Wo kann es für Sainz in der Formel 1 weitergehen?

Carlos Sainz beeindruckt in Melbourne. Nur zwei Wochen nach einer Operation gewinnt der Ferrari-Pilot das Formel-1-Rennen. Einen Job für 2025 hat er aber noch nicht.

Carlos Sainz betrieb starke Eigenwerbung in Melbourne.

Carlos Sainz betrieb starke Eigenwerbung in Melbourne.

IMAGO/HochZwei

Der Spanier Carlos Sainz (29) hat mit seinem Formel-1-Sieg in Australien eindrucksvoll Eigenwerbung betrieben. Nur zwei Wochen nach einer Blinddarm-Operation feierte der Ferrari-Pilot seinen dritten Grand-Prix-Erfolg und machte sich für einen neuen Arbeitgeber attraktiv. Sainz muss im kommenden Jahr seinen Platz an der Seite von Charles Leclerc für Rekordweltmeister Lewis Hamilton freimachen, der von Mercedes kommt.

“Ich bin immer noch ohne Job für das nächste Jahr. Das wird helfen”, meinte Sainz über seinen Erfolg am Sonntag in Melbourne. Er fahre aber in erster Linie Rennen, “um mir selbst zu beweisen, dass ich es schaffen kann, wenn man mir ein Auto zur Verfügung stellt, und dass ich an der Spitze mitfahren kann. Das ist die Mentalität und die Herangehensweise, die ich habe und die ich den Rest des Jahres beibehalten werde.”

Audi, Mercedes, Red Bull – oder etwas ganz anderes?

Sainz wird mit mehreren Teams in Verbindung gebracht. Kick Sauber, das ab 2026 zum Audi-Werksteam wird, gilt als Option. Genauso kann Sainz ein Kandidat für Mercedes sein, wo Hamilton seine letzte Saison bestreitet. Dort wird allerdings Weltmeister Max Verstappen, den am Sonntag ein Bremsdefekt stoppte, als Topkandidat gehandelt, sollte er Red Bull verlassen wollen.

Sainz hat noch immer gute Verbindungen zu dem Rennstall des österreichisch-thailändischen Getränkekonzerns. Der Madrilene durchlief schließlich das Nachwuchsprogramm von Red Bull und gab für das damalige Schwesterteam Toro Rosso 2015 sein Formel-1-Debüt. Verstappens aktueller Stallrivale Sergio Perez, der schon im vergangenen Jahr vor der vorzeitigen Freistellung stand, hat nur noch für diese Saison einen Vertrag.

“Jeder im Fahrerlager kennt den Wert von Carlos”, sagte Sainz’ Ferrari-Teamkollege Leclerc. “Ich bin sicher, dass er viele Möglichkeiten haben wird. Er muss einfach die beste Entscheidung für seine Karriere treffen.”

Sainz’ scherzhafte Empfehlung an die Kollegen – Hülkenberg punktet erneut

Quasi aus dem Krankenstand raste Carlos Sainz in Australien zum Sieg. Auch Nico Hülkenberg hatte Grund zur Freude.

Sieger in Australien: Carlos Sainz.

Sieger in Australien: Carlos Sainz.

IMAGO/Motorsport Images

Im Konfettiregen von Melbourne gönnte sich Carlos Sainz nach seiner persönlichen Achterbahnfahrt mit Blinddarm-Operation und verblüffendem Grand-Prix-Sieg einen üppigen Schluck Champagner. Vor den Augen von Papa Carlos und Freundin Rebecca genoss der Ferrari-Pilot nach dem Bremsdesaster für Weltmeister Max Verstappen sogar den Scuderia-Doppelerfolg. “Ich mag diese Achterbahnfahrt. Das Leben ist einfach manchmal unglaublich”, sagte Sainz nach seinem dritten Karrieresieg und machte mit Teamkollege Charles Leclerc ein Selfie fürs Familienalbum.

Nur zwei Wochen nach seinem krankheitsbedingten Ausfall in Saudi-Arabien profitierte der Spanier, der in der kommenden Saison für Rekordweltmeister Lewis Hamilton Platz machen muss und noch ohne Cockpit für 2025 ist, auch vom Blitzaus Verstappens. Ohne den ausgeschalteten dreimaligen Weltmeister bescherten Sainz und Verfolger Leclerc Ferrari den ersten Doppelerfolg seit Bahrain 2022.

“Ich habe mich da draußen wirklich gut gefühlt”, sagte Sainz. “Natürlich war es ein bisschen steif und körperlich nicht das Einfachste, aber ich hatte Glück, dass ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt war und mein Tempo, meine Reifen und alles andere im Griff hatte.” Einen Tipp hatte der scherzende Sainz nach dem Blinddarm-Eingriff noch für seine Formel-1-Kollegen: “Ich werde allen Fahrern empfehlen, ihn diesen Winter herauszunehmen.”

