Joker Ritter macht alles klar: Lautern landet Befreiungsschlag in Kiel

Joker Ritter macht alles klar: Lautern landet Befreiungsschlag in Kiel

Nach sechs siegreichen Spielen – jeweils ohne Gegentor – hat Holstein Kiel mal wieder verloren und damit auch Rang eins abgegeben. Gegen einen gut aufgelegten 1. FC Kaiserslautern musste die KSV auch personell einige Rückschläge hinnehmen. Die Pfälzer hingegen landeten Big Points im Abstiegskampf.

Kam, sah und traf: Lauterns Joker Marlon Ritter.

Kam, sah und traf: Lauterns Joker Marlon Ritter.

Getty Images

KSV-Coach Marcel Rapp musste nach dem 1:0-Auswärtserfolg beim Hamburger SV, dem sechsten Sieg ohne ein einziges Gegentor in Folge, auf Porath (Oberschenkelverletzung; Saisonaus) und Holtby (Gelb-Rot) verzichten, die beiden wurden durch Rothe und Remberg ersetzt.

Auch Lauterns Trainer Friedhelm Funkel tauschte gegenüber dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden auf zwei Positionen und verzichtete in Tachie und Ritter auf seine beiden besten Scorer (jeweils zehn Scorerpunkte) nach Top-Torjäger Ache (17 Scorer). Sie nahmen zunächst auf der Bank Platz, Toure und Raschl rückten dafür in die Anfangsformation.

2. Bundesliga, 31. Spieltag

Sechs Spiele in Serie konnte die KSV Holstein gewinnen, ohne dabei auch nur ein einziges Gegentor zu kassieren. Und ausgerechnet der Vorletzte, der seit fünf Liga-Spielen auf einen Dreier wartet, soll daran etwas ändern? Er tat es – und wie: Die arg gebeutelten Pfälzer begannen im ausverkauften Holstein-Stadion mutig, bereits in der ersten Minute verpasste Ache knapp.

Hanslik trifft gegen den Ex – Kiel kontert

Bis zur nicht unverdienten Führung in der 13. Spielminute fand die Partie mindestens auf Augenhöhe statt, ehe der Ex-Kieler Hanslik nach einer Ecke hochstieg und das 1:0 erzielte.

Die Roten Teufel, die bis zum 31. Spieltag bereits 31 Punkte nach Führungen verspielt hatten, blieben hellwach und kamen selbstbewusst in ihre beste Phase – vielleicht zu selbstbewusst. Denn weit aufgerückte Pfälzer ließen sich mit einem langen Ball von Sander viel zu leicht auskontern, Bernhardsson erzielte den Ausgleich (25.).

Kaloc fasst sich ein Herz

Doch anders als in den letzten Wochen zeigte sich der FCK unbeeindruckt und blieb defensiv stabil. In der Schlussphase des ersten Durchgangs litt der Spielfluss daran, dass es hitziger wurde, doch einen hatten die Gäste noch: Erneut war eine Puchacz-Ecke der Ausgangspunkt, Kiel konnte nicht klären und von der Strafraumgrenze fasste sich Kaloc erfolgreich ein Herz (45.+2), sodass Kaiserslautern durchaus überraschend mit einer Führung in die Pause ging.

Becker musste aus muskulären Gründen schon im ersten Durchgang ausgewechselt werden (29.), zur Pause ging es dann auch noch für Skrzybski und Kapitän Sander nicht mehr weiter. Dadurch fehlte in Porath, Holtby, Becker, Skrzybski und Sander gleich die Hälfte des eigentlichen Stammpersonals für den zweiten Durchgang.

Krahl im Fokus – Joker Ritter macht alles klar

Dennoch übernahmen die Störche jetzt das Heft des Handelns, allen voran die Joker taten sich hervor und brachten FCK-Keeper Krahl in den Fokus: Dieser musste nach einem herrlichen Spielzug gegen Arps Kopfball (53.) und wenig später gegen Bernhardssons Flachschuss (57.) sein ganzes Können unter Beweis stellen.

Nach der Stundenmarke wurde es im Holstein-Stadion auf dem Rasen allerdings ruhiger, auch wenn die Gemüter erhitzt blieben. Zwar musste Krahl immer wieder eingreifen, trat aber sicher auf und wurde letztlich auch nicht zwingend genug geprüft.

So musste Rapp personell etwas riskieren, baute offensiver um – und wurde prompt bestraft: Joker Zolinksi war auf der rechten Seite viel zu frei und legte in den Strafraum auf den nicht minder freien Ritter, der sich die Chance nicht nehmen ließ und die Entscheidung besorgte (83.).

Dadurch landete der FCK echte Big Points im Abstiegskampf und verlässt die Abstiegsränge. Auf der Gegenseite kassierte die KSV nach langer Zeit mal wieder einen Rückschlag, hat im Aufstiegsrennen aber weiterhin alle Zügel selbst in der Hand.

Holstein Kiel ist am nächsten Sonntag beim nächsten Abstiegskandidaten, dem SV Wehen Wiesbaden zu Gast (13.30 Uhr). Der FCK empfängt am Samstagabend den 1. FC Magdeburg auf dem Betzenberg (20.30 Uhr).