Österreich zwingt Kanada in die Overtime – Lettland feiert dritten Sieg

In einem dramatischen Match stand Österreich gegen Kanada kurz vor der Sensation, am Ende jubelte aber der Titelverteidiger. Der letztjährige WM-Dritte Lettland gewann gegen Kasachstan mit 2:0.

Dominic Zwerger jubelt, doch am Ende reichte es nicht für Österreich gegen Kanada.

Dominic Zwerger jubelt, doch am Ende reichte es nicht für Österreich gegen Kanada.

IMAGO/GEPA pictures

Nach zuvor zwei Siegen in der regulären Spielzeit musste Kanada gegen Österreich erstmals Punkte lassen. Dabei sah der amtierende Weltmeister nach dem zweiten Drittel bereits wie der sichere Sieger aus. Denn die Kufenflitzer aus dem Mutterland des Eishockeys präsentierten sich spielfreudig und in Torlaune. Nach 40 Minuten hieß es 6:1 für Kanada, auch Top-Talent Connor Bedard (Chicago Blackhawks) trug sich in die Torschützenliste ein.

Doch im Schlussdrittel spielte plötzlich nur noch Österreich. Tor um Tor holte Österreich auf, 49 Sekunden vor der Schlusssirene war es Marco Rossi (Minnesota Wild) vorbehalten, unter tosendem Applaus der österreichischen Fans zum 6:6 einzuschießen. Blankes Entsetzen bei den Kanadiern, die in die Overtime gezwungen wurden. Dort aber dauerte es nur elf Sekunden, ehe Kapitän John Tavares (Toronto Maple Leafs) die Ahornblätter doch noch zum Sieg schoss.

Für die Österreicher war es im dritten Spiel der erste Punkte in der Gruppe A, Kanada ließ erstmals Federn. Im zweiten Spiel siegte Norwegen gegen Dänemark mit 2:0, beide Teams haben jeweils einen Sieg auf dem Konto. Der Düsseldorfer Henrik Haukeland im Tor der Norweger wehrte alle 24 Schüsse auf seinen Kasten ab.

Lettland siegt erstmals in der regulären Spielzeit

In der “deutschen” Gruppe B feierte Lettland durch das 2:0 gegen Kasachstan bereits den dritten Sieg im dritten Spiel – allerdings erst zum ersten Mal in der regulären Spielzeit. Damit kommt der kommende Gruppengegner der DEB-Auswahl weiter in Schwung.

Für die Balten, die am Mittwoch (16.20 Uhr) in Ostrava auf das Team von Bundestrainer Harold Kreis treffen, erzielten Roberts Bukarts (32.) und Haralds Egle (36.) die Tore. Goalie Kristers Gudlevskies vom deutschen Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven blieb ohne Gegentreffer.

Lettland ist mit sieben Punkten hinter dem souveränen Tabellenführer Schweden (9 Zähler) Zweiter in der Gruppe A.

SID, tmo, Jörg Wieserner

Rund 300 Fälle: Gefälschte Tickets bei Eishockey-WM im Umlauf

Bei der Eishockey-WM in Tschechien sind viele Fans auf gefälschte oder wiederholt verkaufte Tickets hereingefallen. In den ersten vier Tagen des Turniers habe man rund 300 derartige Fälle registriert, teilte die tschechische Polizei am Dienstag auf der Plattform X mit.

Etliche Fans bei der Eishockey-WM in Tschechien sind auf gefälschte oder wiederholt verkaufte Tickets hereingefallen.

Etliche Fans bei der Eishockey-WM in Tschechien sind auf gefälschte oder wiederholt verkaufte Tickets hereingefallen.

IMAGO/GEPA pictures

Der Gesamtschaden belaufe sich demnach auf etwa 690.000 Kronen, umgerechnet rund 27.800 Euro.

Die Betrugsopfer bemerken den Schwindel demnach in der Regel erst, wenn das Drehkreuz am Stadioneingang den QR-Code auf ihrem Ticket nicht akzeptiert und eine Fehlermeldung erscheint. Am Reklamationsschalter erhalten die Betroffenen dann eine Bestätigung, mit der sie bei der Polizei Anzeige erstatten können.