Hülkenberg: “Auch glücklich durch die Rennumstände”

Der von Rang 16 gestartete Nico Hülkenberg erkämpfte sich im Haas als Neunter zwei kostbare Zähler, zuvor in Saudi-Arabien war er auf Rang zehn gekommen. “Unterm Strich war der Speed ganz okay im Vergleich zu den anderen Mittelfeldteams”, meinte der Rheinländer bei Sky. “Wir haben zweimal gepunktet, auch glücklich durch die Rennumstände, so fair und realistisch muss man bleiben.” Hülkenberg spielten besonders die beiden Ausfälle der Mercedes in die Karten. Durch den Motorschaden bei Lewis Hamilton konnte der Deutsche während des virtuellen Safety Cars effizient seinen ersten Topp vollziehen. In der letzten Runde landete George Russell dann auch noch in der Mauer, was Hülkenberg auf Platz neun spülte.

Verstappen “unerwartet” auf der Pole – Teamkollege Perez wird strafversetzt

Weltmeister Max Verstappen startet auch in Melbourne von ganz vorne, zumindest für ihn überraschend. Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez dagegen verliert seinen Podiumsplatz aus dem Qualifying. Während Mercedes vor dem Großen Preis von Australien hadert, frohlockt der zuletzt fehlende Ferrari-Pilot Carlos Sainz.

Starten aus der ersten reihe: Max Verstappen und Carlos Sainz.

Starten aus der ersten reihe: Max Verstappen und Carlos Sainz.

IMAGO/ZUMA Wire

Max Verstappen richtete kurz sein Haar und winkte dann ins Publikum. Der Formel-1-Weltmeister hat sich mit einer Hammerrunde in Melbourne auch die dritte Pole Position dieser Saison gesichert und Ferrari wieder in die Schranken verwiesen. Selbst nach einem Motortausch war der niederländische Red-Bull-Pilot erneut nicht zu bezwingen und peilt am Sonntag (5 Uhr MEZ/LIVE! bei kicker) beim Grand Prix von Australien seinen saisonübergreifend zehnten Sieg nacheinander an.

“Es war ein bisschen unerwartet, aber ich bin sehr glücklich mit Q3”, sagte Verstappen nach dem letzten Qualifikationsdurchgang, in dem ihm die 35. Pole Position seiner Karriere gelang. Zwei Wochen nach einer Blinddarm-Operation schaffte es Carlos Sainz im Ferrari auf den zweiten Platz. Sergio Perez landete im zweiten Red Bull zwar auf Position drei, wurde aber wegen der Behinderung von Nico Hülkenberg nachträglich drei Ränge strafversetzt. Davon profitierte auch Sainz’ Teamkollege Charles Leclerc, der seine letzte Runde verpatzte und durch die Strafe auf Platz vier vorrückte.

Red-Bull-Motorsportberater mosert gegen Ferrari

“Die dachten, die schlagen uns”, bemerkte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko spitz im TV-Sender Sky in Richtung Ferrari. “Dann ist die Ernüchterung umso größer.” Marko war aber umso beeindruckter von Verstappen, der sich in den K.o.-Runden der Qualifikation Runde um Runde steigerte. “Toll, dass er sich das Reifenmanagement so eingeteilt hat”, sagte Marko. “Es hat alles gepasst, wir haben es so nicht erwartet.”

Hülkenberg, der einzige deutsche Stammpilot im Feld, schied erstmals in dieser Saison schon in der ersten K.o.-Runde aus und kam nicht über Platz 16 hinaus. “Meine Runde war nicht gut”, räumte der Haas-Pilot ein und konstatierte: “Wir sind nicht schnell genug.”

Fazit von Mercedes: “Ganz schlecht”

Für den Spitzenplatz reichte es bei weitem auch nicht für Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Der Mercedes-Fahrer musste sich mit Position elf begnügen, Teamkollege George Russell wurde Siebter. “Diese Unbeständigkeit im Auto bringt einen ganz durcheinander”, sagte Hamilton stöhnend. Als “ganz schlecht” bezeichnete Teamchef Toto Wolff das Ergebnis der Silberpfeile. “Es ist einfach nicht zufriedenstellend.”

Die Laune Leclercs war ebenfalls mies. Der Monegasse verpatzte auf der Jagd nach der Bestzeit seine letzte Runde im Albert Park Circuit. “Ich habe einfach nicht das richtige Gefühl gefunden”, klagte Leclerc, der letztmals in Las Vegas 2023 die Pole Position geholt hatte. “Der Wagen war schwer zu fahren, es ging von Untersteuern bis Übersteuern.”

