“Verwirrung” vorbei: Gvardiols plötzliche Torgefahr kein Zufall

“Verwirrung” vorbei: Gvardiols plötzliche Torgefahr kein Zufall

Josko Gvardiol hat sich rechtzeitig bei Manchester City integriert – und zündet gerade die nächste Stufe: als Torjäger. Pep Guardiola erklärt, welche Lektion der Ex-Leipziger erst lernen musste.

Zwei Tore binnen vier Tagen: Josko Gvardiol durfte auch gegen Luton strahlen.

Zwei Tore binnen vier Tagen: Josko Gvardiol durfte auch gegen Luton strahlen.

IMAGO/Xinhua

Nach dem 5:1 gegen Luton Town am Samstag stand Manchester City in der Premier League wieder ganz oben, doch Pep Guardiola blickte in eine andere Richtung. “Wir sind der Champions-League-Qualifikation einen Schritt näher”, sagte der Trainer nach dem Schlusspfiff mit Blick auf Tottenhams 0:4 in Newcastle. “Jetzt werden die Leute sagen: ‘Pep …’ Aber nein, das größte Ziel in jeder Saison ist die Champions-League-Qualifikation.”

Erst die Basics, dann die Kür: Diese Lektion musste bei ManCity auch einer lernen, der gegen Luton erneut für sich warb. Josko Gvardiol, für eine Sockelablöse von 90 Millionen Euro im Sommer von RB Leipzig gekommen und seitdem teuerster Verteidiger der Welt, fügte seinem ersten Saisontor am Dienstag in Madrid (3:3) vier Tage später gleich sein zweites hinzu. Zufall ist das offenbar nicht.

“Immer, wenn er den Ball hatte, wollte er etwas Besonderes machen”

“Er hat sich stark verbessert”, lobt Guardiola den 22-Jährigen, der seine Anpassungsprobleme – die so ziemlich jeder neue Spieler des Katalanen offenbart – überwunden zu haben scheint. “Als er ankam, war er in einigen Phasen verwirrt. Er hat viele Bälle verloren, und immer, wenn er den Ball hatte, wollte er etwas Besonderes machen.”

Champions-League-Viertelfinale

In Gesprächen habe er Gvardiol deshalb vermittelt, dass er als Verteidiger “die einfachen Dinge” zu tun und die Kreativität den Offensivspielern zu überlassen habe, berichtet Guardiola. “Er hat diese Message auf unglaubliche Weise verstanden, spielt sehr gut und ist defensiv sehr stark.” Und das in der Regel als Linksverteidiger, obwohl sich Gvardiol nach eigener Aussage im Abwehrzentrum wohler fühlt.

Gerade ist Guardiola ganz offensichtlich dabei, mit dem Linksfüßer die nächste Stufe zu zünden: Tore. “Er ist jetzt eine echte Gefahr im letzten Drittel.” Wenn der Gegner versucht, ManCitys linken Flügelstürmer mindestens zu doppeln, ist Gvardiol oft in Tornähe frei. Gegen Real traf er ebenso wuchtig von der Strafraumgrenze wie gegen Luton. “Er hat ein unglaubliches Talent”, sagt sein Trainer. “Ich ermutige ihn, das immer und immer wieder zu machen.”

Nur, warum vollstreckte Gvardiol zweimal mit rechts? “Die Linksfüßer benutzen ihren rechten Fuß meistens nicht besonders gut, aber er ist echt gut mit rechts”, hat Guardiola beobachtet. Für Tore verwendete Gvardiol ihn bislang trotzdem nicht. Für Leipzig hatte er in 87 Pflichtspielen fünfmal getroffen: dreimal per Kopf, zweimal mit links.