Tzolis’ freche Eckball-Variante: “Haben eigentlich etwas anderes probiert”

Tzolis’ freche Eckball-Variante: “Haben eigentlich etwas anderes probiert”

Mit einer erwachsenen Leistung unterstrich Fortuna Düsseldorf im Relegations-Hinspiel die Ambitionen, in der kommenden Saison Bundesliga zu spielen. Den 3:0-Sieg auf den Weg gebracht hat eine Eckball-Variante – ungewollt.

Ob gewollt oder nicht: Christos Tzolis' (#7) Eckball brachte den Fortuna-Sieg auf den Weg.

Ob gewollt oder nicht: Christos Tzolis’ (#7) Eckball brachte den Fortuna-Sieg auf den Weg.

IMAGO/osnapix

Zwölf Minuten waren in einem bis dato ausgeglichenen Relegations-Hinspiel absolviert, als Christos Tzolis die Partie maßgeblich in die Richtung von Fortuna Düsseldorf lenkte. Eine frech an den kurzen Pfosten gezirkelte Ecke prallte vom Aluminium Philipp Hofmann unglücklich ans Bein und fand von dort anschließend den Weg ins Bochumer Tor.

“Wenn er den Ball in diese Räume spielt, steckt eine Idee dahinter”

Ein genialer Schachzug des griechischen Überfliegers in Diensten der Fortuna? “Ja, zumindest war es heute morgen so, als Christos die Standards trainiert hat, dass der eine oder andere Ball schon auf die kurze Ecke flog”, war sich Trainer Daniel Thioune bei Sky sicher. “Er bereitet gerne Tore vor und noch lieber schießt er selbst Tore. Wenn er den Ball in diese Räume spielt, dann steckt da sicherlich auch eine Idee dahinter.”

Der 22 Jahre alte Grieche musste seinem Boss im Anschluss jedoch widersprechen: “Eigentlich war das Ziel, an den langen Pfosten zu schießen. Aber ich sah, dass der Torhüter zwei Schritte zu weit vor seinem Tor stand. Also dachte ich, jetzt ist vielleicht die Chance, direkt zu schießen.” Auch seine Mitspieler hatte Tzolis mit der Variante überrascht, wie Felix Klaus zugab: “Nein, wir haben eigentlich etwas anderes probiert. Aber manchmal ist auch viel Glück dabei.”

Mehr als nur Glück

Alles Zufall also? Die von den Düsseldorfern über 90 Minuten gezeigte Leistung zeichnet ein anderes Bild. Der von seinem 22-Tore-Stürmer Tzolis angeführte Zweitliga-Dritte stellte seine Bundesliga-Reife anders als der VfL Bochum beeindruckend unter Beweis und nutzte die Schwächen des Gegners dabei eiskalt aus. Beim 1:0 profitierten die Düsseldorfer vom Überraschungseffekt, zum 2:0 führte ein perfekt herausgespielter Konter und beim 3:0 bestraften die Rheinländer die schlecht positionierte Mauer bei einem Freistoß. Und wäre da nicht das Pech mit Aluminium-Treffern, hätte der Auswärtssieg gar höher ausfallen können.

Relegation 2023/24

“Das ist das, was wir vor dem Spiel besprochen haben”, erkannte Thioune an, wollte aber noch nicht vom sicheren Aufstieg sprechen, schließlich steht noch ein Rückspiel an – vor heimischem Publikum in Düsseldorf. “Ich will auch gar nicht schwarzmalen, aber am Ende des Tages hat die Bochumer Mannschaft vor ein paar Wochen zur Halbzeit 3:0 in Berlin geführt, den FC Bayern hier geschlagen und sie haben als letztes Team gegen Bayer Leverkusen gewonnen. Und jetzt fragen Sie mich nochmal, ob sie ein 0:3 drehen könnten? Dann würde ich sagen: Ja!”

Die Bundesliga-Tür ist offen – “Jetzt muss sie durchgehen”

“Die Mannschaft hat alles umgesetzt, was wir von ihr verlangt haben. Wenn sie das am Montag annähernd gut schafft, dann gibt es sicherlich auch eine Chance, dann auch die Liga zu verlassen”, zeigte sich der 49-Jährige zuversichtlich. “Sie hat das Potenzial, Bundesliga zu spielen. Sie hätte sich mehr als alles andere diese Bundesliga verdient. Heute hat sie die Tür aufgemacht, jetzt muss sie auch durchgehen.” Die Möglichkeit dazu bietet sich am Montag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker).