Trimmel: “Wir sind noch in einer besseren Situation”

Trimmel: “Wir sind noch in einer besseren Situation”

Chefcoach Nenad Bjelica wurde am Mittwoch im Training sehr deutlich. Sein Kapitän Christopher Trimmel empfindet Unions Position im Abstiegskampf noch als “Luxus”.

Sieht sein Team im Tabellenkeller in einer guten Ausgangslage: Union-Kapitän Christopher Trimmel.

Sieht sein Team im Tabellenkeller in einer guten Ausgangslage: Union-Kapitän Christopher Trimmel.

IMAGO/Matthias Koch

Es schien einer dieser normalen öffentlichen Trainingstage beim 1. FC Union Berlin zu werden, auch wenn Sechser Rani Khedira (Oberschenkelprobleme) und Linksverteidiger Jerome Roussillon (Wadenverletzung) nur individuell auf den Nebenplatz beziehungsweise gar nicht ihrer Arbeit nachgehen konnten. Doch um 11 Uhr bekam Trainer Nenad Bjelica schon eine Art Wutanfall. Bei einer Spielform war der Kroate überhaupt nicht zufrieden mit der Ausführung der Übung. Mehrsprachig (“shit, null, nada”) beschrieb Bjelica seinen Unmut. Er sprach auch von einer Blamage.

“Super, dass wir es wirklich in der eigenen Hand haben”

Seine Schützlinge rafften sich schnell wieder auf. Die Kritik wurde vier Tage vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (15.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach angenommen. “Dass ein unglaublich wichtiges Spiel ansteht, wissen wir auch alle”, sagte Verteidiger Christopher Trimmel.

Der Kapitän der Eisernen nahm nach dem Training für eine Medienrunde im Presseraum des Stadions An der Alten Försterei Platz. Trimmel hat im Hinterkopf, dass seine Mannschaft nach vier sieglosen Partien und drei Pleiten in Folge unter Zugzwang steht. Von Panik kann aber keine Rede sein. “Ich finde es super, dass wir es wirklich in der eigenen Hand haben. Es ist schon eine Luxussituation, wenn man bedenkt, wie viele Spiele in dieser Saison verloren gingen”, sagte Trimmel.

Die 17 dreifachen Punktverluste der Eisernen werden nur von Schlusslicht Darmstadt 98 (19) übertroffen. 16 Begegnungen ohne eigenen Treffer stellen für Union eine weitere Horrorzahl dieser Spielzeit dar.

Duelle gegen Konkurrenz aus dem Tabellenkeller warten

Dennoch gibt es Hoffnung auf ein sechstes Bundesliga-Jahr in Folge. Die (erfolglosen) Wochen gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte liegen hinter dem FCU. Jetzt duellieren sich die Hauptstädter erst einmal mit Vertretungen, denen das Abstiegswasser ebenfalls am Hals oder schon drübersteht. Nach Mönchengladbach bespielen die Unioner am 5. Mai daheim den VfL Bochum und am 11. Mai auswärts den 1. FC Köln. “Wir haben drei Spiele gegen direkte Konkurrenten und wir sind noch in einer besseren Situation. Es liegt an uns”, sagte Trimmel.

Wenn aus Mönchengladbach trotz der momentanen Offensivschwäche etwas Zählbares mitgebracht werden kann, muss Trainer Bjelica in der kommenden Woche vielleicht nicht mehr so laut werden.

Matthias Koch