Schultz wundert sich über Stimmung in Mainz – und scherzt über Mathe-Schwäche

Schultz wundert sich über Stimmung in Mainz – und scherzt über Mathe-Schwäche

Dass der 1. FC Köln bei Mainz 05 noch zurückkam, machte Trainer Timo Schultz auch an der Stimmung im Stadion fest. Den Schiedsrichter nahm er aus der Schusslinie.

Hat noch Hoffnung auf den Klassenerhalt: Kölns Trainer Timo Schultz.

Hat noch Hoffnung auf den Klassenerhalt: Kölns Trainer Timo Schultz.

IMAGO/Eibner

In der Bewertung des Endergebnisses gab es keine zwei Meinungen beim 1. FC Köln. “Der Punkt ist für uns zu wenig, das wissen wir”, gab Trainer Timo Schultz nach dem 1:1 im Keller-Krimi bei Mainz 05 bei DAZN zu. “Auf der anderen Seite bin ich stolz auf meine Mannschaft. In der zweiten Hälfte waren wir spielbestimmend und haben vier, fünf Riesenchancen. Aber am Ende sind wir unzufrieden mit dem Punkt, weil wir die bessere Mannschaft waren.”

Letzteres galt zumindest für die zweite Hälfte, als Köln sich nach rund einer Stunde Spielzeit mehr und mehr in die Partie hineinarbeitete, um schließlich in der Schlussphase auf das 1:1 zu drücken – und es schließlich zu erzielen. Dabei half auch die Einwechslung von Mark Uth, die dem Kölner Offensivspiel merklich Struktur und Gefahr verlieh. “Wir können dann noch mit Mark Uth einen Spieler bringen, der eine Qualität im letzten Drittel hat, die wir sonst in der Mannschaft einfach nicht besitzen, da müssen wir nicht drumherum reden”, machte auch Schultz klar.

Ich hatte das Gefühl, dass sie den Faden verloren haben.

Timo Schultz über Gegner Mainz

Der Kölner Trainer sah aber noch einen anderen Faktor, von dem seine Mannschaft profitiert hatte – und gar nicht unmittelbar mit den eigenen Qualitäten zu tun hatte. “Die Hektik hat uns eher gutgetan”, spielte Schultz auf die aufgeheizte Atmosphäre in Mainz an, die schon mit Anpfiff für echte Abstiegskampf-Stimmung gesorgt hatte. “Wir wussten, dass hier schon vor dem Anpfiff Hektik sein wird”, so Schultz, der sich ein wenig wunderte: “Ich weiß gar nicht, ob das so gut war für die Mainzer. Ich hatte das Gefühl, dass die eher den Faden verloren haben, während wir uns dadurch reingekämpft haben.”

Zutreffend war das zumindest für die Phase nach einem Foul des bereits verwarnten Mainzers Anthony Caci in der 63. Minute, nach dem allerdings beide Bänke und Mannschaften in der Folge für ein zerfahrenes Spiel mit zahlreichen Nickligkeiten und Diskussionen sorgten – und für eine Phase, aus der Köln schließlich stärker auftauchte.

Dem Schiedsrichter, der Caci nicht Gelb-Rot gezeigt und Köln nach einer weiteren strittigen Situation im Mainzer Strafraum kurz vor Abpfiff der Partie keinen dritten Elfmeter mehr zugesprochen hatte, machte Schultz indes keine Vorwürfe: “Es gab viele strittige Situationen. Er kann Gelb-Rot geben, wir können auch noch einen Elfmeter in der Nachspielzeit geben. Der Schiedsrichter hat sein Bestes gegeben und wenn wir einen Elfmeter verschießen, müssen wir bei uns anfangen.”

Waldschmidt entschuldigt sich bei Fans und Mannschaft

In dem Fall bei Luca Waldschmidt, der nach zuvor sieben Treffern erstmals in seiner Bundesliga-Karriere einen Elfmeter verschossen hatte. “Das tut schon weh, aber es gehört dazu”, gab der Offensivspieler, der auch das Kölner Gegentor mit einem schwach getretenen Freistoß eingeleitet hatte, zu Protokoll. “Ich fühle mich gut und würde auch den nächsten Elfmeter wieder schießen. Aber es tut mir Leid für die Fans und die Mannschaft, denn wenn ich den mache, glaube ich, dass wir das Spiel gewinnen.”

So aber bleibt es bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz – und nur noch drei Spielen, um die Hypothek aufzuholen. “Rechnen kann ich auch, aber so gut war ich auch nicht in Mathe”, scherzte Schultz. “Von daher glaube ich dran. Wenn wir gegen Freiburg gewinnen, sieht es ganz anders aus.” Wenn nicht, könnte der Abstieg aber auch schon einen Tag später besiegelt sein.