Präsident nennt ihn “Söldner”: Unrühmliches Kamada-Ende bei Lazio

Präsident nennt ihn “Söldner”: Unrühmliches Kamada-Ende bei Lazio

Daichi Kamada (27) wird Lazio Rom nach nur einem Jahr wieder verlassen. Von Seiten der Verantwortlichen hagelt es Vorwürfe.

Wird nicht mehr für Lazio Rom auflaufen: Daichi Kamada.

Wird nicht mehr für Lazio Rom auflaufen: Daichi Kamada.

IMAGO/Marco Canoniero

Auch die Umstände eines Verbleibs hätten eine ungewöhnliche Seite gehabt. Im April war aus Italien berichtet worden, dass Kamada, dessen Vertrag bei Lazio zum 30. Juni ausläuft, sein Arbeitspapier mit einer Zahlung an den Verein selbst verlängern könnte. Die Höhe dieser Zahlung: Gerade mal 100 Euro.

Zu dieser skurrilen Verlängerung ist es nun allerdings nicht gekommen, stattdessen wird Kamada, der erst im vergangenen Sommer von Eintracht Frankfurt nach Rom wechselte, den Verein schon wieder verlassen. Wie die Lazio-Verantwortlichen bestätigten, sind die Gespräche zwischen beiden Seiten gescheitert. Die Schuld suchen sie dabei beim Japaner und dessen Berater.

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In einem Interview mit der “Corrierre della Serra” berichtete Lazio-Präsident Claudio Lotito, dass Kamadas Seite eine Vertragsverlängerung um ein Jahr sowie ein Handgeld in Höhe von 2,5 Millionen Euro verlangt haben soll. “Ich habe die Nase voll von Spielern, die meinen, sie könnten uns erpressen”, wetterte Lotito. “Wir werden alle Spieler, die sich als Söldner entpuppen, wegschicken und bei Null anfangen.”

Wir lassen uns nicht erpressen.

Lazio-Sportdirektor Angelo Fabiani

Zuvor hatte bereits Sportdirektor Angelo Fabiani deutliche Worte gewählt. Man sei von Kamadas Seite mit einer “unerwarteten Unverschämtheit” konfrontiert worden, die man nicht hinnehmen könne. “Wir lassen uns nicht erpressen”, so Fabiani gegenüber Vereinsmedien. “Ich habe ihnen ruhig gesagt, dass ich nicht daran interessiert bin, über diese Erpressung zu diskutieren. Diese Herren müssen verstehen, dass, wer auch immer zu Lazio kommt, das Projekt annehmen und den Verein lieben muss.”

Nutznießer des unrühmlichen Endes des Japaners in Rom wird wohl Crystal Palace sein. Medienberichten zufolge hat sich der Premier-League-Klub bereits mit Kamada auf eine Zusammenarbeit verständigt, der Medizincheck soll noch in dieser Woche vonstatten gehen. Eine Ablöse müssten die Engländer nicht zahlen, da Kamadas Vertrag nun ausläuft. In London würde Kamada auf Trainer Oliver Glasner treffen, unter dem er von 2021 bis 2023 in Frankfurt spielte und 2022 die Europa League gewann.