Verstappen gegen Norris: Das Ende einer Freundschaft?

Max Verstappen und Lando Norris geraten in Österreich heftig aneinander. Danach gibt es Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Warum der Formel-1-Titelkampf nun anders werden dürfte.

Ihre Freundschaft hat einen Dämpfer erlitten: Lando Norris und Max Verstappen.

Ihre Freundschaft hat einen Dämpfer erlitten: Lando Norris und Max Verstappen.

IMAGO/NurPhoto

Auf eine schnelle öffentliche Entschuldigung seines Kumpels Max Verstappen wartete Lando Norris vergeblich. “Wenn er sagt, dass er nichts falsch gemacht hat, dann verliere ich den Respekt vor ihm”, sagte Norris nach der Eskalation im Formel-1-Titelkampf. Weltmeister Verstappen hatte am Sonntag in Österreich einen folgenschweren Unfall verursacht, der das Aus für Norris bedeutete und ihn selbst in der WM-Wertung sogar noch weiter nach vorn brachte. “Wir werden das bereden, aber vielleicht nicht gleich”, sagte Verstappen, der den Sieg verschenkte, aber immerhin noch als Fünfter im Ziel ankam.

“Es war nicht mein Fehler. Ich bin enttäuscht von ihm”, sagte Norris. Der 24-jährige Brite hatte in Spielberg die Chance auf Platz eins, ein von beiden sehr hart geführter Zweikampf in der 64. von 71 Runden sorgte aber dafür, dass er ausfiel und vor seinem Heimspiel im englischen Silverstone am kommenden Sonntag nun schon 81 WM-Punkte Rückstand hat. “Ich hatte mich auf einen fairen Kampf gefreut, aber das war es nicht”, sagte Norris, dessen Auto zu stark beschädigt wurde, und ergänzte: “Ich habe versucht fair zu sein, er nicht.”

Aber welche Folgen hat das? Die Freundschaft von Verstappen und Norris ist bestens dokumentiert. Nach den Rennen fliegen sie oft gemeinsam in Verstappens Privatjet in ihre Wahlheimat Monaco, dort treffen sie sich auch schon mal in der Freizeit. Norris werde nach dem Vorfall jedenfalls keinen Schritt auf den dreimaligen Champion zugehen. “Wird die Freundschaft zwischen Max und mir zu Ende gehen? Das weiß ich nicht, das wird auf ihn ankommen”, sagte Norris am Mikrofon von Sky Italien und ergänzte zu einer möglichen Aussprache: “Es liegt nicht an mir, das zu sagen, das muss er sagen.”

Verstappen: Sind beide unglücklich

Bei noch 13 ausstehenden WM-Läufen dürfte es auch auf dem Asphalt emotionaler werden. “Man muss hart für einen Rennsieg fahren. Natürlich möchten Freunde keinen Unfall bauen”, sagte Verstappen, der für den Unfall mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt wurde: “Aber das ist passiert und es gehört beim Rennfahren dazu, auch wenn es nicht schön ist und wir beide unglücklich über den Ausgang sind.”

Zumindest nach außen herrscht jetzt Eiszeit. Sie kennen sich schon lang, hatten aber nie einen solchen Unfall aufzuarbeiten. Norris ist zwei Jahre jünger als Verstappen und fuhr in der Jugend in einer anderen Altersklasse, in der Formel 1 kam es erstmals zum Crash.

Die Autos berührten sich ungünstig, bekamen jeweils einen Platten und schleppten sich zurück an die Box, aber nur für Verstappen ging es weiter. Mercedes-Fahrer George Russell nutzte das und gewann im Mercedes den Grand Prix. Selbst wenn Verstappen nun einen Fehler zugeben würde, und er meint, “dass er etwas Dummes gemacht hat und in mich reingefahren ist, dann wäre es trotzdem schwer zu verdauen”, sagte Norris.

Erinnerungen an harte Duelle mit Hamilton

Der Zwischenfall erinnert an die Saison 2021 als sich Verstappen einige hitzige Duelle mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton lieferte und es nur zu milden Strafen kam. In Silverstone und Monza gerieten beide besonders spektakulär aneinander, hart sanktioniert wurde das aber nie. “Diese Dinge kommen jetzt zurück”, sagte McLaren-Teamchef Andrea Stella. Auch dieser Titelkampf vor drei Jahren eskalierte, Verstappen wurde schon damals Rücksichtslosigkeit vorgeworfen. Ein fehlendes konsequentes Durchgreifen der Regelhüter sei der Grund, dass sich die Fahrer weiter teils zu riskante Manöver erlauben.