An beiden Austragungsorten in Ostrava und Prag sind die Ordnungshüter unter anderem mit Experten für Cyberkriminalität vor Ort. Denn oft wurden die rechtswidrig weiterverkauften oder gefälschten Tickets auf Kleinanzeigen- und Wiederverkaufsplattformen im Internet erworben – nicht selten zu überhöhten Preisen.

Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der Eishockey-WM am Mittwoch (16.20 Uhr) im vierten Gruppenspiel auf Lettland. Die Weltmeisterschaft endet am 26. Mai.

Lettland feiert dritten Sieg – Norwegen schlägt Dänemark

Der letztjährige WM-Dritte Lettland hat sein drittes Gruppenspiel mit 2:0 gegen Kasachstan gewonnen. In Gruppe A waren derweil die Norweger siegreich.

Dritter Sieg im dritten Spiel: Lettland kommt bei der WM in Schwung.

Dritter Sieg im dritten Spiel: Lettland kommt bei der WM in Schwung.

IMAGO/CTK Photo

Für die Letten ist das 2:0 (0:0, 2:0, 0:0) der dritte Sieg im dritten Spiel – allerdings erst zum ersten Mal in der regulären Spielzeit. Damit kommt der kommende Gruppengegner der DEB-Auswahl weiter in Schwung.

Für die Balten, die am Mittwoch in Ostrava auf das Team von Bundestrainer Harold Kreis treffen, erzielten Roberts Bukarts (32.) und Haralds Egle (36.) die Tore. Goalie Kristers Gudlevskies vom deutschen Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven blieb ohne Gegentreffer.

In der Gruppe A in Prag verbuchte Norwegen im Kampf um den Klassenerhalt mit 2:0 (0:0. 2:0, 0:0) gegen Dänemark den ersten Dreier. Der Düsseldorfer Henrik Haukeland wehrte alle 24 Schüsse ab.

Neustart nach den zwei Lehrstunden: DEB-Team drückt Resetknopf

Die beiden deutlichen Pleiten gegen die Top-Favoriten bei der Eishockey-WM sorgen für Druck beim deutschen Team im Kampf ums Viertelfinale. Ein Hoffnungsträger aus der NHL steht vor der Rückkehr.

Das DEB-Team hat nun die Aufgabe gegen Lettland vor der Brust.

Das DEB-Team hat nun die Aufgabe gegen Lettland vor der Brust.

IMAGO/ActionPictures

Der Vizeweltmeister drückt den Resetknopf. “Jetzt fängt das Turnier für uns erst richtig an”, sagte Bundestrainer Harold Kreis vor den entscheidenden WM-Vorrundenspielen. Nach zwei herben 1:6-Klatschen gegen die USA und gegen Schweden ist die Ernüchterung bei der deutschen Nationalmannschaft groß. Gegen Lettland steigt am Mittwoch (16.20 Uhr) der Druck, sonst ist das Minimalziel Viertelfinale bei der WM in Tschechien in Gefahr. Verlieren sollte Deutschland nicht. “Wir müssen jetzt punkten”, forderte Kreis.

Die noch ausstehenden Spiele des DEB-Teams

Die aktuelle Situation ähnelt zumindest oberflächlich der aus dem vergangenen Jahr. 2023 startete die DEB-Auswahl im finnischen Tampere sogar mit drei Niederlagen. Danach kämpfte sich das Team mit vier Siegen in Serie ins Viertelfinale und scheiterte erst im Endspiel an Rekord-Champion Kanada. Immerhin hat Deutschland aktuell drei Punkte durch das 6:4 zum Auftakt gegen die Slowakei auf dem Konto. “Letztes Jahr haben wir besser gespielt und hatten keinen Punkt. Jetzt spielen wir nicht so gut, haben aber drei Zähler”, sagte Kapitän Moritz Müller. “Das Glas ist halb voll, nicht halb leer”, ergänzte Kreis.

WM-Silber als “Rucksack”?

