St. Pauli: Hürzeler setzt weiter auf seine neue Mischung

St. Pauli: Hürzeler setzt weiter auf seine neue Mischung

In Hannover war es für Fabian Hürzeler nach zuvor zwei Niederlagen darum gegangen, jene Formation zu finden, die bedingungslos St. Paulis Grundelemente beherzigt. Seit dem 2:1-Erfolg ist der Aufstieg zum Greifen nah und der Coach setzt vor allem auf die nötige Balance. Und wohl auf eine unveränderte Startelf.

Setzt gegen Hansa Rostock wohl auf eine unveränderte Startelf: St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (Mitte).

Setzt gegen Hansa Rostock wohl auf eine unveränderte Startelf: St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (Mitte).

IMAGO/Oliver Ruhnke

Eric Smith und Lars Ritzka hatten wegen ihrer muskulären Probleme zum Wochenstart noch nicht trainiert, Hürzeler sagt in Bezug auf den Abwehrchef und seinen linken Schienenspieler: “Wir müssen abwarten und können noch keine definitive Aussage treffen.” Definitiv sichtbar geworden ist am vergangenen Sonntag, dass die nötig gewordenen Umstellungen gegriffen haben. David Nemeth, vor knapp zwei Jahren für 1,2 Millionen Euro aus Mainz verpflichtet und seitdem immer wieder angeschlagen, verteidigte als rechtes Glied der Dreierkette resolut, der in die Mitte gerückte Hauke Wahl vertrat Smith mit weniger Glanz, aber absoluter defensiver Verlässlichkeit.

Hürzeler lobt Metcalfe – Saad wohl erneut auf der Bank

Gleiches gilt für Connor Metcalfe, der aufgrund der Ausfälle von Ritzka und Philipp Treu als dritte Wahl und Umschüler auf die linke Bahn musste. “Connor”, schwärmt Hürzeler, “stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Obwohl dies nicht seine ideale Position ist, versucht er sich dort zu einzuleben, ist sehr lernwillig, sieht sie als Chance.”

Die Bereitschaft hat Hürzeler nach zwei Bauchlandungen in Karlsruhe (1:2) und gegen Elversberg (3:4) größer geschrieben als die Begabung – und er wird nach dem befreienden 2:1-Erfolg in Hannover am Freitagabend gegen Hansa Rostock weiterhin so verfahren. Das dürfte bedeuten: Auch Elias Saad könnte vorerst der Platz auf der Bank bleiben, weil der Einbau von Aljoscha Kemlein ins Zentrum und das Vorziehen von Marcel Hartel auf Saads linke Bahn Stabilität erzeugte.

“Elias”, erklärt Hürzeler, “ist ein Paradebeispiel dafür, dass es immer darum gehen muss, was uns stark gemacht hat.” Bei dem Tempodribbler, der binnen eines Jahres aus der Regionalliga bis in die tunesische Nationalmannschaft gestürmt ist, ist es aus des Trainers Sicht “die Straßenkicker-Mentalität. Aber es ging eineinhalb Jahre nur bergauf, dass da was im Kopf passiert, ist normal. Klar ist: Er hat unsere Unterstützung.” Im Aufstiegs-Finale aber womöglich keinen festen Platz in der Anfangsformation.

“Alle wissen, um was es jetzt geht”

Hürzeler hat in Hannover bei seiner Personalauswahl die richtige Mischung gefunden zwischen fußballerischer Finesse und Solidität. Und er hat wenige Gründe, vor Rostock etwas zu ändern. “Ich habe gespürt, dass innerhalb der Mannschaft schnell der Fokus auf das nächste Spiel gerichtet wurde. Man merkt, dass alle wissen, um was es jetzt geht.” Ihm selbst geht es vor allem darum: “Es gilt, jetzt in der Drucksituation das abzurufen, was die Mannschaft in der gesamten Saison abgeliefert hat.”

Sebastian Wolff