Sainz fühlt sich zunächst “etwas eingerostet”

Sein Stallrivale Sainz war dagegen erleichtert. Hatte er wegen seiner Blinddarm-Operation noch den Grand Prix in Saudi-Arabien auslassen müssen, war diesmal nur Verstappen schneller. “Das waren harte Wochen, in denen ich viele Tage im Krankenbett verbracht habe”, berichtete Sainz, der sich am ersten Trainingstag noch “etwas eingerostet” gefühlt hatte. “Jetzt in der ersten Startreihe zu stehen, kann ich fast nicht glauben.”

Für Verstappen ist die Spitze zum Standard geworden. Der dreimalige Weltmeister nimmt nun seinen 57. Karriereerfolg ins Visier. “Es war schwierig, an diesem Wochenende die Balance im Auto zu finden”, erläuterte er. “Wir haben aber ein paar Anpassungen vorgenommen, die mir geholfen haben.” Das sind keine guten Aussichten für seine Konkurrenten.

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Ferrari-Pilot Sainz nach Operation: “Zehn Tage im Bett gelegen”

Eine Blinddarmentzündung zwang Ferrari-Pilot Carlos Sainz in Saudi-Arabien zum Zuschauen. Nach nur zwei Wochen ist er zurück – an seinem Formel-1-Einsatz in Australien bleiben aber Zweifel.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz möchte in Melbourne starten.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz möchte in Melbourne starten.

IMAGO/PanoramiC

Die Formel 1 gastiert in Melbourne, zum dritten Grand Prix des Jahres. Wie sieht das Fahrerfeld aus?

Ferrari-Pilot Carlos Sainz traut sich nur zwei Wochen nach seiner Blinddarm-Operation den Einsatz beim Formel-1-Rennen in Australien zu. “Ich fühle mich bereit, ich habe so viel wie möglich getan, um mich zu erholen”, erzählte der Spanier am Donnerstag im Fahrerlager von Melbourne und nahm auch eine Sitzprobe in seinem Dienstwagen vor.

Man könne sich “gar nicht vorstellen, was für einen Aufwand und welche Logistik ich betrieben habe, um für dieses Rennen fit zu sein. Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten, die ich gemacht habe, und ich bin bereit, ins Auto zu steigen”, sagte Sainz.

Hält Sainz die Belastung im Auto aus?

Der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende will aber noch die Eindrücke aus den ersten beiden Trainings am Freitag und einen Check durch den Motorsport-Weltverband FIA abwarten, ob er sich der Anstrengung im Auto gesundheitlich gewachsen sieht.

Der 29-Jährige hatte zuletzt wegen eines entzündeten Blinddarms auf seinen Start in Saudi-Arabien verzichten müssen und war noch in Dschidda operiert worden. Schon am Tag nach dem Eingriff war er angeblich gegen den Rat der Mediziner als Zuschauer beim Rennen an die Strecke zurückgekehrt.

Sainz hat durch seine Zwangspause Nachholbedarf. “Ich werde nicht zu 100 Prozent fit sein, denn ich habe zehn Tage im Bett gelegen und nicht zehn Tage trainiert und im Simulator gesessen, aber falls ich fit bin und keine Schmerzen oder schlimmen Symptome habe, kann ich ein gutes Wochenende hinlegen”, erzählte er. “Das Ziel wird es sein, Red Bull herauszufordern.”

Youngster Bearman ist wieder als Ersatz vor Ort

Sainz war beim Saisonauftakt in Bahrain hinter Rennsieger Max Verstappen und dessen Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez Dritter geworden. In Saudi-Arabien fuhren erneut Verstappen und Perez am Ende ganz vorne, dahinter schaffte es Charles Leclerc im zweiten Ferrari auf das Podest. Der erst 18-jährige Oliver Bearman, der Sainz in Dschidda vertreten hatte, wurde bei seinem Grand-Prix-Debüt Siebter. Der junge Brite ist auch im Albert Park dabei, sollte er erneut aushelfen müssen.

Sainz bestreitet seine letzte Saison für Ferrari. Im kommenden Jahr wird er vom siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton (39) von Mercedes ersetzt. Ein neues Team hat Sainz noch nicht.

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Verstappens zehnter Streich? – Wird Sainz fit?

Es ist die weiteste Reise des Formel-1-Jahres, der dritte Grand Prix der Saison in Australien. Fans in Deutschland müssen früh aufstehen, das Rennen in Melbourne am Sonntag beginnt um 5 Uhr MEZ.

Weltmeister Max Verstappen im Red Bull.

Weltmeister Max Verstappen im Red Bull.