Verstappen kündigte an, die Geschehnisse aufarbeiten zu wollen, sein Fokus liegt aber auf dem Blick nach vorn. Ein verkorkster Boxenstopp, die aus seiner Sicht falsche Strategie und Probleme mit dem Verschleiß der Reifen führten überhaupt erst dazu, dass es an der Spitze nach langer Führung von ihm doch noch eng wurde. “Unser Rennen war schlecht, wir haben viele Fehler gemacht und warn zu langsam”, sagte er. Nach einer Fehlerkette von Red Bull war Norris im Rückspiegel plötzlich wieder ganz nah. “Es gibt definitiv ein paar Dinge, die wir mit Blick auf die nächste Woche verbessern müssen”, sagte Verstappen.

Beschädigt Verstappen seinen Ruf?

Der WM-Zweite Norris fühlte mit seinen Mechanikern, die viel Arbeit vor sich haben, ehe es am Freitag in Silverstone im Training auf die Strecke geht. “Mein Auto ist komplett zerstört, das tut mir leid fürs Team”, sagte Norris, der sich zwar unschuldig gab, aber selbst auch keine Kompromisse einging. Weil er zu oft neben der Strecke fuhr, kassierte er selbst eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Trotzdem nannte er Verstappens Manöver “dumm und sorglos”.

Auffällig zahm gab sich die ansonsten angriffslustige Führung von Red Bull. “Ich bewerte das als normalen Rennzwischenfall. Beide kämpften sehr hart gegeneinander”, sagte Teamchef Christian Horner. Sein Gegenüber Stella von McLaren sah die Schuld allein beim dreimaligen Weltmeister. “Wir haben so viel Respekt vor Red Bull und Max, sie müssen so etwas nicht machen”, sagte der Italiener: “Das ist eine Art und Weise, wie man seinen Ruf beschädigt.”

“Eine Bruder-Romanze, die schlecht ausging in der glühenden Hitze der steirischen Berge”

George Russell hat überraschend den Großen Preis von Österreich gewonnen. Der 26 Jahre alte Mercedes-Fahrer profitierte am Sonntag in Spielberg von einer zu riskanten Fahrweise des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Max Verstappen. Dazu schreibt die internationale Presse …

Max Verstappen und Lando Norris in Spielberg.

Max Verstappen und Lando Norris in Spielberg.

IMAGO/HochZwei

Großbritannien:

The Sun: “Trotz seines Sieges bleibt Russell Siebter in der Gesamtwertung nach elf Rennen. Er wird hoffen, auf diesem Sieg aufbauen zu können bei seinem Heimrennen nächstes Wochenende, wenn die Formel 1 zum britischen Grand Prix nach Silverstone zieht.”

Daily Mail: “George Russell hat den Großen Preis von Österreich gewonnen – der dramatische Sieger nach einem Unfall, der Lando Norris und Max Verstappen aus dem Rennen warf, als sie sich ein ums andere Mal um den Sieg duellierten.”

The Guardian: “Lange Zeit engste Freunde, sahen Lando Norris und Max Verstappen ihre Beziehung ernsthaft auf die Probe gestellt, eine Bruder-Romanze, die schlecht ausging in der glühenden Hitze der steirischen Berge beim Großen Preis von Österreich, eine Erinnerung daran, dass, wenn das Visier heruntergeht, Gewinnen am Ende alles ist und dies manchmal einen Preis hat.”

The Telegraph: “George Russell holte einen dramatischen Sieg beim Großen Preis von Österreich, nachdem Max Verstappen und Lando Norris bei nur noch sieben verbleibenden Runden zusammengestoßen waren, als sie sich um die Führung duellierten.”

Spanien:

Marca: “Gegen alle Prognosen hat George Russel sich den Sieg beim Großen Preis von Österreich geholt, sein zweiter in der Formel 1 nach dem von Brasilien 2022. Der Brite auf Mercedes hat vom Unfall zwischen Max Verstappen und Lando Norris profitiert, die sich dieses Mal ein wirklich episches Duell lieferten.”

