“Alle lieben Bo – er ist positiv verrückt”

“Alle lieben Bo – er ist positiv verrückt”

Ins anstehende Kellerduell gegen Köln geht Mainz nach der jüngsten Erfolgsserie mit breiter Brust – aber ebenso mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Auch Nadiem Amiri vereint auf sich im Gespräch mit dem kicker genau diese Kombination.

Arm in Arm zum Klassenerhalt? FSV-Trainer Bo Henriksen und Nadiem Amiri (re.).

Arm in Arm zum Klassenerhalt? FSV-Trainer Bo Henriksen und Nadiem Amiri (re.).

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Seine Last-Minute-Verpflichtung kurz vor Schließung des Winter-Transferfensters wurde in Mainz direkt als Coup gefeiert. Wie sich inzwischen herausgestellt hat: Völlig zu Recht. Mittelfeldstratege Nadiem Amiri (27), für rund eine Million Euro von Bayer Leverkusen losgeeist, avancierte für die 05er auf Anhieb zu einem zentralen Leistungs- und Hoffnungsträger im Rennen um den Bundesliga-Verbleib.

Beim neuen Deutschen Meister in der Hinrunde nur noch Edelreservist mit insgesamt ganzen 88 Einsatzminuten in der Liga, ist der gebürtige Ludwigshafener in Mainz der Dreh- und Angelpunkt als Taktgeber und Standardschütze.

Unserem Trainer ist wichtig, dass ich Tempo und Rhythmus bestimme.

Nadiem Amiri

Das gilt erst Recht, seit Trainer Bo Henriksen den etatmäßigen Offensivspieler in eine etwas zurückgezogene Rolle auf der Doppel-Sechs versetzt hat, wie Amiri im aktuellen Interview mit dem kicker (Donnerstagausgabe) verrät: “Vor seinem ersten Spiel, dem 1:0 gegen Augsburg, kam Bo zu mir und sagte: Nadiem, du spielst auf der Sechs. Unser Trainer sieht mich als sehr ballsicheren Spieler. Ihm ist wichtig, dass ich häufig den Ball habe, Tempo und Rhythmus bestimmen kann.”

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Er habe “ein, zwei Spiele gebraucht, um ein besseres taktisches Gefühl für die Position zu entwickeln”, erklärt Amiri weiter, “mittlerweile fühle ich mir dort sehr wohl. Die Kombination mit Leandro Barreiro passt sehr gut, es ist tatsächlich meine neue Lieblingsposition geworden.”

Dieser Abstiegskampf macht Spaß. Aber jedem muss bewusst sein, wie schwer das Spiel wird.

Nadiem Amiri

Ins Schwärmen über seinen Trainer gerät Amiri derweil nicht nur wegen seiner persönlichen Rolle. Ganz generell habe er einen Fußballlehrer wie Henriksen “so noch nicht erlebt”. Was den Dänen außergewöhnlich mache, beschreibt der Profi so: “Er ist ein durch und durch positiver Mensch, komplett energiegeladen, fachlich sehr gut. Wie er die Spieler, den ganzen Verein anpackt, ist Eins a. Alle lieben Bo. Er ist positiv verrückt, genau so einen Trainer hat ganz Mainz gebraucht.”

Henriksen verkörpere “genau die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Lockerheit”, die auch die Mannschaft im Kellerduell mit Köln am Sonntag wieder auf den Rasen bringen will: “Ich habe schon nach dem Hoffenheim-Spiel gesagt: Dieser Abstiegskampf macht Spaß. Aber jedem muss auch bewusst sein, was für ein schweres Spiel es wird.”

Interesse von Eintracht Frankfurt, Titelprämie in Leverkusen

Was Amiri über den Wohlfühlfaktor in Mainz sagt, über das bekannte Interesse von Eintracht Frankfurt, seine Titelprämie in Leverkusen, warum er Bayer-Trainer Xabi Alonso dankbar ist und warum er vor Heimspielen lieber im Teamhotel als in den eigenen vier Wänden übernachtet, lesen Sie in der kicker-Donnerstagausgabe oder hier im eMagazine.

Michael Ebert, Thiemo Müller