Bis zum Lettland-Spiel gibt es dennoch einiges zu tun. “Jeder muss jetzt ehrlich zu sich selbst sein”, forderte Routinier Müller. “Wir spielen gehemmt. Wir spielen, als hätten wir etwas zu verlieren.” Die überraschende Vizeweltmeisterschaft mit den daraus resultierenden Erwartungen sieht er mittlerweile als “Rucksack” an. “Wir müssen das Vertrauen in uns selber stärken. Das haben wir die letzten beiden Spiele nicht getan”, sagte der 37 Jahre alte Profi der Kölner Haie.

Wir entscheiden am Spieltag, ober er dabei ist oder nicht.

Harold Kreis über Nico Sturm

Für einen Mannschaftsabend oder eine teambildende Maßnahme fehlt die Zeit. Noch am Montagabend saß die Truppe gemeinsam mit den Trainern zusammen. “Wir haben ein kurzes Gespräch gehabt. Auch am Dienstag haben wir in kleinen Gruppen gesprochen”, erklärte der Coach. Die Stimmung sei “deutlich besser” als nach dem 1:6 gegen Schweden am Montag.

Abwehr ohne NHL-Ass Seider die Schwachstelle

Auffällig bleibt weiterhin die Schwäche in der Abwehr. Mehr als 130 Schüsse hat die Defensive in den drei WM-Partien zugelassen. “Viel zu viel”, monierte Moritz Müller. “Wir spielen nicht das Spiel, was wir gegen solche Nationen spielen wollen.” Berlins Jonas Müller ergänzte: “Wir müssen jetzt einfach lernen, härter zu spielen und enger am Mann zu sein.”

Fest steht allerdings auch: Im Vergleich zum Vorjahr fehlt es vor allem in der Abwehr an Qualität. Die Absage von Moritz Seider von den Detroit Red Wings, dem einzigen deutschen Verteidiger auf Weltklasse-Niveau, wiegt extrem schwer. “Natürlich fehlt er”, sagte auch Jonas Müller. Seider hätte der wackeligen Hintermannschaft mehr Halt geben können. Ohne den NHL-Profi wurde den Top-Stars der Amerikaner und der Schweden das Toreschießen viel zu einfach gemacht. “Es ist ein Thema, was wir hatten. Es ist ein Thema, was wir uns anschauen”, sagte Kreis über das Abwehrproblem.

Hoffnungsträger Sturm

Hoffnungsträger vor den verbleibenden Partien gegen Lettland, Kasachstan, Polen und zum Abschluss gegen Frankreich ist Nico Sturm. Der angeschlagene NHL-Profi der San Jose Sharks wird voraussichtlich gegen den WM-Dritten Lettland in den Kader zurückkehren. Bei den beiden 1:6-Pleiten konnte der 29-Jährige nicht mitwirken und wurde schmerzlich vermisst. “Nico hat gut trainiert am Dienstag”, sagte Kreis. “Wir entscheiden am Spieltag, ober er dabei ist oder nicht.” Die Präsenz des Stanley-Cup-Siegers von 2022 auf beiden Seiten des Eises soll der verunsicherten Mannschaft weiterhelfen. “Er tut uns schon gut”, sagte Kapitän Müller.

Erneute 1:6-Pleite: Schweden erteilt DEB-Team eine Lehrstunde

Nach dem 1:6 gegen die USA kassierte Deutschland auch im dritten Turnierspiel gegen Turnierfavorit Schweden eine 1:6-Niederlage. Dabei war das DEB-Team gegen die spielstarken Skandinavier von Beginn an chancenlos und gerade in der Defensive immer wieder heillos überfordert.

Philipp Grubauer (li.) und Moritz Müller (re.) erhielten mit dem DEB-Team von Schweden eine Lektion erteilt.

Philipp Grubauer (li.) und Moritz Müller (re.) erhielten mit dem DEB-Team von Schweden eine Lektion erteilt.

IMAGO/Bildbyran

Im Vergleich zum 1:6 gegen die USA startete wieder Philipp Grubauer im Tor. Vom angeschlagenen Trio nach dem 6:4 im Auftaktspiel gegen die Slowakei kehrte zumindest Fabio Wagner ins Aufgebot zurück. Mit Max Szuber und Nico Sturm fehlte aber einer der wichtigsten Defensivverteidiger sowie der beste Defensivstürmer im deutschen Team erneut. Zumindest im Fall von Letzterem kündigte DEB-Sportdirektor indes eine baldige Rückkehr an.