Mundo Deportivo: “Die Weltmeisterschaft kommt in Österreich durcheinander: Norris und Verstappen stoßen zusammen und geben den Sieg an Russell und einen Podestplatz an Sainz!”

AS: “Verstappen und Norris fallen aus der Rolle und werfen sich selber aus dem Rennen. Russell holt sich den Sieg und Sainz einen Podestplatz. ”

Italien:

Corriere dello Sport: “Ein wahrhaft wütender Lando Norris ging auf Max Verstappen los wegen der Berührung zwischen beiden sieben Runden vor dem Ende des Großen Preises von Österreich. Ein unerwarteter Unfall, der den Rückzug des Briten erzwang und den holländischen Weltmeister auf den fünften Platz zurückwarf.”

Gazzetta dello Sport: “Der Engländer von Mercedes ist großartig, indem er die Chance ergreift, einen Grand Prix zu gewinnen, der von Verstappen und Norris dominiert wurde, die sich aber wenige Runden vor dem Ziel eliminierten.”

Tuttosport: “Der Holländer und der Brite werfen sich gegenseitig aus dem Rennen, und der Mercedes-Pilot dankt es mit dem zweiten Sieg seiner Karriere.”

Ihr Duell war episch. Aber sie haben die Grenzen des Zulässigen überschritten und wurden bestraft.

L’Équipe über Verstappen und Norris

Frankreich:

L’Équipe: “Max Verstappen und Lando Norris haben sich beim Großen Preis von Österreich gegenseitig übertrumpft mit ihrem Schwung und ihr Duell war episch. Aber sie haben die Grenzen des Zulässigen überschritten und wurden bestraft, umso besser für George Russell.”

Österreich:

Kronen Zeitung: “Wahnsinn! Norris und Verstappen schießen sich ab.”

Kurier: “Spektakel in Spielberg: Verstappen und Norris crashen, Russell siegt. Die beiden Dominatoren kommen sich kurz vor Schluss zu nahe, es fliegen die Fetzen. Den Sieg beim Österreich-Grand-Prix staubt George Russell ab.”

Schweiz:

Blick: “Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte. Russell gewinnt in Spielberg (Österreich) vor 100.000 Fans nach 2022 in Brasilien seinen zweiten Formel-1-GP. Das verdankt der Mercedes-Brite Max Verstappen und Lando Norris, die neben der Strecke eine Freundschaft verbindet.”

Tages Anzeiger: “Verstappen wehrt sich mit allen Mitteln – dann knallt es heftig. Der Niederländer sieht in Spielberg wie der klare Sieger aus. Doch dann wird er nervös, sein Team macht einen Fehler, und es kommt zur Kollision mit einem Gegner.”

“Dumm und sorglos”: Vorwürfe von Norris nach Crash mit Verstappen

Es hat gekracht in Österreich. Auf der Strecke zwischen Max Verstappen und Lando Norris sowie in den Interviews danach. Spätestens jetzt ist ordentlich Würze im Titelkampf der Formel 1.

Ging nach einem Crash mit Max Verstappen leer aus: Lando Norris.

Ging nach einem Crash mit Max Verstappen leer aus: Lando Norris.

Getty Images

Dass es beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg überhaupt nochmal spannend werden würde, war knapp 20 Runden vor dem Ende nicht zu erwarten. Max Verstappen lag phasenweise acht Sekunden vor Verfolger Lando Norris, ab Runde 40 schmolz der Vorsprung jedoch ein wenig. Der amtierende Weltmeister beschwerte sich über den harten Reifen, der wegen der hohen Streckentemperatur wenig Traktion lieferte. In Runde 51 wurde Verstappen zum zweiten Mal an die Box gerufen, für den Rest des Rennens sollte es ein bereits gebrauchter Medium richten.

McLaren reagierte, ließ Norris zeitgleich stoppen und hatte einen frischen gelben Reifen in der Hinterhand. Was den Papaya zusätzlich in die Karten spielte, war ein langsamer Stopp von Red Bull, der Verstappen viel Zeit kostete. Die Lücke schrumpfte auf 1,7 Sekunden und es dauerte nur wenige Runden, ehe Norris in Verstappens Rückspiegel auftauchte.