IMAGO/ZUMA Wire

Am Sonntag steht das dritte Rennen des Jahres an. In Melbourne. Eine der Lieblingsstrecken der Formel-1-Piloten. Für die deutschen Zuschauer heißt es wegen des enormen Zeitunterschieds zu Australien, früh aufzustehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Grand Prix von Australien (LIVE! bei kicker).

Wer gewinnt?

Alles andere als ein Sieg des dreimaligen Weltmeisters Max Verstappen wäre fast schon eine Sensation. Der niederländische Red-Bull-Pilot gewann die ersten beiden Rennen des Jahres in Bahrain und Saudi-Arabien souverän – und steht saisonübergreifend bereits bei neun Erfolgen in Folge. Gewinnt er auch im Albert Park, egalisiert er seinen eigenen Formel-1-Rekord aus dem Vorjahr, als er zwischen Miami und Monza zehnmal nacheinander ganz oben auf dem Treppchen stand.

Warum sollte man trotzdem genau hinschauen?

Nach dem Double-Header zum Start gab es eine Verschnaufpause von eineinhalb Wochen, doch in der Causa Christian Horner dürfte weiter keine Ruhe einkehren. Wie die BBC vor wenigen Tagen berichtete, ist die ehemalige Mitarbeiterin des Rennstalls nach ihren bislang folgenlosen Vorwürfen gegen den Red-Bull-Teamchef wegen “unangemessenen Verhaltens” nun in zweierlei Hinsicht aktiv geworden: Neben einer Beschwerde beim Weltverband FIA soll die Frau, die seit Anfang März bei Red Bull Racing freigestellt ist, beim Konzern eine erneute Prüfung der ursprünglichen Entscheidung einfordern.

Wie hoch ist der Druck auf Horner?

Immens, auch wenn der Brite (noch) die Rückendeckung des thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigners (51 Prozent) genießt. Nicht aber die des Verstappen-Clans um Max und seinen meinungsstarken Vater Jos. Die Verstappens stehen klar auf der Seite von Red-Bull-Berater Helmut Marko, dem in Saudi-Arabien von Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff das Vertrauen ausgesprochen wurde. Brisant: Verstappens Vertrag bis Ende 2028 soll eine Klausel beinhalten, laut der er bei einem Abgang seines Förderers Marko das Team verlassen darf. Dies schürt Gerüchte, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff etwa ließ zuletzt fallen, dass er den dreimaligen Weltmeister Verstappen “liebend gern” zur kommenden Saison in seinen Silberpfeil setzen würde. Auch Chefdesigner Adrian Newey, eine weitere Schlüsselfigur für die Dominanz von Red Bull, soll zunehmend genervt und offen für Angebote anderer Teams sein.

Kann Carlos Sainz wieder für Ferrari fahren?

Knapp zwei Wochen nach seiner Blinddarm-Operation sieht es ganz danach aus. Sainz machte sich auf die lange Reise nach Australien, am Mittwoch inspizierte der Spanier die Strecke im Albert Park. Die finale Entscheidung treffen aber die FIA-Ärzte. Erhält er grünes Licht, würde das auch bedeuten, dass Youngster Oliver Bearman nach seinem furiosen Spontan-Debüt vor zwei Wochen in Melbourne wieder in der Formel 2 an den Start geht.

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Gruß von Vettel: Debütant Bearman entzückt Ferrari

Völlig ungeplant kommt der 18-jährige Oliver Bearman zu seinem ersten Einsatz in einem Formel-1-Rennen. Der Brite überzeugt – und bedankt sich bei Sebastian Vettel.

Oliver Bearman überzeugte bei seinem ersten Grand-Prix-Einsatz.

Oliver Bearman überzeugte bei seinem ersten Grand-Prix-Einsatz.

Getty Images

Nach seinem gelungenen Formel-1-Debüt hat sich Ferrari-Talent Oliver Bearman für eine spezielle Grußbotschaft bedankt. “Ich habe vor dem Rennen eine Nachricht von einem meiner Helden bekommen, Sebastian Vettel. Das war wirklich sehr, sehr schön. Danke, Seb”, sagte der 18 Jahre alte Brite. Bearman war in Saudi-Arabien völlig unverhofft zu seinem ersten Grand-Prix-Einsatz gekommen, weil sich Ferrari Stammpilot Carlos Sainz einer Operation wegen eines entzündeten Blinddarms unterziehen musste. Ex-Weltmeister Vettel fuhr von 2015 bis 2020 selbst für die Scuderia.

