Zeefuiks Zukunft: Weber macht die Tür einen Spalt breit auf

Zeefuiks Zukunft: Weber macht die Tür einen Spalt breit auf

Sein Abschied nach dieser Saison war eigentlich beschlossene Sache. Aber nach einem starken Frühjahr scheint das allerletzte Wort zur Zukunft von Deyovaisio Zeefuik noch nicht gesprochen zu sein. Denkt Hertha BSC jetzt um?

Hat Deyovaisio Zeefuik bei Hertha doch noch eine Zukunft?

Hat Deyovaisio Zeefuik bei Hertha doch noch eine Zukunft?

IMAGO/Contrast

Was die Spielstatistik nach den 90 Minuten gegen Hannover 96 (1:1) aussagte, überraschte nicht. Die meisten Flanken aller Akteure gingen auf das Konto von Fabian Reese (9) – und die beste Zweikampfquote auf dem Platz verbuchte Deyovaisio Zeefuik (86 Prozent). Es war das nächste Arbeitszeugnis des 26-jährigen Allrounders, das sich sehen lassen konnte.

“Deyo ist seit Wochen ein stabiler Faktor”

Der bei Ajax Amsterdam ausgebildete Zeefuik, in seinen ersten Berliner Jahren ein Unsicherheitsfaktor, hat sich in dieser Rückrunde zu einer verlässlichen Größe entwickelt und genießt gerade seine beste Zeit in Berlin. Kompromisslos war der frühere niederländische U-21-Nationalspieler immer. Inzwischen agiert er einfacher, konzentrierter – und weniger fehleranfällig. “Deyo ist seit Wochen ein stabiler Faktor, der auf verschiedenen Positionen weitgehend fehlerfrei spielt und uns mit seiner Dynamik und seiner Intensität sehr viel Energie bringt”, sagt Herthas Sportdirektor Benjamin Weber.

“Deyo ist unser bester Ballfänger und Ballfresser”

Weil Stamm-Linksverteidiger Michal Karbownik am Freitagabend gegen Hannover wegen Knieproblemen passen musste, kam Zeefuik links in der Viererkette zum Zug und lieferte ab. In den Vorwochen hatte der nominelle Rechtsverteidiger auch im defensiven Mittelfeld überzeugt. “Deyo”, lobt Coach Pal Dardai, “ist unser bester Ballfänger und Ballfresser. Er ist unser aggressivster Spieler.”

Dass Zeefuik, den Hertha im August 2020 für vier Millionen Euro Ablöse vom FC Groningen geholt und mit einem stattlich dotierten Vierjahresvertrag ausgestattet hatte, nach dieser Saison aus Kostengründen gehen muss, galt bisher als ausgemachte Sache. Jetzt macht Sportdirektor Weber im Gespräch mit dem kicker die Tür zumindest einen Spalt breit auf: “Mit seinem Berater ist klar besprochen, dass er sich umschaut. Wenn Deyo dann am Ende nicht das von ihm erhoffte attraktive Angebot vorliegen hat und wir bei uns Bedarf sehen, setzen wir uns zusammen und schauen, ob eine Lösung machbar ist.”

“Sein Formtrend ist ohne Frage absolut positiv”

Dass die überzeugenden letzten Monate die ersten drei Jahre nicht vollends vergessen lassen, macht indes auch Weber klar: “Sein Formtrend ist ohne Frage absolut positiv. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es in den drei Jahren zuvor bei Hertha und auf seinen Leihstationen (Blackburn Rovers, Hellas Verona, d. Red.) nicht wie erhofft funktioniert hat.”

Steffen Rohr