Verstappens verbotener Move

Den ersten Angriff gab es in Runde 59, in Kurve drei stach Norris innen durch, blockierte aber seinen rechten Vorderreifen und kam von der Strecke. Zum vierten Mal war der Brite jenseits der weißen Linien, was eine Strafe von fünf Sekunden zur Folge hatte. Diese wurde jedoch vorerst nicht ausgesprochen, weil Norris sich beschwert hatte, dass Verstappen sogenanntes “moving under breaking”, das Verändern der Fahrlinie während des Bremsvorgangs, betrieb. Ein verbotener Move, den Verstappen auch bei folgenden Attacken von Norris anwendete.

Beide ließen in der Folge nicht locker, ehe es in Runde 64 zur Kollision kam. Norris probierte es in Kurve drei diesmal außen herum, Verstappen drängte ihn beim anbremsen immer weiter nach außen. Dem McLaren-Piloten ging der Platz aus, letztlich lenkte er in Verstappens Auto. Beide schlitzten sich dadurch einen Reifen auf und humpelten anschließend in die Box. Für Norris war das Rennen damit beendet, Verstappens Schaden war nicht größer – er wurde noch Fünfter.

“Ich habe etwas mehr von Max erwartet”

Während George Russell der lachende Dritte war und seinen zweiten Rennsieg einfuhr, kochten bei den beiden Führenden der Fahrerrangliste die Emotionen hoch. “Ich bin enttäuscht, ich habe etwas mehr erwartet von Max”, so Norris, der sich am Sky-Mikrofon angefressen zeigte. “Es war grenzwertig, am Ende war es dumm und sorglos von ihm”, so Norris weiter. Die Antwort von Verstappen? “Es war schade, dass es passiert ist. Er hat immer wieder Dive Bombs (unerwartete Bremsmanöver, Anm. d. Red.) gemacht, das war schwierig zu verteidigen. Es war am Limit und nicht immer unter Kontrolle.” Einen eigenen Fehler räumte der dreifache Weltmeister derweil nicht ein. “Ich habe immer nur nach meinem Move gebremst.”

Eine exklusive Meinung Verstappens, da er auch von den Renn-Stewards zum Verursacher gemacht wurde und eine Zehn-Sekunden-Strafe kassierte – diese blieb ob des großen Vorsprungs auf Nico Hülkenberg aber ohne Folgen. So war am Ende Norris der große Verlierer, was dem 24-Jährigen, der mit Verstappen eigentlich ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, sauer aufstieß. “Von mir muss nichts kommen. Es liegt bei ihm, etwas zu sagen”, so Norris über eine mögliche Aussprache. Verstappen kündigte derweil an: “Wir werden darüber reden, aber vielleicht nicht heute.”

Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko ging derweil den Mittelweg. “Es war von beiden Fahrern unnötig hart, das hätte man anders lösen können.” Haben sie aber nicht – und spätestens jetzt ist der Kampf um den WM-Titel auch emotional entfacht. Am kommenden Wochenende geht es in Silverstone beim Großen Preis von Großbritannien in die nächste Runde.

Verstappen-Jäger Norris: Zwischen Einsamkeit und Siegeshunger

Lando Norris gilt als kommender Formel-1-Weltmeister. Erstmals in seiner Karriere ist der Brite nun in der Lage, tatsächlich in den Kampf einzugreifen. Dafür muss er viel opfern.

“Ich möchte der Beste sein”: Lando Norris

IMAGO/ZUMA Press

Ein Sieg ist für Lando Norris noch lange nicht genug. “Ich bin tief überzeugt davon, dass wir weitere Rennen gewinnen können, ohne großspurig klingen zu wollen”, sagte der Brite in Spielberg. Der 24-Jährige ist im McLaren zum ersten Herausforderer von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen aufgestiegen und scheint in der Lage, den Superstar von Red Bull auf dem Weg zu dessen viertem Titel große Probleme bereiten zu können. “Ich fahre mit den Besten mit, aber ich möchte der Beste sein”, sagt der WM-Zweite vor dem Großen Preis von Österreich am Sonntag (15.00 Uhr, LIVE! bei kicker) selbstbewusst.

Norris ist kein Sprücheklopfer. Er ist ein Perfektionist, der mit sieben Jahren schon im Kart saß, schnell von Sieg zu Sieg eilte und dafür einiges opferte. Eine richtige Jugend habe er nicht gehabt, erzählte der Rennfahrer aus Bristol in dieser Woche dem englischen Telegraph: “Mein Leben war schon immer das Rennfahren.” Freundschaften kamen lange zu kurz, weil er bereits als Schüler viel reiste. “Ich war so schmächtig als Kind und hatte kein Selbstvertrauen”, sagte er. Daran änderten zunächst auch die Erfolge nichts – und auch heute sagt er noch: “Das Leben als Formel-1-Fahrer kann einsam sein.”