Bearman wird siebter – und Fahrer des Tages

Nach einer couragierten und fast fehlerfreien Fahrt belegte Bearman in Dschidda Platz sieben, ergatterte sechs WM-Punkte und wurde von
den Fans zum Fahrer des Tages gewählt. Der Youngster ist der drittjüngste Pilot, der an einem Formel-1-Rennen teilgenommen hat. “Das war ein unvergessliches Wochenende”, schwärmte Bearman, dessen in der Ferrari-Garage mitfiebernder Vater immer wieder von den TV-Kameras eingefangen worden war. Bearman ist für gewöhnlich in der Nachwuchsserie Formel 2 für das Prema-Team unterwegs. Seit 2022 ist er Mitglied der Fahrerakademie von Ferrari. “Er hat die beiden Tage unglaublich gut gemeistert, fast wie ein alter Hase”, lobte Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur.

Ob Bearman beim nächsten Rennen in Australien in zwei Wochen erneut aushelfen muss, ließ Vasseur offen. Sainz müsse sich nach seiner Operation noch erholen. “Ich bin kein Arzt, wir müssen es Schritt für Schritt nehmen”, sagte der Franzose. Sainz war angeblich gegen den Rat der Mediziner schon einen Tag nach dem Eingriff wieder als Zuschauer an die Strecke gekommen. “Er hat sich ja wahnsinnig schnell erholt”, sagte Vasseur, der sich für einen Einsatz des Spaniers in Melbourne optimistisch zeigte.

Blinddarm-OP: Sainz fehlt in Saudi-Arabien – Youngster Bearman springt ein

Ferrari-Stammpilot Carlos Sainz fällt mit Blinddarmentzündung aus und wird vom 18-jährigen Briten Oliver Bearman ersetzt.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz muss unters Messer.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz muss unters Messer.

IMAGO/PanoramiC

Carlos Sainz raste am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt in Bahrain noch als Dritter auf das Podium, verpasst nun aber den Grand Prix von Saudi-Arabien.

Der 29-jährige Spanier, zweimaliger Grand-Prix-Sieger, beklagt eine Blinddarmentzündung und kann aufgrund seines gesundheitlichen Zustands, der sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eher verschlechtert als verbessert hat, weder das Qualifying noch das Rennen bestreiten. Das hat das Ferrari-Team am Freitag offiziell bestätigt. Am selben Tag musste Sainz sogar kurzfristig operiert werden. “Alles ist gut gegangen, er erholt sich jetzt im Krankenhaus”, teilte die Scuderia mit.

Bereits am Donnerstag hatte sich Sainz, der fünfmal in seiner Karriere auf der Pole Position stand, “krank” gefühlt. Das Freie Training hatte er aber noch bestritten.

“Hoffentlich”, sagte Sainz noch am Donnerstagabend, “fühle ich mich morgen besser, auch wenn ich wahrscheinlich nicht bei 100 Prozent sein werde. Aber wenn ich mich besser fühle als heute, kann ich näher ans Limit gehen und einen ordentlichen Samstag abliefern.” Daraus wird nun nichts.

Bearman kommt aus der Formel 2

Der 18-jährige Brite Bearman fährt für gewöhnlich in der Nachwuchsserie Formel 2 für das Prema-Team. Seit 2022 ist er Mitglied der Fahrerakademie von Ferrari. Im vergangenen Jahr sammelte er beim Ferrari-Partnerteam Haas etwas Formel-1-Erfahrung bei Trainingseinsätzen in Mexiko und Abu Dhabi.

Letzte Saison für Sainz bei Ferrari

Der gebürtige Madrilene Sainz fährt seine letzte Saison für Ferrari. Er muss seinen Platz im kommenden Jahr für Rekordweltmeister Lewis Hamilton räumen, der von Mercedes zur Scuderia wechseln wird. Über seine Zukunft ist noch nichts bekannt.

Der Große Preis von Saudi-Arabien startet am Samstag um 18 Uhr in Jeddah (LIVE! bei kicker).

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Blinddarm: Sainz muss in Saudi-Arabien passen – Youngster Bearman springt ein

Ferrari-Stammpilot Carlos Sainz fällt mit Blinddarmentzündung aus und wird vom 18-jährigen Briten Oliver Bearman ersetzt.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz muss unters Messer.

Ferrari-Pilot Carlos Sainz muss unters Messer.

IMAGO/PanoramiC

Carlos Sainz raste am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt in Bahrain noch als Dritter auf das Podium, verpasst nun aber den Grand Prix von Saudi-Arabien.

Der 29-jährige Spanier, zweimaliger Grand-Prix-Sieger, beklagt eine Blinddarmentzündung und kann aufgrund seines gesundheitlichen Zustands, der sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eher verschlechtert als verbessert hat, weder das Qualifying noch das Rennen bestreiten. Das hat das Ferrari-Team am Freitag inzwischen auch offiziell bestätigt.

