Kapitän bleibt an Bord: Kainz geht mit Köln eine Liga tiefer

Kapitän bleibt an Bord: Kainz geht mit Köln eine Liga tiefer

Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga und der Transfersperre steht der 1. FC Köln vor der schwierigen Aufgabe, einen schlagkräftigen Kader für die kommende Saison zusammenzustellen. Gute Nachrichten gab es am Donnerstag von Kapitän Florian Kainz.

Er bleibt Köln erhalten: Florian Kainz.

Er bleibt Köln erhalten: Florian Kainz.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Die abgelaufene Saison dürfte Florian Kainz nicht gerade in guter Erinnerung bleiben, stand doch an deren Ende der bittere Abstieg mit dem 1. FC Köln in die 2. Bundesliga. Der Österreicher selbst hatte seinen Anteil daran, 33-mal lief er für den Effzeh auf (kicker-Notenschnitt 4,2). Ändern kann man am Abstieg nichts mehr, man kann die Dinge aber wieder ins Lot bringen – und das hat Kainz offenbar vor.

Wie die Kölner am Donnerstag bestätigten, wird Kainz dem Geißbock-Klub trotz Ausstiegsklausel im Abstiegsfall erhalten bleiben. Sein im Sommer 2025 auslaufender Vertrag wurde verlängert. Wie lange dieser nun läuft, teilten die Kölner nicht mit. Seit Januar 2019 spielt Kainz bei den Rheinländern und zählt damit zu dienstältesten Profis im Kader. Mittlerweile stehen 161 Spiele und 22 Tore für Köln in seiner Vita.

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“Ich habe in meiner bisherigen Zeit beim FC viele emotionale Ausnahmesituationen erlebt”, stellt Kainz in einem ersten Statement klar und fügt an: “Meister in der 2. Liga, dramatischer Klassenerhalt in der Bundesliga-Relegation, Einzug in die UEFA Europa Conference League – und nun leider auch einen ganz bitteren Abstieg. Doch in Köln gehen wir zusammen durch dick und dünn. Der FC ist in den vergangenen fünf Jahren zu meinem Verein und die Stadt zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich werde mein Bestes geben, um mit der Mannschaft wieder erfolgreich zu sein. Ich will mit meiner Erfahrung vorangehen und freue mich auf die kommende Saison.”

Erst Frankreich und Niederlande, dann Münster und Regensburg

Aktuell befindet sich der Offensivspieler zwar bei der österreichischen Nationalmannschaft und trifft bei der EM in der Vorrunde auf Frankreich, Polen und die Niederlande – gewiss drei absolute Highlightspiele für den Grazer (28 Länderspiele, ein Tor). Nach der EURO erwartet ihn aber der Liga-Alltag, dieser wird im deutschen Unterhaus stattfinden.

“Flo ist für uns Identitäts- und Leistungsträger zugleich”, lobt FC-Geschäftsführer Christian Keller: “Für das Innenleben unserer Mannschaft spielt er eine sehr wichtige Rolle. Das zeigt sich auch in seiner jetzigen Entscheidung pro FC. Nach einer für ihn auch persönlich sehr herausfordernden Saison 2023/24 stellt er sich seiner Verantwortung und will mitwirken, dass wir wieder erfolgreichere Zeiten erleben.”

Nach Mark Uth, Jan Thielmann, Eric Martel und Timo Hübers ist Kapitän Kainz damit der fünfte prominente Spieler, der dem FC in dieser schwierigen Zeit die Treue hält. Kainz’ Verbleib dürfte auch von Kölns neuem Trainer Gerhard Struber wohlwollend aufgenommen werden, bleibt ihm doch eine Führungspersönlichkeit erhalten.

Struber dritter Österreicher beim FC

Der 1. FC Köln startet am 21. Juni in die Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison. Dann unter der Leitung des 47-jährigen Struber, der auf Timo Schultz, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde, folgt – und der nach Ernst Ocwirk (1970-1971) und Peter Stöger (2013-2017) der dritte Österreicher beim FC sein wird.