Schlechte Zuordnung, leichte Gegentore

Gegen die mit den NHL-Starverteidigern Erik Karlsson (Pittsburgh Penguins), Victor Hedman (Tampa Bay Lightning), Rasmus Dahlin (Buffalo Sabres) und Jonas Brodin (Minnsota Wild) angetretenen Schweden hatte Deutschland von Beginn an enorme Probleme im Spielaufbau.

– Anzeige –

Ob schlechte Wechsel, schlechte defensive Zuordnung, zu ungenaue Pässe und dazu noch kaum Durchschlagskraft: Das DEB-Team bekam von den Skandinaviern in jedweder Hinsicht eine Lektion erteilt.

Obendrein nutzte Schweden seine Torchancen exzellent. Superstar Karlsson brachte die “Tre Kronor” mit einem satten Handgelenkschuss und mit Hilfe des Innenpfostens früh in Führung (3.). Sein Teamkollege von den Pittsburgh Penguins, Marcus Pettersson, zielte mit einem wuchtigen Schlagschuss ebenso gut – 2:0 (15.). Sekunden vor Drittelende kassierte J.J. Peterka die erste Zwei-Minuten-Strafe im Spiel, neun Sekunden später fiel auch noch das 3:0 vor der ersten Sirene: Peterkas Teamkollege aus Buffalo, Victor Olofsson, überwand Grubauer mit einem erneut akkuraten Distanzschuss (20.).

DEB-Team überfordert, Pföderl setzt Ehrentreffer

Nachdem das deutsche Team durch Peterka und Reichel im gesamten Drittel (Schussverhältnis 4:17) nur zaghafte Annäherungen an das Tor von Schwedens Keeper Samuel Ersson zu verbuchen hatte, vergab Peterka die bis dato beste Chance für das deutsche Team per Alleingang (27.).

Philipp Grubauer

Wurde früh im Spiel von Erik Karlsson (nicht im Bild) überwunden: DEB-Keeper Philipp Grubauer.
IMAGO/Bildbyran

Im direkten Gegenzug gelang Schweden durch Tim Heed sogar der vermeintlich fünfte Treffer. Weil Isac Lundeström aber Grubauer im Torraum behindert hatte, zählte das Tor nicht. In der 30. Minute war es aber soweit: Andre Burakovsky überwand in Grubauer seinen Seattler NHL-Teamkollegen zum 5:0.

Kreis erlöste den oft auf sich allein gestellten Grubauer nach 40 Minuten und gab auch Mathias Niederberger Einsatzzeit für den Rest der Partie. Schweden schaltete nun mindestens einen Gang zurück – und so boten sich Deutschland ab und an Chancen. Peterka scheiterte nach Zwei-auf-Eins-Situation aber erneut an Ersson (47.). Kurz darauf gelang Leo Pföderl per Abstauber zumindest der Ehrentreffer für das deutsche Team (48.). Den Schlusspunkt aber setzte Schweden: Lundeström überwand Niederberger nach Traumpass von Erik Karlsson zum 6:1-Endstand (52.).

Kreis: “Respekt erst zu spät abgelegt”

Wenn man aus der Partie etwas lernen konnte, so meinte Marc Michaelis nach der Partie bei ProSieben ein wenig angefressen, dann, dass “man es gegen einen solchen Gegner nicht spielerisch lösen” könne. Stattdessen brauche man “Geradlinigkeit und physisches Spiel. Das haben wir heute aber nicht gemacht”, so der Mittelstürmer weiter. Der Bundestrainer war ebenfalls nicht zufrieden: “Es ist wenig zusammengelaufen, wir haben zu viele Torschüsse zugelassen. Wir haben den Respekt erst im letzten Drittel abgelegt”, konstatierte Harold Kreis.