Bereits am Donnerstag hatte sich Sainz, der fünfmal in seiner Karriere auf der Pole Position stand, “krank” gefühlt. Das Freie Training hatte er aber noch bestritten.

“Hoffentlich”, sagte Sainz noch am Donnerstagabend, “fühle ich mich morgen besser, auch wenn ich wahrscheinlich nicht bei 100 Prozent sein werde. Aber wenn ich mich besser fühle als heute, kann ich näher ans Limit gehen und einen ordentlichen Samstag abliefern.” Daraus wird nun nichts. Er muss sogar operiert werden.

Bearman kommt aus der Formel 2

Der 18-jährige Brite Bearman fährt für gewöhnlich in der Nachwuchsserie Formel 2 für das Prema-Team. Seit 2022 ist er Mitglied der Fahrerakademie von Ferrari. Im vergangenen Jahr sammelte er beim Ferrari-Partnerteam Haas etwas Formel-1-Erfahrung bei Trainingseinsätzen in Mexiko und Abu Dhabi.

Letzte Saison für Sainz bei Ferrari

Der gebürtige Madrilene Sainz fährt seine letzte Saison für Ferrari. Er muss seinen Platz im kommenden Jahr für Rekordweltmeister Lewis Hamilton räumen, der von Mercedes zur Scuderia wechseln wird. Über seine Zukunft ist noch nichts bekannt.

Der Große Preis von Saudi-Arabien startet am Samstag um 18 Uhr in Jeddah (LIVE! bei kicker).

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Auftakt in die Rekordsaison mit Image-Schaden

Eine 250 000-Dollar-Wette. Ein Rekordweltmeister vor dem Absprung. Und die Frage: Wer bringt den Formel-1-Titelverteidiger vom erneuten Triumphkurs ab. Womöglich die Affäre um den eigenen Teamchef?

Wie geht es weiter mit Weltmeister-Teamchef Christian Horner?

Wie geht es weiter mit Weltmeister-Teamchef Christian Horner?

IMAGO/PanoramiC

Die riesigen Werbeplakate für das 20-Jährige in Bahrain können es auch nicht verdecken: Die Formel 1 startet mit einem Image-Schaden in die neue Saison. Alles sollte – mal wieder – noch größer, noch besser, noch spektakulärer und vor allem noch gesellschaftstauglicher werden. Die Affäre um den Weltmeister-Teamchef Christian Horner unmittelbar vor dem Rennauftakt an diesem Samstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) wegen des bevorstehenden islamischen Fastenmonats Ramadan zählt nicht dazu.

“Wir wollen über Rennwagen sprechen, und über den Sport und nicht über diese sehr, sehr kritischen Themen, die mehr als nur ein Problem des Teams sind”, betonte Amtskollege Toto Wolff von Mercedes: “Es ist ein Problem für die gesamte Formel 1. Und ganz allgemein für jeden Einzelnen, der dort draußen arbeitet.”

Das lange Schweigen in Fuschl am See

Noch immer ist unklar, wie es weitergeht mit Horner. Dem 50-Jährigen wird von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Am 5. Februar und damit knapp einen Monat vor dem ersten von 24 Rennen der Rekordsaison 2024 bestätigte der Mutterkonzern Red Bull eine Untersuchung durch einen unabhängigen Anwalt.

Seitdem gibt es keine Informationen aus der Konzernzentrale im beschaulichen Fuschl am See. Dafür Drängen und Kritik vom designierten Motorenpartner Ford sowie die Forderung der Formel 1 nach einer zügigen Klärung.

Praktisch stündlich wird nun in der Wüste von Sakhir genau damit gerechnet. Dort, wo Red Bulls Erfolgspilot Max Verstappen eigentlich mit dem neuen RB 20 gleich mal für weitere Klarheit sorgen und seine Ansprüche auf den vierten Titel in Serie untermauern will. Die größten Zweifel, dass er es nach 19 Siegen in 22 Rennen in der vergangenen Saison diesmal wieder schaffen könnte, herrschen nicht unbedingt im Fahrerlager.

250 000 Dollar für den Verstappen-Bezwinger

“Ich schätze, 19 Fahrer denken jetzt, dass sie nicht Weltmeister werden”, betonte der zweimalige Champion Fernando Alonso bereits: “Wenn man Max und den Red Bull in Aktion gesehen hat, scheint es für alle anderen geringere Chancen zu geben, in diesem Jahr ein Rennen zu gewinnen.”

Der Chef der vollelektrischen Rennserie Formel E will sogar demjenigen, der Verstappen schlägt, am Ende dieses Jahres 250 000 US-Dollar (rund 232 000 Euro) für wohltätige Zwecke überweisen. “Wenn er sich nicht verletzt oder etwas Verrücktes passiert, hat er zu 99 Prozent die Trophäe in der Tasche”, prophezeite Jeff Dodds.

