Rätsel um Wirtz: Xabi Alonso erklärt späte Einwechslung

Rätsel um Wirtz: Xabi Alonso erklärt späte Einwechslung

Fast wäre es geschehen, doch wieder einmal war es ein später Treffer, der dafür sorgte, dass Bayer ungeschlagen bleibt. Gerätselt wurde wegen Florian Wirtz. Trainer Xabi Alonso sorgte für Klarheit.

Wurde im Rückspiel gegen die Roma erst in der 81. Minute eingewechselt: Florian Wirtz

Wurde im Rückspiel gegen die Roma erst in der 81. Minute eingewechselt: Florian Wirtz

picture alliance/dpa

Durchaus überraschend hatte Xabi Alonso im Rückspiel gegen Rom auf Florian Wirtz verzichtet. Nach dem nervenaufreibenden 2:2 verriet der spanische Trainer bei RTL, dass der 21-Jährige “einen Schlag auf den Oberschenkel abbekommen hatte”. Wirtz war also nicht im Vollbesitz seiner Kräfte – und trotzdem wurde der Offensivspieler in der 81. Minute eingewechselt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Werkself nach zwei im Grunde völlig unnötigen Elfmetern 0:2 zurückgelegen – es drohte die Verlängerung und die erste Saisonniederlage im 49. Pflichtspiel. Wirtz sollte (und wollte) also mithelfen, dass es nicht so kommt – und das tat er dann auch, wenn auch nicht ganz so prägnant, wie man es von ihm gewohnt ist. “Er braucht vielleicht noch ein bisschen mehr Zeit”, sagte dann auch Xabi Alonso.

Es fiel auf, dass Wirtz nicht ganz fit war, er konnte zwar am Spielgeschehen teilnehmen, aber er hatte offenbar Probleme bei explosiven Sprints. “Er hat versucht, zu helfen – und hat geholfen”, lobte Xabi Alonso seinen Youngster und hatte dabei wohl den Last-Minute-Ausgleich tief in der Nachspielzeit vor Augen. Zuvor hatten sich die Römer mit einem Slapstick-Eigentor – der bis dato starke Keeper Mile Svilar unterlief eine Ecke, dann prallte der Ball äußerst unglücklich von Gianluca Mancini ins Tor ab – selbst in die Bredouille gebracht.

Das 1:2 hatte Bayer gereicht, um ins Finale von Dublin einzuziehen, doch damit gab sich der Deutsche Meister nicht zufrieden, man wollte ungeschlagen bleiben – und blieb es auch. Wirtz war übrigens an der Entstehung des späten Ausgleichs beteiligt, wenngleich Granit Xhaka mit seinem wunderbaren Pass auf Josip Stanisic und dessen anschließender überlegter Abschluss ins lange Eck den meisten in Erinnerung bleiben dürften.

Manche Saisons sind einfach von Gott segnet.

Daniele de Rossi

“Ich glaube nicht, dass die Einwechslung so geplant war, dass ich in der Offensive mitmische”, sagte Stanisic über seinen Treffer zum 2:2-Endstand und erläuterte seinen Weg nach vorne: “Ich habe auch gewusst, dass sie ein bisschen müde waren und vielleicht nicht mehr jeden Meter gehen können. Granit Xhaka hat mich dann auch super gesehen. Es ist geiles Gefühl, nicht zu verlieren.”

Großes Lob gab es übrigens auch vom gegnerischen Trainer Daniele de Rossi, der meinte, dass seine Spieler ihr “Bestes gegeben” hätten, Bayer aber einfach “zu gut” gewesen sei. “Sie haben es verdient, ins Finale einzuziehen”, gab der 40-Jährige zu und meinte mit Blick auf Leverkusens märchenhaften Lauf: “Manche Saisons sind einfach von Gott segnet.”