Mutmacher für das deutsche Team trotz der erneuten Pleite gegen einen Turnierfavoriten: Vor einem Jahr hatte Deutschland auf dem Weg zur Vize-Weltmeisterschaft in der Vorrunde nach drei Spielen sogar null Punkte (nun drei) auf dem Konto gehabt, ehe vier Siege in Folge dennoch zur Viertelfinalqualifikation führten. Im vierten Turnierspiel gegen Lettland am Mittwoch (16.20 Uhr, bei ProSieben und MagentaSport) benötigt die DEB-Auswahl nun aber wieder einen Sieg, um das Minimalziel, den erneuten Einzug in die K.-o.-Runde, nicht ernsthaft zu gefährden.

Statistik zum Spiel

Deutschland – Schweden 1:6 (0:3, 0:2, 1:1)

Deutschland: Grubauer – J. Müller, Wissmann; M. Müller, Kälble; Wagner, Fohrler; Ugbekile – Ehliz, Michaelis, Pföderl; Reichel, Kahun, Tiffels; Peterka, Stachowiak, Ehl; Tuomie, Kastner, T. Eder.

Schweden: Ersson – Hedman, E. Karlsson; Brodin, Dahlin; Pettersson, Heed; Bengtsson – Kempe, Eriksson Ek, Raymond; M. Johansson, Holmberg, Burakovsky; Olofsson, Lundeström, Zetterlund; Grundström, L. Johansson, Fröden; Unger Sörum.

Tore: 0:1 (2:54) E. Karlsson (Fröden), 0:2 (14:52) Pettersson (Heed, Burakovsky), 0:3 (19:57) Olofsson PP (Dahlin, Burakovsky), 0:4 (24:31) Grundström (Dahlin, L. Johansson), 0:5 (29:22) Burakovsky (Holmberg), 1:5 (47:38) Pföderl (Michaelis, Ehliz), 1:6 (51:08) Lundeström (E. Karlsson, Bengtsson).

Strafminuten: Deutschland 12 – Schweden 2.

Schiedsrichter: Jan Hrivik (Tschechien)/Michael Tscherrig (Schweiz).

Zuschauer: 8.309.

Künast über Sturm: “Ist auf einem sehr, sehr guten Weg”

Nico Sturm fehlte dem deutschen Team bei der WM in Tschechien auch gegen Schweden. DEB-Sportdirektor Christian Künast machte aber Montag aber Hoffnung auf eine baldige Rückkehr.

Stand in Ostrava zumindest wieder auf dem Eis: NHL-Stürmer Nico Sturm.

Stand in Ostrava zumindest wieder auf dem Eis: NHL-Stürmer Nico Sturm.

IMAGO/Andreas Beil

Auch im dritten Gruppenspiel bei der WM am Montagabend gegen Schweden musste die deutsche Nationalmannschaft Nico Sturm und Max Szuber verzichten, die sich beide beim Auftaktsieg gegen die Slowakei (6:4) Blessuren zugezogen hatten. Wann das Duo wieder zurückkehren wird, bleibt unklar.

Zumindest Sturm könnteaber schon bald wieder auf dem WM-Eis zurückkehren. “Er ist auf einem sehr, sehr guten Weg”, sagte Christian Künast vor der Partie gegen Gold-Kandidat Schweden bei MagentaSport. “Ich bin guter Dinge, dass er bald wieder zum Einsatz kommt”, so der DEB-Sportdirektor weiter.

Sturm vor Rückkehr, Reichel erstmals dabei

Laut Künast soll der Stanley-Cup-Sieger von 2022 mit der Colorado Avalanche noch “ein, zwei Tage” geschont werden. Das vierte deutsche Vorrundenspiel bei der WM steht am Mittwoch (16.20 Uhr, bei ProSieben und MagentaSport) gegen Lettland an. Die beiden Nordamerika-Profis Sturm und Szuber hatten bereits beim 1:6 gegen die USA am Samstagabend angeschlagen gefehlt. Dagegen kehrte Abwehrspieler Fabio Wagner, der ebenfalls im Auftaktspiel eine Blessur erlitten und gegen die USA gefehlt hatte, gegen die Schweden ins deutsche Aufgebot zurück.