Ein Fahrer wie Michael Schumacher

Als Klagen will er das nicht verstanden wissen, rückblickend würde es fast nichts ändern und er bereut den Weg nicht, der ihn im Mai zum ersten Sieg in der Motorsport-Königsklasse in Miami führte. “Davon habe ich geträumt, seit ich ein Kind bin”, sagte er. “Ich bin definitiv nicht perfekt und habe Dinge, an denen ich arbeiten muss, aber ich bin jetzt noch hungriger zu gewinnen und ich bin noch enttäuschter, wenn ich es nicht schaffe”, betonte er.

McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht in Norris einen Mann, der auf einer Stufe mit Michael Schumacher, Kimi Räikkönen oder Fernando Alonso stehen kann. Mit ihnen allen arbeitete der Italiener in der Vergangenheit selbst zusammen. “Lando ist definitiv da”, sagte Stella und nennt seinen Piloten “Weltmeistermaterial”. Mit rund 20 Millionen Pfund (23,6 Millionen Euro) pro Jahr wird Norris laut “Telegraph” bei McLaren entlohnt. Tendenz steigend.

Ist Norris der neue Hamilton?

Das liegt nicht nur am fahrerischen Können, sondern am Gesamtpaket. Norris ist der Star einer neuen Generation Formel-1-Fans. Viele von ihnen fanden über die Netflix-Serie “Drive to survive” den Weg zum Motorsport, Norris holte sie auch in Twitch-Streams oder auf anderen Social-Media-Kanälen ab. 8,6 Millionen Menschen folgen ihm allein auf Instagram und sehen einen jungen Mann, der eine große Leidenschaft für die Fotografie entwickelte, den Spieler des Spiels im Champions-League-Finale auszeichnete und seine Erfolge mit kindlicher Freude ausgelassen feiert.

McLaren nahm Norris schon früh unter Vertrag, seit 2019 fährt er in der Formel 1. Viel erinnert an die Karriere von Lewis Hamilton, der bei dem britischen Rennstall in jungen Jahren einen ähnlichen Weg ging. Aber kann Norris ein neuer Hamilton werden? Dass er das Potenzial zum Weltmeister hat, sagen viele Experten, nicht nur im eigenen Team. Fraglos ist Norris aber ein ganz anderer Typ als der exzentrische Hamilton, der mit sieben Titeln Rekordweltmeister ist. Mercedes-Star Hamilton kommt aus ärmlichen Verhältnissen, Norris’ Vater hingegen machte viele Millionen als Gründer eines britischen Investmentunternehmens.

Reisen in Verstappens Privatjet

Lando Norris selbst ist es aber wichtig zu betonen, dass er sich seinen Sitz in der Formel 1 nicht durch das Geld seines Vaters erkauft hat, wie es schon einige andere Taten. Ihn einzig als Profiteur einer reichen Familie zu sehen, wäre falsch, wenngleich er es finanziell viel leichter hatte als viele Konkurrenten. Mittlerweile hat er sich eine eigene Marke aufgebaut, schon als Nachwuchsfahrer hatte er als einer der ersten ein Social-Media-Team und vermarktet auch eigene Klamotten-Kollektionen.

Gerade 20 Jahre alt war er, als er erstmals im Formel-1-Cockpit saß, damals war auch Verstappen dabei. Beide sind gute Freunde, fliegen nach den Rennen schon mal gemeinsam in Verstappens Privatjet in die gemeinsame Wahlheimat Monaco zurück. Norris sagt offen, dass er dort auch aufgrund der Steuervorteile lebt und nicht nur wegen des guten Wetters ans Mittelmeer gezogen ist. Von Verstappens Erfolgen (drei WM-Titel, 61 Siege) ist Norris noch weit entfernt, zudem ist der zwei Jahre ältere Niederländer deutlich abgezockter. Vor dem elften von 24 Saisonläufen liegt Verstappen in der WM-Wertung 69 Punkte vor Norris.

