Glatzels Antworten auf die Zukunftsfrage

Glatzels Antworten auf die Zukunftsfrage

Am Samstag hat Robert Glatzel beim 4:0 in Braunschweig mit seinem frühen Doppelpack die Weichen auf Sieg gestellt. Die Weichen für die Zukunft indes noch nicht. Der HSV darf wieder ganz zart auf Platz 3 hoffen. Und auf seinen Torjäger.

Will unbedingt nochmal in die Bundesliga: Robert Glatzel.

Will unbedingt nochmal in die Bundesliga: Robert Glatzel.

IMAGO/Lobeca

Robert Glatzel hat wie nach seinen ersten beiden Vertragsjahren auch für diesen Sommer eine Ausstiegsklausel, dürfte den HSV im Nichtaufstiegsfall für die festgeschriebene Ablösesumme von 2,3 Millionen Euro verlassen. Er ist einerseits in Hamburg inzwischen fest verwurzelt, will andererseits unbedingt nochmal in die Bundesliga. Der 30-Jährige versichert: “Darüber mache ich mir aktuell keine Gedanken. Das sind Themen, mit denen ich mich erst nach der Saison beschäftige. Denn diese ist ja noch nicht zu Ende.” Und sie ist seit dem eigenen Sieg und dem Düsseldorfer 1:1 auf Schalke auch noch nicht ganz gelaufen. “Wir haben es weiterhin nicht in der eigenen Hand”, sagt der gebürtige Münchner, “das einzige, was wir beeinflussen können, sind unsere Leistungen, und, dass wir weitere Siege einfahren.”

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Gerade die nächste Partie hat es in sich: St. Pauli kann durch Düsseldorfs doppelten Punktverlust vom Samstagabend ausgerechnet im Volkspark aus eigener Kraft vorzeitig aufsteigen, der HSV will dies nicht nur verhindern, sondern selbst weiter Druck auf die vier Zähler vorn liegende Fortuna ausüben. “Das Spiel ist von großer Bedeutung”, weiß Glatzel und sagt nach dem Stimmungstief in den zurückliegenden Tagen: “Es ist wichtig, mit einem guten Gefühl in diese Woche zu gehen. Wir wollen unseren Fans den Derby-Sieg schenken.”

Glatzel selbst hofft ebenfalls auf ein deutlich besseres Gefühl. In Braunschweig war er aufgelaufen, obwohl er gesundheitlich stark beeinträchtigt war. Steffen Baumgart hatte nach der Partie gesagt, der Mittelstürmer habe ihn darüber gar nicht informiert, sondern lediglich der medizinischen Abteilung ein Zeichen gegeben und dies als Signal gewertet, dass Glatzel unbedingt spielen wollte. Der bestätigt: “Ich hatte eine sehr unruhige Nacht mit starken Magenproblemen, aber es stimmt, dass ich dem Trainer nichts gesagt habe. Ich wollte unbedingt spielen und der Mannschaft helfen.”

Sonntag kurierte er sich aus und hat ein klares Ziel vor Augen: Ausgeruht und genesen ins Derby gehen, um dem Stadtnachbarn die Aufstiegsparty im eigenen Wohnzimmer zu vermiesen und die Minimalchance auf die Relegation zu wahren – das wäre gleichzeitig auch die beste Antwort auf die Zukunftsfrage.

Sebastian Wolff