“Wir kommen wieder”: Erste Stimmen nach dem Bundesliga-Abstieg des Bergischen HC

“Wir kommen wieder”: Erste Stimmen nach dem Bundesliga-Abstieg des Bergischen HC

Nach einem langen Kampf ist der Bergische HC in die 2. Bundesliga abgestiegen. Nach der Partie zeigten sich die Spieler enttäuscht, aber kämpferisch. Geschäftsführer Jörg Föste will den Abstieg nicht akzeptieren.

Christopher Rudeck:

Christopher Rudeck: “Heute zu wenig.”

Ingrid Anderson-Jensen

Christopher Rudeck stellte sich zuerst den Fragen am DYN-Mikrofon. Der Torwart, der gerade in der Anfangsphase überzeugte, analysierte: “Wir haben alle an die Chance heute geglaubt, am Ende hat es nicht gereicht. Wir lassen zu viel liegen und schaffen es nach 15 Minuten nicht mehr, eine Abwehr zu stellen. Wir haben zwar ein gutes Tempospiel und machen 30 Tore, aber wir kriegen halt viel zu viele. Wir haben nicht das Spiel auf die Platte gebracht, was wir gebraucht hätten. Am Ende sind wir aber nicht heute abgestiegen, die Fehlerkette beginnt deutlich früher.“
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Gerade nach der Europameisterschaft lief beim BHC nichts mehr zusammen. Erst nach dem Trainerwechsel von Jamal Naji hin zu Markus Pütz und Arnor Thor Gunnarsson wurde den Bergischen neues Leben eingehaucht. Am Ende zündete der Tabellen-17. aber zu spät.

“Viel schlimmer als die Phase, wo wir alles verloren haben, was diesen Verein ausgemacht hat, konnte es nicht werden”, antwortete Rudeck auf die Frage, ob er stolz auf die Leistung der letzten Wochen sei, und führte aus: “Wir haben eine Reaktion gezeigt und jeder hat gesehen, zu was wir im Stande sind – die Phase vorher war eine Katastrophe, bei der wir wie ohnmächtig durch die Gegend gerannt sind. Irgendwo ist es schon cool, was wir mit Arnor und Markus auf die Beine gestellt haben, aber heute ist es halt zu wenig.” Parallel dudelte “You´ll never walk alone” durch den PSD Bank Dome.

Stutzke schweigt zu seiner Zukunft

Lukas Stutzke pflichtete seinem Teamkollegen bei: “Es ist maximal enttäuschend. Als wir mit sieben oder acht hinten waren, waren wir ein bisschen gebrochen. Wir haben uns trotzdem nie aufgegeben, sind weiter ins Tempospiel gegangen, haben aber leider nie Zugriff in der Abwehr bekommen.”

Da die Fans während des Interviews lautstarke “BHC”-Rufe angestimmt hatten, hatte Stutzke noch ein Sonderlob für die Ränge parat: “Ich bin unfassbar stolz auf unsere Fans, dass sie nach so einer harten und enttäuschenden Saison trotzdem hinter uns stehen. Da kann man nur danke sagen.”

Eine klare Zusage zum Verbleib im Sommer gab Stutzke allerdings nicht. “Dazu möchte ich mich jetzt nicht äußern”, antwortete der Rückraumspieler auf die Frage, ob er seinen bis 2025 datierten Vertrag erfüllen möchte. Für Mitspieler Rudeck ist derweil klar: “Das Leben geht weiter. Wir kommen wieder.”

Föste will alle Register ziehen

Sowieso ist noch nicht klar, in welcher Liga der Bergische HC in der kommenden Saison an den Start geht. Der Verein will das Urteil des Schiedsgerichts hinsichtlich der Lizenzvergabe an den HSV Hamburg anfechten, und so den Verbleib in der Liga sicherstellen.

Geschäftsführer Jörg Föste hatte in der Halbzeit bei DYN gesagt: “Rückblickend kann man sagen, dass all unsere Einschätzungen sich bewahrheitet haben. Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass die Erteilung der Lizenz nicht korrekt ist. Demzufolge sind wir auch davon überzeugt, dass auch in der Kombination aus sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg, der 17. Rang ausreichend dafür ist, die Ligazugehörigkeit zu sichern.”