Rose und Leipzigs Wiedersehen mit dem Ex: “Kein Gruppenkuscheln”

Rose und Leipzigs Wiedersehen mit dem Ex: “Kein Gruppenkuscheln”

Am vergangenen Wochenende sprang Leipzig zurück auf den vierten Rang. Die Sachsen wollen diesen Sehnsuchtsplatz natürlich nicht beim Wiedersehen mit dem Ex-Trainer gleich wieder hergeben.

Fühlt einen

Fühlt einen “guten Spirit” in seinem Team: Marco Rose.

IMAGO/Picture Point LE

Wenn Ralph Hasenhüttl am Samstag mit dem VfL Wolfsburg die Leipziger Red Bull Arena betritt, wird er auf den Rängen und im Leipziger Kader in viele erfreute Gesichter blicken. Die ersten beiden Bundesliga-Jahre des Vereins zwischen 2016 und 2018 unter der Regie des Österreichers, verbunden mit der Vize-Meisterschaft 2017 und der erstmaligen Champions-League-Qualifikation, sind fester Bestandteil der Leipziger Erfolgsstory.

“Das waren zwei phantastische Jahre unter ihm. Er ist ein sehr guter Mensch und sehr guter Trainer”, sagte beispielsweise Torhüter Peter Gulacsi, einer von fünf Leipziger Profis, die schon zu Hasenhüttls Zeiten für RB spielten: “Er hat mich zur Nummer eins gemacht. Ich habe ihm viel zu verdanken.”

Leipzig möchte zwei Rechnungen begleichen

Marco Rose wird diese RB-Urgesteine natürlich nicht aufhalten, ihren Ex-Coach gebührend zu begrüßen. “Das ist doch schön. Ich gebe ihnen jeden Raum, den Sie brauchen, um Hallo zu sagen”, bekräftigte der aktuelle Trainer, betonte aber auch: “Ich gehe nicht davon aus, dass sie Gruppenkuscheln machen, sondern sich aufs Wesentliche konzentrieren.”

Das Wesentliche, das sind drei Punkte gegen die Wolfsburger, gegen die Leipzig zudem zwei aktuelle Rechnungen zu begleichen hat. Am 31. Oktober endete der Traum vom dritten DFB-Pokalsieg in Serie bereits in der 2. Runde mit einer 0:1-Pleite beim VfL. Und knapp vier Wochen später verlor man an gleicher Stelle auch das Ligaspiel mit 1:2. “Wir wissen, dass wir beide Spiele hätten gewinnen müssen aufgrund unserer Tormöglichkeiten”, sagte Rose rückblickend.

Vielseitiger Henrichs verteidigt wohl hinten links

Verzichten muss der Coach auf Yussuf Poulsen, der nach seiner Muskelverletzung im Adduktorenbereich in der nächsten Woche im Mannschaftstraining zurückerwartet wird, und auf David Raum. Der Linksverteidiger, der die bisherigen 28 Ligaspiele in der Startelf bestritt, fällt wegen einer Gelbsperre aus. Christopher Lenz, im Sommer als Raum-Backup aus Frankfurt geholt, und der erst 18-jährige El Chadaille Bitshiabu sind Kandidaten für die Position. Vermutlich aber wird Rose den vielseitig verwendbaren Benjamin Henrichs auf die linke Seite ziehen und stattdessen Mohamed Simakan Rechtsverteidiger spielen lassen.

Nach zuletzt sechs Pflichtspielen ohne Niederlage (vier Siege, zwei Unentschieden) sieht Rose sein Team gerüstet für den Saisonendspurt. “Ich fühle im Moment einen sehr guten Spirit in unserer Mannschaft. Die Jungs wirken gefestigt, wir machen da weiter, wo wir zuletzt aufgehört haben”, sagte der Trainer.

Roses Plädoyer für Schäfer: “Ein toller Mensch, der sein Handwerk versteht”

Der Wirbel um Marcel Schäfer, der in Wolfsburg freigestellt wurde und in Leipzig neuer Geschäftsführer Sport werden soll, hatte laut Rose in den eigenen Reihen keinen Einfluss auf die Vorbereitung. “Es war eine turbulente Woche in Wolfsburg und eine sonnige Trainingswoche in Leipzig. Es ist nicht meine Aufgabe, Dinge, die in Wolfsburg passieren, zu kommentieren”, sagte Rose über die jüngsten Vorkommnisse. Um dann aber doch mit einem Plädoyer für Schäfer fortzufahren: “Marcel ist ein guter Typ und ein toller Mensch, der sein Handwerk versteht.”

Seine eigene Arbeit sieht er durch eine eventuelle Verpflichtung Schäfers als Nachfolger von Max Eberl unberührt: “Ich glaube nicht, dass das viel mit mir zu tun hat. Da geht es um Strukturen und klassische Aufgabenverteilung.” Mit Rouven Schröder, der seit Eberls Freistellung die sportliche Leitung übernommen hat, habe es “hervorragend funktioniert”, ergänzte Rose: “Es macht Riesenspaß, mit Rouven Schröder zusammenzuarbeiten. Er ist extrem zielorientiert.”

Oliver Hartmann

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