McLaren überholt die Konkurrenz

“Ich habe erst ein Rennen gewonnen. Ein Rennen ist natürlich großartig, aber auch wieder relativ gemessen an dem, was man noch erreichen kann”, sagte Norris. In Barcelona kostete ihn eine kleine Unachtsamkeit am Start den möglichen zweiten Sieg, in Österreich soll es nun besser laufen. “Wir fahren gegen einen der besten Fahrer in der Geschichte der Formel 1 und gegen eins der besten Teams”, sagte Norris. McLaren hat sich im letzten Jahr so gesteigert wie niemand sonst und hat das beste Auto. “Es sieht manchmal schneller aus, als es ist”, sagte Norris und schob hinterher: “Ich habe ihn in Barcelona nicht geschlagen, deswegen müssen wir als Team einen noch besseren Job machen.”

Verstappen “gnadenlos” und “ohne Schnickschnack”

Max Verstappen hat seine WM-Führung mit dem Sieg beim Rennen in Barcelona weiter ausgebaut. Lando Norris und Lewis Hamilton schafften es ebenfalls aufs Podest. Dazu schreibt die internationale Presse …

Max Verstappen triumphierte auch in Barcelona.

Max Verstappen triumphierte auch in Barcelona.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Spanien:

“Marca”: “Verstappen holt sich erneut einen Sieg ganz ohne “Tiki-Taka”. Eine Show von Hamilton, Norris und Russell, aber der Niederländer, stabil und ohne Schnickschnack, nutzt die Kämpfe der anderen aus, um einen neuen Sieg zu erringen und einmal mehr in Führung zu gehen.”

“Mundo Deportivo”: “Max Verstappen kam als großer Favorit auf den Circuit de Barcelona-Catalunya, um zu gewinnen und seinen Vorsprung an der Spitze weiter auszubauen. Gesagt, getan.”

Großbritannien:

“The Sun”: “Lewis Hamilton brachte seinen ersten Podestplatz der Saison ein, während Max Verstappen allen einmal mehr zeigte, wie’s gemacht wird.”

“Guardian”: “Verstappen überquerte die Ziellinie in Barcelona mit nur 2,2 Sekunden Vorsprung zu Norris, nachdem sich der 24-Jährige die Seele aus dem Leib gefahren hatte, um den Rückstand zu seinem Red-Bull-Rivalen innerhalb von 66 Runden zweimal aufzuholen. Das war eine bravouröse Darbietung von Tempo und Überholmanövern, die das Rennen rettete, das sonst wohl langweilig geworden wäre (…).”

Italien:

“La Gazzetta dello Sport”: “Verstappen wird Erster, selbst wenn er nicht immer das schnellste Auto hat.”

“Corriere dello Sport”: “Verstappen triumphiert auch beim Grand-Prix in Spanien, Leclerc und Sainz glänzen nicht.”

Frankreich:

“L’Équipe”: “Der gefürchtete Max Verstappen (…) bleibt auch am Sonntag, als es wirklich darauf ankommt, der Boss. Nach dem Sieg in Montréal vor zwei Wochen setzte der Red-Bull-Pilot seinen Siegeszug fort und fuhr seinen zweiten Sieg in Folge vor der Nase von Lando Norris (McLaren) ein.”

Österreich:

“Kurier”: “Max Verstappen war einmal mehr gnadenlos und (fast) fehlerfrei.”

Schweiz:

“Blick”: “Es ist die erste Podestplatzierung für Sir Lewis Hamilton in dieser Saison. Was für eine Erlösung für den Briten.”

“Verstappen – eiskalte Leistung an kochend heißem Nachmittag”

Weltmeister Max Verstappen hat das Formel-1-Debüt auf der neuen Rennstrecke in Miami unter der Sonne Floridas für sich entschieden. Nach einem harten Duell ließ er Widersacher Charles Leclerc hinter sich. Die internationalen Pressestimmen …

Max Verstappen feiert in Miami mit Football-Helm.

Max Verstappen feiert in Miami mit Football-Helm.

IMAGO/HochZwei

USA

USA Today: “Der Süden Floridas bekam einen ersten Eindruck der Formel 1. Sicher kamen viele mit Neugier nach Miami, und sicher reisten viele als Fans wieder ab. Es ist eine Verbindung, die passt. Miami hat mit seinem Zehnjahresvertrag viel Zeit, das Event noch zu verbessern – viel größer kann es allerdings kaum werden.”

