Arnautovic deutet Karriereende im ÖFB-Team an

Arnautovic deutet Karriereende im ÖFB-Team an

Trotz eines aufopfernden Einsatzes muss sich das österreichische Nationalteam im EM-Achtelfinale der Türkei mit 1:2 geschlagen geben und verpasst erstmals den Einzug ins Viertelfinale. Dementsprechend tief sitzt der Stachel bei den ÖFB-Profis, Kapitän Marko Arnautovic denkt sogar über das Ende seiner Teamkarriere nach.

Die Enttäuschung über das EM-Aus war Marko Arnautovic ins Gesicht geschrieben.

Die Enttäuschung über das EM-Aus war Marko Arnautovic ins Gesicht geschrieben.

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13 Torschüsse reichten dem österreichischen Nationalteam am Ende nicht, um den erstmaligen Einzug in das Viertelfinale einer Europameisterschaft zu schaffen. Durch die 1:2-Niederlage im Achtelfinale gegen die Türkei scheiterte die ÖFB-Auswahl wie bereits vor drei Jahren erneut in der ersten Runde der K.o.-Phase und muss sich trotz des Gruppensieges vom Turnier aus Deutschland verabschieden. Daran konnte auch Marko Arnautovic nichts ändern, der kurz nach Wiederanpfiff die große Chance auf den Ausgleich verpasste und dementsprechend geknickt nach dem bitteren Aus war.

EM – Achtelfinale

“Wahnsinn, dass wir so rausgehen aus diesem Spiel. Ich kann es nicht beschreiben, aber so ist Fußball”, rang der Inter-Mailand-Stürmer sichtlich nach Worten im Interview bei ServusTV. Obwohl man mit 13:5 Torschüssen letztlich ein deutliches Plus aufweisen konnte, musste man sich nach zwei Standard-Gegentoren dennoch knapp der türkischen Auswahl geschlagen. Der einzige Treffer durch Michael Gregoritsch war schlussendlich zu wenig, um doch noch für die Wende zu sorgen. “Gratulation an die türkische Mannschaft, sie haben 95 Minuten auf dem Platz ihr Leben gegeben, aber für uns ist es jetzt aus. Ich weiß gar nicht, welche Worte ich finden soll. Es ist sehr schade, dass wir rausgefallen sind.”

Rekordteamspieler und auf Platz zwei der Torschützenliste

Die Enttäuschung über das erneute Scheitern in einem EM-Achtelfinale brachte den 35-Jährigen auch zum Grübeln über seine eigene Zukunft im ÖFB-Team. Angesprochen, wie es nun weitergehe, ließ Arnautovic mit einem möglichen Team-Karriereende aufhorchen: “Ich bin sehr stolz, die Mannschaft als Kapitän auf das Feld geführt zu haben. Aber ich muss jetzt zu meiner Familie und über vieles nachdenken. Es kann sein, dass es das letzte Spiel für mich war. Ich muss das erstmal verkraften und dann wird man sehen. Wenn man sehen würde, wie es in mir drinnen aussieht, würde man mich auch verstehen. Das Gefühl gerade ist Wahnsinn.”

Ein Rücktritt des routinierten Angreifers wäre für die österreichische Mannschaft ein schwerer Schlag. Mit 115 Länderspielen ist der 35-Jährige nicht nur ÖFB-Rekordteamspieler, sondern mit 37 erzielten Treffern auch auf Platz zwei der ewigen Torschützenliste. Nur Toni Polster erzielte mit 44 Treffern noch mehr als der gebürtige Wiener, der nach dem heftigen Nackenschlag über alles Weitere erst nachdenken muss: “Ich bin Ralf Rangnick sehr dankbar für alles und welchen Einfluss er auf mich gehabt hat, aber ich muss jetzt alles mit meiner Familie reflektieren und alles rechargen. Es war eine sehr lange Saison mit Up and Downs. Für mich persönlich war es eine glückliche Saison, aber das heute hat alles nochmal geschlagen. Ich hoffe, dass ich diese Tage zu mir kommen kann und dann werde ich eine Entscheidung treffen.”

Ob diese für oder gegen das ÖFB-Team ausfallen wird, ist so früh nach einem der bittersten Abende seiner Karriere noch nicht zu sagen.