Rangnick nach EM-Aus: “Das Ganze fühlt sich ziemlich grotesk und surreal an”

Rangnick nach EM-Aus: “Das Ganze fühlt sich ziemlich grotesk und surreal an”

Österreichs Nationalmannschaft muss nach der 1:2-Niederlage im Achtelfinale die Heimreise von der EURO 2024 antreten. Für Teamchef Ralf Rangnick fühlt sich das “völlig sinnlos und unverdient an”.

Große Enttäuschung bei Ralf Rangnick - und in Fußball-Österreich.

Große Enttäuschung bei Ralf Rangnick – und in Fußball-Österreich.

IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Aus der Traum. Österreichs Nationalteam muss – wie schon vor drei Jahren – bei der EM nach dem Achtelfinale die Heimreise antreten. Als leichter Favorit in die Partie gegen die Türkei gegangen, sorgten zwei Gegentore aus Eckbällen dafür, dass die EURO-Reise für das ÖFB-Team Dienstagnacht in Leipzig zu Ende ging.

EM-Achtelfinale

“Im Moment herrscht bei allen Leere”, tat sich ein völlig niedergeschlagener Maximilian Wöber nach der 1:2-Niederlage im ersten Interview mit ServusTV schwer, Worte zu finden. “Wir haben eine Euphorie entfacht – nicht nur in Österreich, sondern auch bei uns in der Mannschaft – wo wir geglaubt haben, dass wir hier sehr viel erreichen können. Jetzt ist einfach nur Enttäuschung und Leere da.”

Nach 57 Sekunden liefen Kapitän Marko Arnautovic und Co. bereits einem Rückstand nach, wovon sich die rot-weiß-rote Auswahl jedoch nicht beirren ließ. Schnell fanden die Österreicher ins Spiel, der Ausgleich wollte aber nicht gelingen. Auch vom zweiten Gegentreffer – erneut durch Merih Demiral, erneut nach einem Eckball von Supertalent Arda Güler – ließ sich die Truppe von Ralf Rangnick nicht unterkriegen und hatte nach dem Anschlusstreffer durch den eingewechselten Michael Gregoritsch noch einige gute Chancen, sich zumindest in die Verlängerung zu retten.

Rangnick erklärt “einzigen Vorwurf”

“Wenn man sieht, was wir heute alles investiert haben in dieses Spiel und wie viele Torchancen wir hatten und ausgelassen haben, dann fühlt sich das Ganze schon ziemlich grotesk und surreal an”, meinte Rangnick nach der Partie. “Ich glaube nicht, dass die Mannschaft gewonnen hat, die über das gesamte Spiel die bessere war, aber darum geht’s im Play-off nicht. Im Play-off geht es darum, Spiele zu entscheiden und das ist der einzige Vorwurf, den man uns machen kann: Dass wir aus den vielen Chancen, die wir heute hatten, nur ein Tor gemacht haben.”

So schwer es im Moment fällt, gilt es bald einmal wieder, den Blick nach vorne zu richten. “Ich kann es selbst noch nicht glauben, dass wir jetzt die Heimreise antreten sollen. Das fühlt sich völlig sinnlos und unverdient an”, sagte Rangnick geknickt, lobte seine Mannschaft aber auch für das fußballerisch erneut gute Spiel. “Es ist sehr viel drinnen in diesem Team”, fand auch Wöber. “Unser Stamm ist im perfekten Alter, dass wir bei der WM (2026, Anm. d. Red.) überzeugen können.”

Diese ist freilich noch weit weg, nun ist erst einmal Wunden lecken angesagt. “Das Ganze ist jetzt sicher schwer zu verkraften und wird für jeden einmal ein paar Tage dauern.” Nicht nur für Maximilian Wöber und Co., sondern für die große Mehrheit aller Fußballfans in ganz Österreich.