Happige Geldstrafe: Hansa Rostock muss 300.000 Euro blechen

Das DFB-Sportgericht hat eine Geldstrafe in Höhe von 300.000 Euro gegen Hansa Rostock verhängt. Die Liste der Fan-Vergehen ist lang.

Hansa Rostock muss tief in die Tasche greifen.

Hansa Rostock muss tief in die Tasche greifen.

IMAGO/Jan Huebner

Für Hansa Rostock hat die vergangene Zweitliga-Saison, die mit dem Abstieg in die 3. Liga endete, ein teures Nachspiel.

Das DFB-Sportgericht hat die Kogge wegen neun Fällen eines unsportlichen Verhaltens ihrer Anhänger in acht verschiedenen Zweitliga-Spielen mit einer Geldstrafe in Höhe von 300.000 Euro belegt. Davon kann der Verein bis zu 100.000 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Dezember 2024 nachzuweisen wäre.

Hansa hat dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig. Darüber informierte der DFB am Freitagnachmittag.

Tiefpunkt beim letzten Spiel der Saison

Die Fan-Vergehen notierte der DFB in den Spielen von Rostock gegen den Hamburger SV, den 1. FC Kaiserslautern, bei Eintracht Braunschweig, gegen die SpVgg Greuther Fürth, bei Hertha BSC, beim FC St. Pauli, gegen den Karlsruher SC sowie gegen den SC Paderborn.

Das unsportliche Verhalten der Anhänger reichte dabei von funkferngesteuerten Autos mit Rauchelement bis hin zu Bannern mit beleidigender Aufschrift. Rostocker Zuschauer liefen nicht nur auf den Rasen, sondern rissen auch Sitzschalen aus ihrer Verankerung und zündeten bengalische Feuer, Feuerwerksbatterien, Raketen, Nebeltöpfe, Böller, Leuchtspurgeschosse oder Blinker.

Das Spiel gegen Paderborn am 19. Mai musste deshalb durch den Schiedsrichter Harm Osmers gar für 28 Minuten unterbrochen werden. Es war das letzte Zweitliga-Spiel der Saison 2023/24, mit einem Sieg hätte sich Hansa in die Relegation retten können, doch nach einem 1:2 blieb es für die Rostocker bei Platz 17.

Zuletzt Podolski gecoacht: Hansa präsentiert neuen Co-Trainer

Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga stellt sich Hansa Rostock weiter neu auf: Mit Simon Pesch wurde am Montag ein neuer Co-Trainer präsentiert, der künftig eng mit Bernd Hollerbach zusammenarbeiten wird.

Er will beim Projekt Wiederaufstieg mithelfen: Rostocks neuer Co-Trainer Simon Pesch.

Er will beim Projekt Wiederaufstieg mithelfen: Rostocks neuer Co-Trainer Simon Pesch.

imago images

Das Trainerteam von Hansa Rostock nimmt also weiter Formen an. Simon Pesch wird als “künftige rechte Hand” vom neuen Cheftrainer Bernd Hollerbach vorgestellt.

Pesch war zuletzt als Assistent von Bartosch Gaul beim polnischen Erstligisten Gornik Zabrze tätig, wo der 35-Jährige unter anderem auch Weltmeister Lukas Podolski unter seinen Fittichen hatte. Das Duo übernahm im Juli 2022 und wurde im März 2023 beurlaubt.

“Simon passt perfekt zur Kogge”, findet Amir Shapourzadeh, Direktor Profifußball bei Hansa: “Er hat bereits jede Menge Erfahrungen im Nachwuchsbereich sowie im In- und Ausland gesammelt und kennt die Arbeit in großen Vereinen wie Hansa.”

Pesch habe in “intensiven Gesprächen schnell gezeigt, dass er von seinen Ansätzen und auch als Typ hervorragend mit Bernd Hollerbach harmoniert. Wir sind überzeugt, dass sich beide sehr gut ergänzen und gemeinsam mit Dirk Orlishausen ein starkes Trainerteam bilden werden”, so Shapourzadeh.

“Ich weiß, wie ein Traditionsverein funktioniert”

Zwischen 2019 und 2022 assistierte Pesch – ebenfalls unter Gaul – bei der Zweitvertretung des FSV Mainz 05 in der Regionalliga West. Zuvor stand der studierte Sportwissenschaftler zwei Jahre beim damaligen Viertligisten Alemannia Aachen als Co-Trainer an der Seitenlinie, Fuat Kilic war damals Aachener Chefcoach.

“Durch meine Erfahrungen bei Alemannia Aachen und Gornik Zabrze weiß ich wie ein Traditionsverein funktioniert und das macht für mich auch den besonderen Reiz aus, beim FC Hansa Rostock anzuheuern”, sagt der gebürtig aus Neuss stammende Pesch in einem ersten Statement: “In den sehr guten Gesprächen mit Bernd Hollerbach und Amir Shapourzadeh hat sich schnell herauskristallisiert, dass ich mich vor allem auf die mannschaftstaktische und die individuelle Weiterentwicklung der Spieler konzentrieren werde, wo ich auch meine persönlichen Stärken sehe.”

Pesch wird gemeinsam mit Hollerbach am 23. Juni die erste Trainingseinheit in Vorbereitung auf die kommende Saison leiten.