Erinnerung an das 4:0? Ancelotti: “Es gibt eine neue Geschichte”

Erinnerung an das 4:0? Ancelotti: “Es gibt eine neue Geschichte”

Mit Real Madrid und dem FC Bayern treffen im Champions-League-Halbfinale zwei europäische Schwergewichte aufeinander. Einen Favoriten kann Madrids Coach Carlo Ancelotti vor dem Duell nicht ausmachen.

Kennt sich in München aus: Carlo Ancelotti.

Kennt sich in München aus: Carlo Ancelotti.

IMAGO/Pressinphoto

“Alle Spiele sind sehr kompliziert. Wir müssen unseren Spirit aus der Kabine nutzen und versuchen, einen weiteren Pokal nach Madrid zu holen”, gab Mittelfeldmann Fede Valverde auf der Pressekonferenz am Montag vor. Doch eines nach dem anderen, zunächst steht das Halbfinale gegen die Bayern an, das Hinspiel führt die Madrilenen am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) nach München.

“Ich vertraue unserer Mannschaft sehr, aber wir müssen unseren Gegner respektieren – und das ist nicht irgendjemand. Wir freuen uns sehr und wollen unbedingt das Finale erreichen. Dafür werden wir kämpfen”, machte Valverde deutlich.

Vor dem Gegner warnte auch Trainer Carlo Ancelotti. Der Coach konnte im Vorfeld dieses namenhaften Duells auch keinen Favoriten ausmachen. “Sowas gibt es nicht. Wir haben Selbstvertrauen, aber auch großen Respekt. Die Bayern hatten keine perfekte Saison in der Bundesliga, aber sie haben sehr stark gegen Arsenal (im Viertelfinale, d.Red.) gespielt”, verdeutlichte der Mann mit der markanten Augenbraue.

In München kennt sich der Italiener bestens aus, zwischen Juli 2016 und September 2017 trainierte er den FC Bayern. “Ich erinnere mich an eine fantastische Stadt, es war toll hier zu leben. Deutsch ist nicht viel hängen geblieben, nicht wie bei meinem Sohn, der sehr gut Deutsch spricht”, so Ancelotti zu seiner Zeit in Deutschland.

“Jede Woche mache ich etwas Unfaires”

Real und die Bayern kreuzten in den letzten Jahren immer wieder die Klingen. In 26 Spielen gab es elf Siege für die Münchner, zwölf für die Königlichen bei drei Unentschieden. Besonders gerne dürften die Blancos an das Gastspiel vor zehn Jahren denken, als es in München ein 4:0 gab. Für Ancelotti Schnee von gestern. “Alles, was in der Vergangenheit war, bleibt eine Erinnerung, morgen gibt es eine neue Geschichte. Wir haben Selbstvertrauen und wollen das zeigen, aber unser Gegner ist sehr stark”, blieb der Trainerfuchs gewohnt nüchtern.

Einen kühlen Kopf wird Ancelotti auch wie immer bei seiner Startelf bewahren. In der Innenverteidigung gäbe es auch die Option, mit dem lange verletzten Eder Militao zu starten, aktuell sieht es aber eher nach dem Duo Antonio Rüdiger und Kapitän Nacho aus. “Jede Woche, wenn ich eine Aufstellung zusammenstelle, mache ich etwas Unfaires. Eder Militao ist verfügbar und kann spielen, aber ich kann nicht darüber nachdenken, ob ich unfair bin oder nicht”, so der 64-Jährige.