NHL-Stürmer Lukas Reichel von den Chicago Blackhawks stand am Montag dagegen erstmals bei der WM für das deutsche Team im Kader und komplettiert damit das deutsche WM-Aufgebot. “Er wird uns vor allem mehr Tiefe in der Offensive und mehr Speed geben”, sagte Künast über den 21-Jährigen. Der Straubinger Joshua Samanski (22), der mit dem deutschen Team nach Ostrava gereist war, kann damit nicht mehr für das Turnier nominiert werden.

Finnen gewinnen – Kelemen zieht den USA den Zahn

Bevor das DEB-Team am Abend auf Schweden trifft, kam es bereits früher am Abend zu zwei Vorrunden-Spielen bei der Eishockey-WM in Tschechien: Finnland hielt Norwegen in Schach, die USA stolperten gegen die Slowakei.

Augustine Trey kassiert einen Treffer gegen die Slowakei.

Augustine Trey kassiert einen Treffer gegen die Slowakei.

IMAGO/Michal Fajt

Die Slowakei hat bei der Eishockey-WM in Tschechien mit einem überraschenden Sieg gegen den Mitfavoriten USA das Viertelfinale wieder fest ins Visier genommen. Der Olympiadritte, der zum Auftakt 4:6 gegen die deutsche Mannschaft verloren hatte, setzte sich mit 5:4 (2:0, 2:1, 0:3, 1:0) nach Verlängerung durch und verbuchte den zweiten Erfolg im dritten Spiel der Gruppe B.

Eishockey-WM

Die Slowaken gingen in einem hitzigen Duell mit zahlreichen handgreiflichen Auseinandersetzungen durch Tore von Milos Kelemen (4.) und Libor Hudacek (12.) im ersten Drittel mit 2:0 in Führung. Matt Boldy (25.) verkürzte, doch Simon Nemec (28.) und Patrik Koch (29.) stellten auf 4:1.

Späte Tore erzwingen die Overtime

US-Coach John Hynes wechselte daraufhin den NHL-Torwart Alex Nedeljkovic gegen den College-Goalie Trey Augustine aus. Shane Pinto (45.), Brady Tkachuk (54.) und Luke Hughes (57.) erzwangen die Overtime. Kelemen (64.) sorgte für die Entscheidung. Die US-Amerikaner, mit dem stärksten WM-Kader seit Jahren, haben bislang lediglich einen Sieg auf dem Konto – das 6:1 gegen Deutschland.

In der Gruppe A ließ Olympiasieger Finnland Norwegen beim 4:1 (2:0, 2:1, 0:0) keine Chance. Der viermalige Weltmeister ist mit sieben Punkten aus drei Spielen auf Kurs. Arttu Hyry traf für Suomi doppelt.

Reichel bereit für ersten WM-Einsatz gegen Schweden

Für das dritte Gruppenspiel gegen Schweden erhält die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft eine NHL-Verstärkung. Für den 21-Jährigen ist es bereits die dritte WM-Teilnahme.

Lukas Reichel brennt auf seinen ersten Einsatz bei der Eishockey-WM.

Lukas Reichel brennt auf seinen ersten Einsatz bei der Eishockey-WM.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der Jetlag wird Lukas Reichel nicht an seinem ersten Einsatz bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien hindern. Der Profi der Chicago Blackhawks wird am Montag im dritten Gruppenspiel gegen Topfavorit Schweden (20.20 Uhr) mit großer Wahrscheinlichkeit erstmals für den Vizeweltmeister auf dem Eis stehen. “Ich bin fit”, sagte der 21-Jährige und kündigte an: “Ich will Spiele gewinnen, Spaß haben und mit den Jungs ein gutes Turnier spielen.”

Bundestrainer Harold Kreis freut sich auf eine weitere Alternative im Angriff. “Er ist ein Spieler, der uns offensiv weiterbringt”, sagte der Coach und lobte den früheren Berliner: “Er hat ein gutes Spielverständnis.”

Wichtige Stütze 2022

Reichel spielte zuletzt 2022 für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes. Beim Halbfinal-Einzug ein Jahr zuvor überzeugte er mit zwei Toren und vier Vorlagen. In der vergangenen NHL-Saison erzielte er für die Blackhawks in 65 Partien fünf Tore und bereitete elf Treffer vor. “Die Saison war nicht einfach”, sagte Reichel, der mit Chicago die Playoffs deutlich verpasst hatte. “Wenn wir daraus lernen, werden wir im nächsten Jahr besser.”

