Warum das DFB-Pokalfinale immer in Berlin stattfindet

Warum das DFB-Pokalfinale immer in Berlin stattfindet

Dass Bayer 04 Leverkusen und der 1. FC Kaiserslautern das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion bestreiten, ist längst eine Selbstverständlichkeit. Das war nicht immer so.

Die Premiere: Friedhelm Funkel und Bayer 05 Uerdingen triumphierten 1985.

Die Premiere: Friedhelm Funkel und Bayer 05 Uerdingen triumphierten 1985.

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Pokalfinale 1984: Borussia Mönchengladbach muss gegen den FC Bayern ins Elfmeterschießen, der 23-jährige Lothar Matthäus im letzten Spiel für seinen bisherigen Arbeitgeber ausgerechnet gegen seinen kommenden antreten – und verschießt. Im bis heute letzten Endspiel, das nicht im Berliner Olympiastadion stattfand. Sondern im Frankfurter Waldstadion.

Das Aufeinandertreffen des Deutschen Meisters Bayer 04 Leverkusen mit dem Zweitligisten und großen Außenseiter 1. FC Kaiserslautern wird nun bereits das 40. Finale sein, das ununterbrochen in der (heutigen) Hauptstadt steigt. Doch wie und warum wurde das Berliner Olympiastadion überhaupt zum “deutschen Wembley”?

Mitte der 1980er Jahre verfolgte man in der Bundesrepublik den Plan, die EM 1988 nach Deutschland zu holen, wo sie schließlich auch stattfand. Was auch daran lag, dass die deutsche Bewerbung in einem damals noch geteilten Land auf den während des Kalten Krieges politisch brisanten Austragungsort West-Berlin verzichtete.

Es gab konkrete Befürchtungen, dass eine Bewerbung mit dem Berliner Olympiastadion von osteuropäischen Nationen abgelehnt werden würde, weshalb man sich für diesen Schritt entschied und in den sauren Apfel biss. Die West-Berliner waren ja entsprechend empört. Doch sie sollten entschädigt werden.

Von 1985 an wurde ihnen zunächst fünfmal in Folge die Austragung des DFB-Pokalfinals zugesichert, das bis dato kurzfristig stets in eine Stadt gelegt worden war, in die die Fanlager der beiden Finalisten eine etwa vergleichbar lange Anreise hatten. Am häufigsten war es vor 1985 in Hannover gestiegen.

Zum Auftakt siegt ein Außenseiter – mit Funkel

Als weitere Bedenken unbegründet geblieben waren, dass die Fans auf die Reise in das damals von der DDR eingeschlossene West-Berlin in großen Teilen verzichten würden, wurde ob der guten Erfahrungen entschieden, dass das Endspiel dauerhaft in Berlin bleibt – was sich seither nicht mehr geändert hat.

Gleich das erste DFB-Pokalfinale in Berlin endete 1985 übrigens mit einem großen Außenseiter-Sieg: Bayer 05 Uerdingen bezwang den Deutschen Meister FC Bayern. Einer der Pokal-Helden im Uerdinger Trikot: Friedhelm Funkel.