Auch Schaub bleibt unter dem Soll

Noch 180 Minuten, dann ist auch für 96 diese Saison Geschichte. Doch während sich Trainer Stefan Leitl schon mit der Planung der nächsten Spielzeit beschäftigt, geht es für einige Akteure darum, die restliche Zeit für Eigenwerbung zu nutzen.

Entwickelte zu wenig Torgefahr: Louis Schaub.

Entwickelte zu wenig Torgefahr: Louis Schaub.

picture alliance/dpa

Bei den Überlegungen, wie ein schlagkräftiger Kader, der in der Saison 2024/25 um den Bundesliga-Aufstieg mitspielt, aussehen muss, stoßen Sportdirektor Marcus Mann sowie Stefan Leitl und seine Kollegen im Trainer- und Scoutingbereich in Hannover immer wieder an einen Punkt. “Wir brauchen natürlich mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld heraus”, sagt der Coach. “Entweder verpflichten wir den einen oder anderen Spieler, oder wir bringen unsere Spiele auf das höhere Niveau.”

“Beide spielen auf ihren besten Positionen”

Ob das mit dem vorhandenen Personal funktioniert? Zwei Kandidaten für diesen Mannschaftsteil konnten in dieser Saison nicht nachhaltig überzeugen. “Bei Louis Schaub und Sebastian Ernst sind wir mit der Arbeit fürs Team, wenn sie spielen, sehr zufrieden”, schickt Leitl voraus. “Was sicherlich ein Stück weit gefehlt hat, war noch mehr Torgefahr im letzten Drittel. Es ist ein Thema, über das wir gesprochen haben.”

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In der Tat: Schaub kam in dieser Saison in 28 der bisher 32 Spiele zum Einsatz, sieben Mal nach Einwechslung. Auf seinem Konto stehen lediglich zwei Tore und vier Assists – damit bleibt er unter dem erhofften Soll. Ernst kam bislang 24-mal zum Zuge (14 Einwechslungen) und verbuchte dabei ein Tor und zwei Assists.

“Beide spielen auf ihren besten Positionen, sehr nahe am Tor”, merkt Leitl an und kritisiert: “Natürlich wären wir froh, wenn beide in jedem einzelnen Spiel immer ihre beste Performance gezeigt hätten.” Zum Vergleich: Selbst ein Marcel Halstenberg, stets ganz hinten in der Verteidigung im Einsatz, kommt in 30 Partien auf vier Tore und fünf Vorlagen.

Gindorf macht die Tore

Die nächsten Tage nun werden für Ernst entscheidend für die Eigenwerbung. Während Schaub noch ein Jahr gebunden ist, endet der Kontrakt des in Hannover ausgebildeten 29-Jährigen. Leitl: “Sebastian weiß, sein Vertrag läuft aus. Er braucht Einsatzminuten, das bedeutet: Er wird im Training Vollgas geben und mir zeigen, dass er spielen will.”

Es geht um nicht weniger als um eine Zukunft bei 96. Gelegenheiten, auch in den verbleibenden Partien in Karlsruhe und gegen Kiel noch einmal Akzente zu setzen, dürfte es laut Trainer durchaus geben, wenn dieser über Ernst sagt: “Jetzt geht es darum, dass er aufs Feld kommt und diese Leistung bringt.”

Gewissermaßen “rechts überholt” beim Erfüllen der Traineranforderungen für die Offensivpositionen wurde das Duo zuletzt unterdessen von Shooting-Star Lars Gindorf. Der 22-Jährige aus der eigenen U 23 spielte in seinen acht Einsätzen frei von allen Zwängen auf, erzielte dabei in den jüngsten Heimspielen gegen den FC St. Pauli (1:2) und den SC Paderborn 07 (3:2) seine ersten beiden Zweitligatore. Und erhielt dafür Anerkennung von Leitl: “Lars macht Tore, ist bei vielen Offensivaktionen mit dabei. Das macht er gut.”

Michael Richter