Hoeneß: “Wenn man klug ist, lässt man sich nicht unter Druck setzen”

Hoeneß: “Wenn man klug ist, lässt man sich nicht unter Druck setzen”

5:1 bei Union Berlin, der FC Bayern überzeugte trotz großer Rotation auch in der Bundesliga endlich wieder voll. Im Mittelpunkt des Interesses steht jedoch die Frage, wer auf Thomas Tuchel als Trainer folgt.

Beobachtet zufrieden den jüngsten Aufwärtstrend des FC Bayern: Uli Hoeneß (r.), hier mit Karl-Heinz Rummenigge.

Beobachtet zufrieden den jüngsten Aufwärtstrend des FC Bayern: Uli Hoeneß (r.), hier mit Karl-Heinz Rummenigge.

IMAGO/MIS

Ehrenpräsident Uli Hoeneß reagiert leicht allergisch, wenn er darauf angesprochen wird, mit wann einer Entscheidung in der Trainerfrage beim Rekordmeister zu rechnen sei. “Das ist eine ganz wichtige Personalie. Wenn man klug ist, lässt man sich nicht unter Druck setzen”, sagte der 72-Jährige am Sonntagmorgen und spricht viel lieber über den Aufwärtstrend der jüngsten beiden Spiele: Halbfinal-Einzug in der Champions League gegen den FC Arsenal, 5:1 bei Union Berlin. “Das war der FC Bayern, wie ich ihn mir vorstelle”, lobt Hoeneß.

Tuchel nominiert sechs Neue in der Anfangsformation

Einer, den Thomas Tuchel nach dem Spiel gegen Arsenal und mit Blick auf die Halbfinal-Duelle mit Real Madrid kräftig umkrempelte, die Startelf auf sechs Positionen veränderte. Der Trainer sprach hinterher von einer “Null-Risiko-Strategie” mit Blick auf die vielen Verletzungen, mit denen er uns seine Mannschaft die gesamte Saison über zu kämpfen haben. Leroy Sané dürfte für den Rest der Saison der Mann für die Champions-League-Abende sein, Jamal Musiala durfte sich am Samstag daheim in München regenerieren, Raphael Guerreiro und Noussair Mazraoui waren mit Blick auf ihre Verletzungshistorie kein Thema für die Startelf. Mit Manuel Neuer, Eric Dier und Harry Kane gingen nur drei Profis zweimal über 90 Minuten.

Dafür spielten sich andere Profis in den Vordergrund: Thomas Müller, gegen die London zweimal komplett außen vor, brachte sich mit seinem ersten Doppelpack seit über einem Jahr in Erinnerung, auch wenn die zwei Treffer die sonst eher unauffällige Leistung kaschierten. Mathys Tel durfte 90 Minuten ran, bereitete das 1:0 vor und traf zum 4:0, auch Eric Maxim Choupo-Moting überzeugte auf dem linken Flügel. Aleksandar Pavlovic sammelte nach seinen beiden Infekten 90 Minuten Spielpraxis, Min-Jae Kim Selbstvertrauen nach vielen schwachen Leistungen. Jeder Spieler will sich vor dem Duell mit Real Madrid in Erinnerung rufen, nicht die schlechteste Voraussetzung für Tuchel.

Die Formkurve geht nach oben. So weit, dass es in der Königsklasse noch für den ganz großen Wurf reicht? Abwarten!

Frank Linkesch