Hoffenheims Hoffnung auf erneute Jurasek-Leihe

Hoffenheims Hoffnung auf erneute Jurasek-Leihe

Während die rechte Außenbahn der TSG Hoffenheim seit Jahren als besetzt gilt, weil dort Pavel Kaderabek die Linie beackert, tut sich auf der linken Flanke momentan ein Loch auf. Dabei hofft man im Kraichgau, einen Leihspieler länger binden zu können.

Bleibt David Jurasek in Hoffenheim?

Bleibt David Jurasek in Hoffenheim?

IMAGO/Nordphoto

Es war eine der Baustellen für Pellegrino Matarazzo: die linke Außenbahn in der vom Trainer bevorzugten 3-4-1-2-Grundordnung. Vor der Saison sah der Plan vor, mit Marius Bülter einen Spezialisten für die offensive und mit Stanley Nsoki einen Fachmann für die defensive Ausrichtung aufbieten zu können. Dazu noch mit Robert Skov einen gestandenen Profi, der diese Rolle spielen kann, sowie mit Marco John ein Talent, das aber auch schon über eine gewisse Erfahrung verfügt – jedoch wegen eines Kreuzbandrisses weite Teile der Saison verpasste.

Am Ende konnte sich keiner aus dem Quartett als Platzhirsch im Sinne eines Leistungsträgers fühlen, was sich bereits in der Vorrunde abzeichnete. Im Januar dann wurden die Karten ein Stück weit neu gemischt mit der Leihe David Juraseks von Benfica Lissabon. Doch auch der Tscheche schaffte den Sprung zum Stammspieler nicht, weswegen Sportgeschäftsführer Alexander Rosen die üppige Kaufoption von elf Millionen Euro, auf die noch eine Million an Bonus obendrauf kommen kann, nicht ziehen wird. Immerhin: Gegen Ende der Saison ließ Jurasek sein Potenzial zumindest in zwei, drei Partien aufblitzen.

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Nach dem Abgang Skovs, dessen Vertrag auslief, muss sich die TSG auf der linken Schiene neu aufstellen. Intern bewertet man Nsokis Leistungen – egal ob nun auf der Bahn oder in der Innenverteidigung – als zu schwankend. Bülter kann die offensive Rolle ausfüllen. Allerdings wird das nicht immer eine taktische Option sein, zumal der 31-Jährige je nach Entwicklung im Angriff womöglich auch vorne gebraucht wird. Bei John stehen Spieler und Funktionäre vor der Frage, ob man den auslaufenden Vertrag verlängert und wie 2022/23 – damals zur SpVgg Greuther Fürth – eine Leihe in die 2. Liga anstrebt, was durchaus Sinn ergäbe.

Wie trumpft Jurasek bei der EM auf?

So oder so besteht Handlungsbedarf für Rosen und dem Vernehmen nach soll ein Verbleib Juraseks nicht ausgeschlossen sein – allerdings nicht als fester Transfer, Stichwort enorm hohe Kaufoption, sondern mittels einer erneuten Leihe. Technisch wäre das möglich, der 23-Jährige ist bis 2028 an Benfica gebunden und soll der Idee gegenüber nicht abgeneigt sein. Allerdings müssten die Portugiesen diesem Geschäft zunächst zustimmen, zudem bleibt abzuwarten, inwiefern Jurasek, der in Tschechiens EM-Kader steht, während des Turniers potenzielle Interessenten auf sich aufmerksam macht.

Benni Hofmann