Worunter die Absetzung eines Teamchefs fallen würde, bleibt zu überlegen. Auch, was dran ist an dem internen Machtkampf bei Red Bull, von dem schon länger die Rede ist. Hier der Teamchef Horner, der den Rennstall seit dem Einstieg 2005 leitet.

Dort der Motorsportberater Helmut Marko, dem einst so engen Vertrauten des im Oktober 2022 gestorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz und weiter enger Vertrauter des Verstappen-Lagers auch mit Vater Jos. Dass ausgerechnet eine niederländische Zeitung als erste von den Vorwürfen gegen Horner berichtete, befeuerte sämtliche Spekulationen.

Hamiltons Mercedes-Finale: “Gigantischster aller Schocks”

Bedurft hätte es all dem für eine Saison ganz nach dem Vermarktungsgeschmack der US-Eigentümer gar nicht. 24 Rennen und damit so viele wie noch nie seit dem WM-Beginn 1950. Die Rückkehr nach China nach fünf Jahren und obendrauf die letzte Saison von Lewis Hamilton im Mercedes: Der siebenmalige Champion aus England wird ab 2025 den roten Rennoverall von Ferrari anziehen. Eine Konstellation, die es in sich haben könnte.

“Erdbeben” (Le Monde), “gigantischster aller Schocks” (The Independent) oder auch “Unterschrift des Jahrhunderts” (Mundo deportivo) – an Superlativen mangelte es nicht, als der Sensationswechsel bestätigt wurde. Der Verlockung des Mythos Ferrari, von viel, viel Geld und der Aussicht, diesen so ersehnten achten Titel, mit dem er den ehemaligen Ferrari-Star Michael Schumacher überholen würde, ausgerechnet in einem Wagen der Scuderia zu holen, konnte Hamilton nicht widerstehen.

Dass es in diesem Jahr noch im diesmal silberschwarzen Mercedes klappt mit dem Triumph, ist nach den ersten Eindrücken zumindest nicht sehr wahrscheinlich. Selbst wenn Hamilton, der im Januar 39 Jahre alte wurde, schon betonte: “Ich fühle mich so motiviert und fokussiert wie niemals zuvor.” Und auch das feststellte: “Ich hätte nie gedacht, dass es einen Punkt in meinem Leben geben würde, an dem ich so einen Hunger habe wie jetzt.”

Mick Schumachers Hoffnung über einen Umweg

Den haben auch viele andere. Wie Carlos Sainz, der seinen Ferrari-Sitz nach dieser Saison für Hamilton räumen muss. Oder dessen Teamkollege Charles Leclerc, die einstige Zukunftshoffnung der Scuderia, die noch immer kein Weltmeister wurde. Oder auch Nico Hülkenberg, der mit dem amerikanischen Haas-Team unter neuer Führung nach der Absetzung von Günther Steiner diesmal nicht wieder Letzter in der Konstrukteurswertung werden will.

Oder auch Mick Schumacher, der wieder nur die Ersatzbank drückt, sich aber mit seinem Zweitjob empfehlen will. Der 24-Jährige wird neben seinem Engagement bei Mercedes zum ersten Mal in der Langstrecken-Weltmeisterschaft für den französischen Hersteller Alpine starten, die ebenfalls am Samstag in Katar beginnt. Nicht weit weg von Bahrain, wo  die Frage nach der Zukunft von Horner weiter für schwere Nebengeräusche sorgt.

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Feiert Norris seinen ersten Sieg? Fünf Thesen zur Formel-1-Saison 2024

Auch in der neuen Formel-1-Saison sieht alles nach einer erneuten Dominanz von Red Bull aus. Das Jahr in der Königsklasse hat aber noch viele andere Geschichten zu bieten. Fünf Thesen darüber, was passieren könnte.

Dürften sich häufig auf der Strecke begegnen: Max Verstappen und Lando Norris.

Dürften sich häufig auf der Strecke begegnen: Max Verstappen und Lando Norris.

IMAGO/NurPhoto

Keine Spannung an der Spitze

Die Formel 1 lebt von spannenden Kämpfen um Rennsiege und Weltmeisterschaften, bekam das in den letzten Jahren aber nur bedingt zu sehen. Die Dominanz von Red Bull, speziell von Max Verstappen, war erdrückend – und wird es auch bleiben. Der Rennstall, so wirkt es, spielt mit der Konkurrenz, entwickelte ein nahezu komplett neues Auto-Konzept, was teilweise arg an das desaströse Design von Mercedes aus den letzten beiden Jahren erinnert. Mit dem feinen Unterschied, dass Red Bull es zum Laufen bringt.

