Knieprobleme: Fragezeichen hinter Karbownik

Knieprobleme: Fragezeichen hinter Karbownik

Hertha BSC will am Sonntag beim Karlsruher SC den dritten Sieg in Folge landen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Mitwirken von Linksverteidiger Michal Karbownik.

Hertha bangt um den Einsatz von Michal Karbownik.

Hertha bangt um den Einsatz von Michal Karbownik.

IMAGO/Contrast

Die Berliner, mit acht Punkten Rückstand auf den Liga-Dritten Fortuna Düsseldorf noch immer in Lauerstellung, wollen beim KSC einen ähnlich intensiven, schlüssigen Vortrag wie zuletzt gegen Hansa Rostock (4:0) abliefern – und das vorzugsweise in unveränderter Formation. Zwei Fragezeichen gibt es allerdings noch – ein kleines hinter Mittelfeldspieler Aymen Barkok, ein etwas größeres hinter Linksverteidiger Michal Karbownik. Mainz-Leihgabe Barkok war in der ersten Wochenhälfte durch einen Infekt gehandicapt, er konnte am Freitag aber das Mannschaftstraining absolvieren und wird wohl dabei sein. Karbownik klagt nach einem Schlag über Knieprobleme. “Da müssen wir abwarten”, sagte Hertha-Coach Pal Dardai in der Spieltagspressekonferenz am Freitag. “Aber wir sind sehr optimistisch.”

Sollte Karbownik, der teuerste Neuzugang des vergangenen Sommers, ausfallen, würde nach Lage der Dinge der zuletzt als Sechser überzeugende Deyovaisio Zeefuik links in die Viererkette rücken. Im defensiven Mittelfeld käme dann vermutlich Pascal Klemens zum Zug.

Das Eigengewächs hatte wegen Ohrenproblemen (nach einem Schlag auf den Kopf) das Rostock-Spiel verpasst, bekam zu Beginn dieser Woche von der medizinischen Abteilung aber grünes Licht für die Rückkehr ins Training. “Ich hoffe, dass Deyo im Zentrum spielen kann”, sagte Dardai, der große Stücke auf den Gegner hält. “Karlsruhe ist eine Mannschaft, mit der der Trainer seit ein paar Jahren zusammenarbeitet. Anfang der Saison nach den Königstransfers Stindl und Zivzivadze (kam bereits im Januar 2023, d. Red.) hab’ ich sie ganz oben erwartet. Es wird schwierig genug für uns. Trotzdem haben wir mit dem Stab, der Führung und den Spielern drei Siege als Ziel ausgerufen.”

Nach den Erfolgen in Paderborn (3:2/A) und gegen Rostock soll der dritte Sieg am Stück her – etwas, was es für Hertha in der Bundesliga zuletzt 2019 unter Ante Covic gab (5.-7. Spieltag 2019/20) und in der Zweiten Liga zuletzt in der Aufstiegssaison 2012/13 unter Jos Luhukay. Seinerzeit gelangen sogar vier Siege in Serie (30.-33. Spieltag).

Fan-Freundschaft und gemeinsame Choreographie

Umrahmt wird die Begegnung der beiden Klubs, die seit 1976 eine Fan-Freundschaft pflegen, von zahlreichen Sonderaktionen. Ein gemeinsamer Fanmarsch zum Stadion, eine gemeinsame Choreographie der beiden Fan-Lager im Stadion, ein Fanfest, Stadiontouren für die Hertha-Fans bereits am Samstag, kostenfreie Rikscha-Touren durch Karlsruhe, Freigetränke in diversen Lokalen gegen die Vorlage eines Tickets – das “Freundschaftsspiel”, zu dem 5000 Hertha-Fans anreisen wollen, wird das ganze Wochenende über gelebt.

Im Spiel selbst ruht die Freundschaft. Dardai, dessen Team nach Düsseldorf (63) die meisten Tore der Liga geschossen hat (60), hofft auch gegen den Ball auf eine ähnliche Entschlossenheit wie gegen Hansa. “Wir haben die letzten drei, vier Wochen die Trainingsmethoden etwas geändert”, sagte der Coach. “Sehr viel Eins-gegen-eins, sehr körperbetont, sehr viel Mann gegen Mann. Man könnte sagen, das ist altmodisch. Aber es wirkt.”

Gegen Rostock stand nach elf Liga-Spielen mit mindestens einem Gegentor erstmals wieder die Null. Jetzt will Herthas Defensive auch die Karlsruher Torfabrik, die in der Rückrunde zu Hause gegen Magdeburg (7:0) und Fürth (4:0) und auswärts beim HSV (4:3) und in Kaiserslautern (4:0) hochtourig produzierte, für 90 Minuten stilllegen. “Es wird ein gutes Spiel und ein guter Gegner”, so Dardai. “Es wird schwierig genug für uns.” Packen wollen sie es trotzdem.

Steffen Rohr