“Drei Chancen, fünf Tore”: Frankfurt verzweifelt an “eiskalten” Leverkusenern

“Drei Chancen, fünf Tore”: Frankfurt verzweifelt an “eiskalten” Leverkusenern

Auf dem Papier musste Eintracht Frankfurt eine deftige 1:5-Pleite gegen Bayer Leverkusen einstecken. Dass das Spiel jedoch gar nicht so deutlich war, das gaben nicht nur die Eindrücke von Dino Toppmöller und Kevin Trapp, sondern auch die Statistiken her.

Konnte sich ob der Leverkusener Effizienz nur die Hände über den Kopf schlagen: Dino Toppmöller.

Konnte sich ob der Leverkusener Effizienz nur die Hände über den Kopf schlagen: Dino Toppmöller.

IMAGO/osnapix

Lob ist nach einer 1:5-Pleite in der Bundesliga wohl nur in den seltensten Fällen angebracht. Aber das Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen Bayer 04 Leverkusen war ein solches, wo Dino Toppmöller am DAZN-Mikrofon bilanzieren musste: “Wenn man sich die Statistiken anschaut, dann war das schon gut.” 17-mal hatten die Frankfurter auf das Tor geschossen, Leverkusen nur neunmal. Sogar im Ballbesitz hatte die SGE gegen den Meister mit 55 Prozent einen Vorteil. “Am Ende musst du die Dinger halt reinschießen. Wenn du das nicht machst, dann kannst du gegen so eine Mannschaft auch nicht gewinnen.”

Doch nicht nur die fehlende eigene Effizienz, sondern auch die ausgeprägte Kaltschnäuzigkeit der Gäste sorgten letztlich für “ein brutales Ergebnis”, mit dem Toppmöller haderte, der aber auch Respekt zollte: “Die Leverkusener sind nicht umsonst 48 Spiele lang ungeschlagen. Das haben sie heute gezeigt, sie waren eiskalt.”

Spielbericht

Trapp erlebt ein Spiel, “das lange Zeit gar nicht so deutlich war”

Auch Torwart Kevin Trapp ärgerte sich über den deutlichen Ausgang eines Spiels, “das vielleicht lange Zeit gar nicht so deutlich war”. Der Nationalspieler erlebte bis zum 1:3 eine offene Partie – und eben gnadenlos effiziente Leverkusener: “Ich würde fast sagen, es waren drei Chancen und fünf Tore.”

Die Frankfurter kamen eigentlich gut ins Spiel, fanden sich früh aber dennoch in Rückstand wieder. “Angefangen mit dem Gegentreffer waren wir 20 Minuten lang nicht gut. Da hatte Leverkusen ein, zwei Chancen und wir hatten Glück, dass es nicht 0:2 stand”, blickte der Coach auf die schwächste Phase des Frankfurter Spiels zurück.

Durch eine Eckball-Variante kam die SGE dennoch nach 32 Minuten zum Ausgleich. “Dann hatten wir eigentlich eine richtig gute Phase bis zur Halbzeit mit der Riesenchance durch Omar.” Doch Omar Marmoush setzte seinen Schuss freistehend vor Lukas Hradecky über das Tor, fast im direkten Gegenzug köpfte Patrik Schick zum 2:1 für Bayer ein. “Das waren im ersten Durchgang die Schlüsselmomente.”

Elfmeter zum 1:3 als “Killer”

Nach der Pause wählte Toppmöller einen mutigeren Ansatz. “Wir sind ins höhere Pressing gegangen, haben mehr Risiko genommen, sind Mann-gegen-Mann angelaufen und hatten viele gute Ballgewinne.” In den entscheidenden Szenen fehlte es jedoch an Präzision. “Dann machen sie wieder in einer guten Phase von uns ein Tor. Das war natürlich irgendwo auch der Killer.” Durch ein völlig unnötiges Foul von Niels Nkounkou kam Exequiel Palacios vom Elfmeterpunkt zum 3:1.

“Es fühlt sich heute nicht gut an”, gestand Toppmöller, “aber wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen.” Schließlich hat die SGE Platz 6 und die sichere Europa-League-Teilnahme mit vier Punkten Vorsprung auf den SC Freiburg weiterhin fest in der eigenen Hand. “Nächste Woche wollen wir in Gladbach ein gutes Spiel machen, diesen 6. Platz über die Ziellinie bringen und unbedingt noch ein Spiel gewinnen”, blickte der Coach auf das Duell bei der Borussia am Samstag (15.30 Uhr) voraus.