Vor der Reise nach Tschechien unterschrieb der Stürmer noch einen Zweijahresvertrag in Chicago. Pro Jahr wird Reichel 1,2 Millionen US-Dollar (rund 1,1 Millionen Euro) verdienen. “Ich freue mich auf zwei weitere Jahre”, erklärte Reichel.

Sturm, Szuber und Wagner fehlen: DEB nominiert auch Ugbekile und Kastner

Vor dem zweiten Turnierspiel gegen die USA hat der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) auch Verteidiger Colin Ugbekile und Maximilian Kastner endgültig für das WM-Turnier nominiert.

Wird gegen die USA erstmals ein WM-Spiel bestreiten: Verteidiger Colin Ugbekile.

Wird gegen die USA erstmals ein WM-Spiel bestreiten: Verteidiger Colin Ugbekile.

IMAGO/GEPA pictures

Das deutsche Nationalteam hat seinen Auftaktsieg gegen die Slowakei (6:4) am Freitagabend womöglich teuer erkauft. Denn vor dem zweiten Spiel am Samstag gegen die USA (20.20 Uhr) fehlten gleich drei Spieler der ersten Partie im Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis. In der Abwehr waren dies sowohl Fabio Wagner, der gegen die Slowaken zwischenzeitlich angeschlagen ausschied, als auch Max Szuber, der in der Schlussphase der Partie nach einem geblockten Schuss ebenfalls Schmerzen hatte.

Auch Sturm fehlt gegen die USA

Weil also gleich zwei Abwehrspieler fehlen, nominierte der Verband mit Ugbekile von den Iserlohn Roosters einen sechsten Verteidiger, der Szuber an der Seite von Kapitän Moritz Müller ersetzen soll. Ein weiterer Verteidiger steht Kreis in Ostrava im Moment nicht mehr zur Verfügung.

Aber auch im Angriff fehlte mit Nico Sturm von NHL-Klub San Jose Sharks ein erfahrener Akteur, sodass Maximilian Kastner in die vierte Formation rückte, während Tobias Eder Sturm als Mittelstürmer ersetzte. Insgesamt startete Kreis damit mit zwei Spielern weniger im Aufgebot gegen die USA als möglich.

Reichel als heißer Favorit auf Platz 25

Damit ist nur noch ein freier Platz im 25er-Kader, den jede Nation bei der Weltmeisterschaft melden darf. Mit Joshua Samanski (22) und dem erst am gestrigen Freitag eingetroffenen noch 21-jährigen Lukas Reichel gibt es aber noch zwei sich derzeit bereits in Tschechien befindende Kandidaten. Dabei gilt der bereits 89-malige in der NHL für die Chicago Blackhawks aufgelaufene Reichel als klarer Favorit. Der Kreativspieler könnte am Montag (20.20 Uhr) gegen Schweden sein Debüt bei der WM 2024 geben.

Vize-Weltmeister ringt die Slowakei nieder: Deutschland feiert 6:4-Auftaktsieg

Der amtierende Vize-Weltmeister hat einen erfolgreichen Start in die Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien hingelegt. 2:0, 2:2, 3:2 für Deutschland hieß es nach einem wilden zweiten Drittel, anschließend erhöhte das DEB-Team – und musste doch nochmal kurz zittern.

Gleich sechsmal darf gejubelt werden: Das DEB-Team feiert einen der sechs Treffer gegen die Slowakei.

Gleich sechsmal darf gejubelt werden: Das DEB-Team feiert einen der sechs Treffer gegen die Slowakei.

IMAGO/Bildbyran

Vize-Weltmeister Deutschland hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien einen Auftakt nach Maß erwischt. Am Freitag rang das Team von Bundestrainer Harold Kreis den Olympiadritten Slowakei mit 6:4 (0:0, 3:2, 3:2) nieder. In einem hochklassigen Spiel in Ostrava schossen Dominik Kahun (30. Minute), Jonas Müller (33.), Lukas Kälble (40.), Marc Michaelis (45.), Leo Pföderl (57.) und Tobias Eder (59.) die deutschen Tore.

Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten hat die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes vor den nächsten Vorrunden-Partien gegen die WM-Favoriten USA schon am Samstagabend und Schweden am Montag (beide 20.20 Uhr) einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Viertelfinal-Qualifikation gemacht.

Eishockey-WM 2024

Beide Teams zeigten in der mit vielen slowakischen Fans besetzten Ostravar Arena im Osten Tschechiens eine starke Partie auf Augenhöhe. “Das Spiel sehe ich fifty-fifty. Heute wird noch nichts entschieden, aber man kann schon einen großen Schritt nach vorne machen”, sagte NHL-Stürmer Nico Sturm von den San Jose Sharks vor dem Spiel bei MagentaSport.

DEB-Offensive wirbelt von Beginn an

Und Deutschland machte diesen großen Schritt, weil es von Beginn an stark in der Partie war, defensiv über weite Strecken überzeugte und in NHL-Keeper Philipp Grubauer (Seattle Kraken) einen guten Rückhalt hatte. “Wir benötigen gleich zu Beginn eine gute Szene, einen Schuss auf das Tor”, hatte Sturm gefordert. Tatsächlich dauerte es nur wenige Sekunden bis zur ersten großen Chance. Der zum besten WM-Stürmer 2023 gewählte NHL-Angreifer J.J. Peterka (Buffalo Sabres) prüfte den slowakischen Torhüter Stanislav Skorvanek, Frederik Tiffels bekam den Abpraller, doch der Puck blieb kurz vor der Linie liegen.

Die deutsche Offensive wirbelte weiter: Münchens Yasin Ehliz scheiterte an Skorvanek (4. Minute), Kälble traf nach Peterka-Zuspiel den Pfosten (6.). Die in der Vorbereitung so anfällige Defensive wirkte gefestigter. Grubauer musste in den ersten 20 Minuten selten eingreifen. “Es war ein guter Auftakt”, sagte Ehliz in der ersten Drittelpause.

Doppelte Überzahl bringt DEB-Team auf Kurs

Auch im zweiten Drittel startete die DEB-Auswahl furios, hatte aber zunächst noch Pech: Ein Schuss von Leo Pföderl landetet am Außennetz. Die Chancenverwertung war bereits in der Vorbereitung nicht optimal. Gegen die Slowaken benötigte die deutsche Mannschaft eine doppelte Überzahl zur hochverdienten Führung. Kahun gelang nach Ehliz-Vorlage das erste Tor. Der Stürmer vom SC Bern war insgesamt zum siebten Mal bei einer WM erfolgreich.

– Anzeige –

Deutschland blieb weiter in Überzahl und erhöhte den Druck auf das Team von Trainer-Routinier Craig Ramsey (73). Mit einem Spieler mehr auf dem Eis erhöhte Müller von Meister Eisbären Berlin. Der 28-Jährige belohnte sich für eine zuvor überzeugende Leistung.

Schneller Konter auf den slowakischen Anschluss

Die deutsche Auswahl widerstand nun auch Rückschlägen, denn die starken Slowaken reagierten mit wütenden Angriffen auf den Rückstand. Dank ihrer sechs NHL-Stars glich die Slowakei schnell aus. Doch jetzt antwortete das Kreis-Team umgehend: Verteidiger Kälble von Vizemeister Bremerhaven gelang 29 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 3:2.

Und es kam noch besser. Im Schlussabschnitt trotzte die DEB-Auswahl der nun noch stärker werdenden slowakischen Offensive. Der künftige Mannheimer Michaelis schoss den Zwei-Tore-Vorsprung wieder heraus und der derzeit beste deutsche Stürmer Pföderl konterte den erneuten slowakischen Anschluss durch Routinier Libor Hudacek zur Entscheidung. Eisbären-Stürmer Eder machte in seinem ersten WM-Spiel ins leere slowakische Tor dann endgültig alles klar.

Am Samstag gegen die USA könnte auch Lukas Reichel erstmals bei dieser WM mitwirken. Der 21 Jahre alte Angreifer der Chicago Blackhawks kam am Freitagabend in Ostrava an.