Wall Street Journal: “Die Formel 1 suchte nach amerikanischem Glanz und fand Miami. Im Aufwind dank einer populären Netflix-Serie kam die Königsklasse nach Florida, ihrem Schrauber-Image begegnete sie mit zahlreichen Prominenten im Fahrerlager.”

NIEDERLANDE

AD.nl: “Max Verstappen, amerikanischer als die Amerikaner. Mit einem Football-Helm auf dem Kopf feierte er auf dem Podium, als wäre er nicht Formel-1-Weltmeister, sondern ein Quarterback aus Limburg. Amerika hat es natürlich furchtbar übertrieben, Verstappen machte nach einem wunderbaren Sieg fröhlich mit.”

De Telegraaf: “Meister der Konzentration. Max Verstappen bleibt auch im amerikanischen Wahnsinn cool.”

Grand Prix von Miami

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: “Nur halbe Freude für Ferrari. Verstappen siegt, Leclerc kämpft wie ein Löwe. Er muss sich mit einem bitteren zweiten Platz begnügen.”

Corriere dello Sport: “Verstappen zähmt die roten Ferrari-Boliden. Kopf und Herz genügen Leclerc nicht für den Sieg. Er hat sein Bestes getan, doch er misst sich mit einem außerordentlichen Piloten.”

La Stampa: “Amerika segnet Red Bull: Der erste Grand Prix in Miami steht im Zeichen Verstappens. Leclerc hat nicht die Geschwindigkeit, Verstappen wird für Ferrari von Mal zu Mal bedrohlicher.”

Corriere della Sera: “Der fliegende Max erobert die USA: Leclerc muss sich vor Verstappens klarer Überlegenheit verneigen, Ferrari verabschiedet sich aus Miami mit Enttäuschung – und muss jetzt um den Traum hart kämpfen.”

La Repubblica: “Verstappen ruiniert Ferraris Ambitionen. Die unglaublich zähe Haltung Leclercs genügt nicht, um Verstappen Stand zu halten. Zwei Champions von höchstem Profil beleben eine Saison, die unvergesslich werden könnte.”

ENGLAND

Guardian: “Max Verstappens Sieg zeigt mal wieder, auf welchem Level er agiert, wenn er ein Auto nach seinen Vorstellungen hat. Eine eiskalte Leistung an einem kochend heißen Nachmittag.”

Daily Mail: “Irgendwo in dieser glitzernden Show gab es auch ein halbwegs anständiges Rennen mit einem verdienten Sieger Max Verstappen. Lewis Hamilton begann und beendete es als Sechster – es war ein weiterer Beweis, dass der Mercedes selbst mit einem langjährigen Superman am Steuer nicht auf der Höhe ist.”

FRANKREICH

L’Equipe: “Verstappen bestätigt seine Rückkehr zu alter Stärke. Mit seiner Ausnahmeklasse dominiert er das Rennen, nur Leclerc kann zeitweise mithalten.”

SPANIEN

Marca: “Jedes Rennen, welches Verstappen zu Ende fährt, gewinnt er auch. Der Niederländer zieht alle Register seines Talents.”

As: “Verstappen frisst beide Ferraris auf der Rennstrecke auf. Egal, was der WM-Stand sagt: In Miami hatte Mad Max das Sagen. Schumacher und Vettel crashen, die Schuld liegt eher beim Jüngeren.”

Sport: “Verstappen gewinnt das Armdrücken gegen Leclerc. Der amerikanische Traum – für die einen ist es eine Komödie, für die anderen ein Thriller. Es ist beeindruckend, wie sehr die Formel 1 in den USA gewachsen ist.”

El Mundo Deportivo: “Verstappen sendet eine klare Botschaft an Ferrari. Der Kampf um den Titel wird immer spannender, die Scuderia muss zusehen, dass sie in Barcelona eine passende Antwort findet.”

zusammengestellt vom SID

“Verstappen – eiskalte Leistung an kochend heißem Nachmittag”

Weltmeister Max Verstappen hat das Formel-1-Debüt auf der neuen Rennstrecke in Miami unter der Sonne Floridas für sich entschieden. Nach einem harten Duell ließ er Widersacher Charles Leclerc hinter sich. Die internationalen Pressestimmen …

Max Verstappen feiert in Miami mit Football-Helm.

