Ist Bayern der Favorit im “Traumfinale”? Huth: “Würde ich nicht so sehen”

Die Generalprobe vor dem großen Pokalfinale hat der VfL Wolfsburg am Freitag souverän gelöst. Nun wartet das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern. Svenja Huth sieht die Favoritenrolle nicht unbedingt beim alten und neuen Deutschen Meister.

Blickt auf bislang acht DFB-Pokal-Titel zurück, vier davon mit Wolfsburg: Svenja Huth.

Blickt auf bislang acht DFB-Pokal-Titel zurück, vier davon mit Wolfsburg: Svenja Huth.

IMAGO/Lobeca

Mit 5:1 siegte der Tabellenzweite Wolfsburg gegen den 1. FC Köln. Nach den ersten 45 Minuten lag der VfL schon durch Tore von Dominique Janssen, Ewa Pajor (2) und Alexandra Popp mit 4:0 in Führung, nahm danach einen Gang raus. “Gerade in der ersten Halbzeit war unsere Art und Weise sehr überzeugend”, fand Svenja Huth, die am Freitag ihr 300. Bundesligaspiel absolvierte. “Und den Schwung wollen wir auch mitnehmen.” Für das DFB-Pokalfinale, das am Donnerstag (16 Uhr, live bei kicker) in Köln ausgetragen wird, und in dem die beiden Top-Mannschaften des deutschen Frauenfußballs aufeinandertreffen.

Bayern München gegen den VfL Wolfsburg – ein Duell, das die Bayern am 23. März in der Bundesliga klar für sich entscheiden konnten. 4:0 gewannen die Münchnerinnen in Wolfsburg und erreichten damit eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen. Am Samstag machte die Mannschaft von Trainer Alexander Straus mit dem 2:1-Erfolg in Leverkusen den zweiten Titel in Folge perfekt.

Podcast

Svenja Huth – Bist du dir deiner Vorbildrolle eigentlich bewusst?

57:59 Minuten

alle Folgen

Liegt die Favoritenrolle im Pokalfinale in diesem Jahr daher bei den Bayern? “Würde ich nicht sagen”, meint Huth. “Ich würde es bei 50:50 sehen. Von daher werden wir alles reinwerfen und sehr optimistisch in das Spiel gehen. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, wie man so schön sagt.” Und das Gesetz der vergangenen Jahre lautete: Am Ende gewinnt immer der VfL Wolfsburg. Neunmal in Folge gelang es den Wolfsburgerinnen, den Pokal aus Köln mit nach Hause zu nehmen.

Huth: “Diesmal ist es ein Traumfinale”

“Auf diesem Niveau entscheidet immer auch die Tagesform und wie man so ein Spiel startet”, weiß Huth aus ihrem großen Erfahrungsschatz. Die 33-Jährige gewann in ihrer Karriere insgesamt achtmal den Pokal, jeweils viermal mit dem 1. FFC Frankfurt (2007, 2008, 2011 und 2014) und dem VfL Wolfsburg (2020 bis 2023). “Ein Pokalfinale ist immer etwas Besonderes”, sagt die ehemalige Nationalspielerin. “Und ich glaube, diesmal ist es ein Traumfinale. Die Zuschauer können sich auf ein gutes Spiel freuen.”

Wolfsburg und Bayern standen sich zuletzt 2018 im Endspiel gegenüber. “Wenn man sich die vergangenen Jahre mal anguckt im deutschen Frauenfußball, ist es fast verwunderlich, dass es diese Paarung erst zum zweiten Mal gibt. Sonst haben wir uns immer schon spätestens im Halbfinale getroffen”, erinnert sich Huth.

Kampfansage Richtung Bayern

2018 war der Ausgang des Pokal-Finales denkbar knapp: Der VfL gewann mit 3:2 im Elfmeterschießen. Die 120 Spielminuten zuvor blieben torlos. Aus dem Kader von 2018 spielen nur noch Ewa Pajor, Joelle Wedemeyer und Alexandra Popp in Wolfsburg. Popp musste damals allerdings im Finale wegen einer Verletzung passen. 17.692 Zuschauer fanden vor sechs Jahren den Weg ins Rhein-Energie-Stadion. Diesmal wird das Stadion in Köln ausverkauft sein. Und Svenja Huth verspricht den Bayern einen großen Kampf: “Wir wollen unsere Siegesserie fortsetzen und den Pokal mit nach Wolfsburg nehmen.”

Gunnar Meggers