Der “RB20” ist weiterhin extrem reifenschonend, was sich bei den Testfahrten in Bahrain vor allem in den Rennsimulationen widerspiegelte. Dort war das Weltmeister-Team die erste Kraft, zudem wirkt das Auto sehr ruhig und balanciert. Einzig beim Top-Speed lässt der neue Bolide noch zu wünschen übrig, wenngleich natürlich unklar ist, in wie weit Red Bull die Motorleistung zurückgedreht hat.

Was den WM-Titel angeht, wird auch 2024 der Weg nicht an Verstappen vorbeiführen. Ob sein im kommenden Jahr scheidender Team-Kollege Sergio Perez indes Platz zwei behaupten kann, ist fraglich.

Hamilton wird Verstappens erster Jäger

Denn Mercedes macht wieder Hoffnung. Der langjährige Formel-1-Primus ging in den letzten Jahren durchs Fegefeuer, die große Umstellung auf die neuen Bodeneffekt-Autos vor zwei Jahren hat der Rennstall komplett in den Sand gesetzt. Mittlerweile hat aber auch Mercedes den Red-Bull-Weg eingeschlagen – und scheint in diesem Jahr ein Auto entwickelt zu haben, das nicht wie eine launige Diva performt.

Lewis Hamilton und George Russell waren nach den Testfahrten sehr zufrieden, die Basis bei Mercedes stimme in diesem Jahr. Somit muss während einer Saison nicht ein komplett neuer Silberpfeil geplant, sondern der bestehende verfeinert werden. Das und die Fahrerpaarung aus Hamilton und Russell dürfte Mercedes zum ersten Konkurrenten von Red Bull machen.

Hamilton wird in dieser Saison sehr regelmäßig aufs Podium fahren, seine Siegesdurststrecke wird enden – seinen letzten Erfolg feierte der siebenmalige WM-Champion im Dezember 2021. In seinem Abschiedsjahr von Mercedes wird der 39-Jährige nochmal richtig aufdrehen und Verstappens erster Verfolger werden.

Norris holt seinen ersten Sieg

Dass Lando Norris das Talent und die Fähigkeit hat, ein zukünftiger Weltmeister zu sein, ist unbestritten. Jedoch fehlte ihm bis dato das Auto dafür. Nach großen Problemen zu Beginn der letzten Saison hat McLaren zum Ende stark aufgeholt, konnte phasenweise sogar mit Red Bull und Verstappen mithalten. Sechsmal fuhr Norris auf Platz zwei, Teamkollege Oscar Piastri gewann den Sprint in Katar.

Das Team ist wieder auf dem Vormarsch, wenngleich McLaren nach den Testfahrten eine große Wundertüte ist. Auch wenn der Start in diese Saison zunächst holprig sein könnte, wird 2024 das Jahr, in dem Norris seinen ersten Sieg in der Formel 1 feiern wird.

Alpine rutscht weiter ab

Alpine scheint der große Verlierer der Testfahrten zu sein, in der Rennsimulation belegte das französische Team den neunten Platz – nur knapp vor Haas. Es geht nicht voran beim ehemaligen Renault-Rennstall, nach wie vor fehlt es dem Motor an Leistung. Zudem hatte Alpine mit hohem Reifenverschleiß zu kämpfen, zusätzlich ist der “A524” der schwerste Wagen im Feld.

Neben all den Problemen am Auto herrscht auch intern alles andere als Harmonie. Esteban Ocon und Pierre Gasly sind bekanntlich nicht die besten Freunde auf und neben der Strecke, auch in der Führungsetage soll einiges im Argen liegen.

Es wird eine schwere Saison für Alpine, das mit den Top-5-Teams nichts zu tun haben wird.

Haas bleibt punktlos bis zur Sommerpause

Auch für den einzigen deutschen Fahrer sind die Aussichten alles andere als rosig. Die schwache Performance von Haas im vergangenen Jahr hatte die Folge, dass der langjährige Teamchef Günther Steiner – jetzt TV-Experte bei RTL – seinen Platz räumen musste.

Für diese Saison wollte der US-Rennstall seine Probleme mit dem Reifenverschleiß in den Griff bekommen, sämtliche andere Verbesserungen blieben bis dato auf der Strecke. Und dass Haas nicht das schnellste Team ist, was das Entwickeln von Upgrades angeht, ist lange bekannt.

Für Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen wird es eine Herkulesaufgabe, überhaupt die zweite Qualifikationsrunde zu erreichen. Das dürfte bedeuten, dass Haas bis zur Sommerpause ohne WM-Punkte bleiben wird.

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