Calafiori kein Thema bei Leverkusen – Koch und Huijsen aber schon

Calafiori kein Thema bei Leverkusen – Koch und Huijsen aber schon

Bayer 04 Leverkusen möchte einen Innenverteidiger verpflichten. Der Werksklub hat mehrere Kandidaten im Blick. Einige sind schwer erschwinglich, andere erfüllen das Profil nicht ideal. Ein Überblick.

Während Riccardo Calafiori (li.) kein Thema bei Bayer 04 Leverkusen wird, könnte das bei Robin Koch (re.) anders sein.

Während Riccardo Calafiori (li.) kein Thema bei Bayer 04 Leverkusen wird, könnte das bei Robin Koch (re.) anders sein.

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Die Konstellation ist relativ einfach. Solange Bayer 04 keinen potenziellen Nachfolger für Jonathan Tah verpflichtet hat, ist eine Einigung mit dem FC Bayern München im Poker um Leverkusen Abwehrchef nicht zu erwarten. Doch den Tah-Ersatz zu finden, gestaltet sich nicht so einfach, nachdem sich Stuttgarts Waldemar Anton für den BVB entschieden hat.

Qualitative Top-Lösungen, die im Leverkusener Blickfeld waren, sind unerschwinglich: So wie Spaniens EM-Fahrer Robin Le Normand (27, San Sebastian), dessen Ausstiegsklausel bei über 40 Millionen Euro liegt. Oder auch Italiens EM-Gewinner Riccardo Calafiori (22). Da dessen Arbeitgeber, der FC Bologna, 50 Prozent des Transfererlöses an den FC Basel abtreten muss, würde der Innenverteidiger ähnlich teuer wie Le Normand, weil sich sonst ein Verkauf für die Italiener nicht rechnen würde.

Ablösesummen für 30 oder mehr Millionen Euro Ablöse möchte Bayer 04 nicht zahlen, im wirtschaftlichen Bereich nicht in andere Dimensionen vorstoßen, auch wenn Geschäftsführer Simon Rolfes weiß, dass man sich mit steigenden Kader-Niveau in Sachen Ablöse an den Markt in gewisser Weise anpassen muss.

Für weniger Geld ist die Auswahl klein. Oder Bayer muss bei seinen Ansprüchen irgendwo Abstriche machen wie beim ablösefreien Mats Hummels (35), der Teil der Gedankenspiele ist, viele Kriterien erfüllt, aber aufgrund seiner deutlichen Schnelligkeitsdefizite bislang nicht der auserkorene Kandidat ist.

Gleiches gilt für Frankfurts Robin Koch, der im Juli 28 Jahre alt wird und über eine Ausstiegsklausel verfügt, die im Bereich rund um die 20 Millionen Euro liegen soll. Vor einem Jahr wollte Bayer den Nationalspieler ablösefrei von Leeds United ausleihen. Doch jetzt eine so hohe Ablöse zu zahlen für einen Akteur, der keinen Wiederverkaufswert verspricht, entsprach bislang bis auf die Ausnahme Kerem Demirbay (kam 2019 für 32 Millionen als 26-Jähriger) nicht Bayers Transfer-Philosophie.

Bei Huijsen in der Favoritenrolle?

Deshalb beschäftigt sich Bayer mit noch mindestens einer Alternative aus dem Ausland als Tah-Ersatz. Ein solcher wäre Dean Huijsen (19) von Juventus Turin allerdings nicht. Bei dem im ersten Halbjahr an die AS Rom ausgeliehenen Toptalent, das nach nur 14 Einsätzen in der Serie A (davon vier der Startelf) und zwei Treffern bereits auf 25 bis 30 Millionen Euro Ablöse taxiert wird, sieht die italienische Sportzeitung Tuttosport Bayer in der Favoritenrolle.

Doch mit dem spanischen U-21-Nationalspieler könnte sich der Werksklub wohl erst beschäftigen, falls neben Tah noch ein weiterer Innenverteidiger Leverkusen verlässt. Aber dafür gibt es aktuell keine Anzeichen.

Stephan von Nocks