eigentlich gar nicht mehr zu toppen ist. Jetzt wollen wir uns dafür belohnen”, sagt der Top-Torjäger von Hessenliga-Vizemeister Türk Gücü Friedberg. 27 Treffer gelangen ihm in der regulären Spielzeit – kein Akteur war erfolgreicher als der 29-Jährige. Auch in den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Südwest hofft der Klub aus der Wetterau auf die Treffsicherheit Michels. Zuerst trifft Türk Gücü am Mittwoch (19 Uhr) auf den SV Gonsenheim; je nach Resultat dann in der zweiten oder dritten Partie auf den 1. Göppinger SV.

Als “komplett offene Relegation” empfindet der 1,83 große und 78 Kilo schwere Stürmer die Duelle. Keiner kenne den anderen schließlich so gut wie einen Ligakonkurrenten: “Dass wir mit einem Heimspiel starten, kann aber ein kleiner Vorteil sein.” Friedberg erwartet neben dem knapp verlorenen Finale des Hessenpokals gegen Kickers Offenbach (2:3) die größten Spiele der Vereinsgeschichte, der Aufstieg wäre zweifellos der größte Erfolg und würde die Saison mit dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft, des Kreispokals und vor allem der Vizemeisterschaft krönen. “Ich ziehe den Hut vor der Einstellung und den Charakteren in der Mannschaft. Was sie leistet, ist wirklich nicht alltäglich”, betont Enis Dzihic. Friedbergs Erfolgstrainer schätzt Gegner Gonsenheim als “sehr spielstarke Mannschaft, die hinten stabil steht”, ein.

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Bester Hessenliga-Angriff

Umso mehr wird es auf die Qualität der TGF-Offensive ankommen: 93 Tore sind mit großem Abstand Liga-Bestwert; Michel (27) und dem aktuell angeschlagenen Toni Reljic (18) gelangen dabei fast die Hälfte. “Als Stürmer ist es immer etwas Tolles, wenn man am Ende oben steht. Ohne die Mannschaft wäre das aber nicht möglich gewesen”, sagt Erstgenannter. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2025. “Ich werde ihn auf jeden Fall erfüllen und fühle mich sehr wohl hier”, so Michel, der nun schon zum zweiten Mal Torschützenkönig in Hessens höchster Klasse wurde.

Einen gehörigen Anteil am Erfolg schreibt er seinem Trainer zu: Dzihic finde die perfekte Mischung aus taktischen und menschlichen Elementen. Im März 2022 hatte dieser Türk Gücü, das seinerzeit noch im Abstiegskampf steckte, übernommen und fortan zum Spitzenteam geformt. Noch immer schmerzt nicht nur ihn der Punktabzug (aufgrund der nicht ausreichenden Zahl an Teams im Unterbau des Vereins in der Vorsaison musste Friedberg drei Zähler abgeben), zumal Meister FC Gießen nur zwei Punkte vor dem Vize ins Ziel kam. “Eigentlich hatten wir schnell damit abgeschlossen. Beim Blick auf die Tabelle tut es aber schon weh. Trotzdem hatten wir auch die Möglichkeit, es so zu schaffen”, sagt Michel.

Klarheit wird nach dem Auftakt am Mittwoch über den weiteren Verlauf der Aufstiegsrunde herrschen. Gelingt der Dzihic-Elf der erhoffte Sieg, steht sie zum Abschluss am nächsten Dienstag dem 1. Göppinger SV gegenüber. In jeder anderen Konstellation bestreitet sie schon das zweite Spiel – am Samstag – gegen den Vizemeister aus Baden-Württemberg. Dieser würde dann am Dienstag auf Gonsenheim treffen. Wie es im Dreikampf der Vizemeister weitergeht, entscheidet sich also im Friedberger Burgfeldstadion – wo im Falle des Aufstiegs aber wohl vorerst keine Regionalliga-Partien stattfinden werden. Wie Türk Gücü unlängst mitteilte, würde der Klub dann in die PSD Bank Arena, die Heimat des FSV Frankfurt, ausweichen.

Steffen Schneider

Hitlergruß und Provokationen überschatten Hessenpokal-Finale

Im Anschluss des Hessenpokal-Endspiels, in dem sich Regionalligist Kickers Offenbach gegen Oberligist Türk Gücü Friedberg durchgesetzt hatte, machten einige Zuschauer negativ auf sich aufmerksam.

Im Anschluss des Hessenpokal-Endspiels machten einige OFC-Anhänger negativ auf sich aufmerksam.

Im Anschluss des Hessenpokal-Endspiels machten einige OFC-Anhänger negativ auf sich aufmerksam.

IMAGO/Beautiful Sports

Es war ein spannendes Pokalfinale, das sich der Südwest-Regionallgist Kickers Offenbach und der Hessenligist Türk Gücü Friedberg am Finaltag der Amateure lieferten. In einer packenden Partie, in der der Underdog lange an der Überraschung schnupperte, behielt am Ende schließlich doch der favorisierte OFC die Oberhand und löste das DFB-Pokal-Ticket.

Finaltag der Amateure

Nach Abpfiff kam es dann aber zu unschönen Szenen. In Folge des Platzsturms zahlreicher Offenbacher Fans, der aber im Voraus von den Ordnungskräften im Frankfurter Stadion am Bornheimer Hang genehmigt worden sein soll, strömte ein Teil des OFC-Anhangs in Richtung des Friedberger Blocks und sorgte für Provokationen.

Und nicht nur das. Ein Zuschauer soll dabei den Hitlergruß gezeigt haben. Der Staatsschutz ermittelt, nachdem ein entsprechendes Video in den sozialen Netzwerken aufgetaucht war, wie die Polizei am Sonntag auf Anfrage mitteilte. Zuerst davon berichtet hatte die Hessenschau.

Video gesichert – OFC distanziert sich

Das Video zeigt, wie Kickers-Anhänger die Fans von Türk Gücü mit obszönen Gesten provozieren. Ein Anhänger zeigt dabei auch den Hitlergruß. Dieser ist in Deutschland strafbar. “Wir haben das Video gesichert”, sagte ein Sprecher der Polizei. Schon am Finaltag am Samstag sei den Beamten das Video aufgefallen.

Offenbach hatte das Pokal-Endspiel in Frankfurt mit 3:2 gewonnen. Der Traditionsklub distanzierte sich am Sonntag von dem Vorfall. Man verurteile das “Verhalten der betreffenden Personen zutiefst”, hieß es in einer Stellungnahme. “Wir werden alle notwendigen Maßnahmen zur Identifizierung der Betreffenden unterstützen.”