Max Verstappen feiert in Miami mit Football-Helm.

IMAGO/HochZwei

USA

USA Today: “Der Süden Floridas bekam einen ersten Eindruck der Formel 1. Sicher kamen viele mit Neugier nach Miami, und sicher reisten viele als Fans wieder ab. Es ist eine Verbindung, die passt. Miami hat mit seinem Zehnjahresvertrag viel Zeit, das Event noch zu verbessern – viel größer kann es allerdings kaum werden.”

Wall Street Journal: “Die Formel 1 suchte nach amerikanischem Glanz und fand Miami. Im Aufwind dank einer populären Netflix-Serie kam die Königsklasse nach Florida, ihrem Schrauber-Image begegnete sie mit zahlreichen Prominenten im Fahrerlager.”

NIEDERLANDE

AD.nl: “Max Verstappen, amerikanischer als die Amerikaner. Mit einem Football-Helm auf dem Kopf feierte er auf dem Podium, als wäre er nicht Formel-1-Weltmeister, sondern ein Quarterback aus Limburg. Amerika hat es natürlich furchtbar übertrieben, Verstappen machte nach einem wunderbaren Sieg fröhlich mit.”

De Telegraaf: “Meister der Konzentration. Max Verstappen bleibt auch im amerikanischen Wahnsinn cool.”

Grand Prix von Miami

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: “Nur halbe Freude für Ferrari. Verstappen siegt, Leclerc kämpft wie ein Löwe. Er muss sich mit einem bitteren zweiten Platz begnügen.”

Corriere dello Sport: “Verstappen zähmt die roten Ferrari-Boliden. Kopf und Herz genügen Leclerc nicht für den Sieg. Er hat sein Bestes getan, doch er misst sich mit einem außerordentlichen Piloten.”

La Stampa: “Amerika segnet Red Bull: Der erste Grand Prix in Miami steht im Zeichen Verstappens. Leclerc hat nicht die Geschwindigkeit, Verstappen wird für Ferrari von Mal zu Mal bedrohlicher.”

Corriere della Sera: “Der fliegende Max erobert die USA: Leclerc muss sich vor Verstappens klarer Überlegenheit verneigen, Ferrari verabschiedet sich aus Miami mit Enttäuschung – und muss jetzt um den Traum hart kämpfen.”

La Repubblica: “Verstappen ruiniert Ferraris Ambitionen. Die unglaublich zähe Haltung Leclercs genügt nicht, um Verstappen Stand zu halten. Zwei Champions von höchstem Profil beleben eine Saison, die unvergesslich werden könnte.”

ENGLAND

Guardian: “Max Verstappens Sieg zeigt mal wieder, auf welchem Level er agiert, wenn er ein Auto nach seinen Vorstellungen hat. Eine eiskalte Leistung an einem kochend heißen Nachmittag.”

Daily Mail: “Irgendwo in dieser glitzernden Show gab es auch ein halbwegs anständiges Rennen mit einem verdienten Sieger Max Verstappen. Lewis Hamilton begann und beendete es als Sechster – es war ein weiterer Beweis, dass der Mercedes selbst mit einem langjährigen Superman am Steuer nicht auf der Höhe ist.”

FRANKREICH

L’Equipe: “Verstappen bestätigt seine Rückkehr zu alter Stärke. Mit seiner Ausnahmeklasse dominiert er das Rennen, nur Leclerc kann zeitweise mithalten.”

SPANIEN

Marca: “Jedes Rennen, welches Verstappen zu Ende fährt, gewinnt er auch. Der Niederländer zieht alle Register seines Talents.”

As: “Verstappen frisst beide Ferraris auf der Rennstrecke auf. Egal, was der WM-Stand sagt: In Miami hatte Mad Max das Sagen. Schumacher und Vettel crashen, die Schuld liegt eher beim Jüngeren.”

Sport: “Verstappen gewinnt das Armdrücken gegen Leclerc. Der amerikanische Traum – für die einen ist es eine Komödie, für die anderen ein Thriller. Es ist beeindruckend, wie sehr die Formel 1 in den USA gewachsen ist.”

El Mundo Deportivo: “Verstappen sendet eine klare Botschaft an Ferrari. Der Kampf um den Titel wird immer spannender, die Scuderia muss zusehen, dass sie in Barcelona eine passende Antwort findet.”

zusammengestellt vom SID