Terzics Respekt vor Atletico: “Eine neue Kunst des Verteidigens”

Terzics Respekt vor Atletico: “Eine neue Kunst des Verteidigens”

Beim Blick auf Atletico Madrids Defensive kommt BVB-Trainer Edin Terzic ins Schwärmen. Im Viertelfinal-Duell der Champions League wird es viel um das Thema Intensität gehen.

In den Tiefen des Metropolitano: Edin Terzic.

In den Tiefen des Metropolitano: Edin Terzic.

AFP via Getty Images

Aus Madrid berichtet Patrick Kleinmann

Drei Stockwerke nach unten geht es vom ebenerdigen Eingang des Estadio Metropolitano bis zum Pressekonferenz-Raum – mit Podest ganz vorne und aufsteigenden Lehnensesseln mehr Kinosaal als Medienzentrum. Es passt zur großen Bühne, die Borussia Dortmund in Madrid erwartet, das Viertelfinal-Hinspiel bei Atletico am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bedeutet für die Schwarz-Gelben den Einzug unter die besten Acht Europas.

Und das soll nicht das Ende sein. “Ein 50:50-Spiel” sei das Duell mit den Spaniern, hatte Sportdirektor Sebastian Kehl bereits am Samstag gesagt. Bis zum ersten Halbfinal-Einzug in der Champions League seit 2013 und dem dritten überhaupt warten aber noch zwei mutmaßlich heiße Duelle mit den bekannt unangenehm zu bespielenden “Colchoneros”.

“Die Art und Weise, mit der Atletico immer wieder den Erfolg erzielen konnte, ist bekannt”, findet Trainer Edin Terzic und lobt fast bewundernd: “Sie haben eine neue Form und eine neue Kunst des Verteidigens implementiert. Das meine ich sehr wertschätzend.” Der Gegner sei “häufig Thema bei uns im Meeting Room, weil sie in vielen Bereichen herausragend sind”, gibt der BVB-Coach einen Einblick: “Zum Beispiel wie sie intensive Zweikämpfe führen, um den Gegner nicht in die letzte Zone kommen zu lassen.”

xGoals-Überperformer unter sich

Das sei aber nicht alles. Atletico werde häufig auf die Kunst des Verteidigens reduziert, findet Terzic. Tatsächlich erzielten die Spanier aber in der Gruppenphase satte 17 Treffer – und das oft aus wenigen oder wenig hochkarätigen Chancen. Das Team von Trainer Diego Simeone kommt im Schnitt auf 1,49 Tore pro xGoal und liegt damit am deutlichsten von allen Teams über den Abschluss-Erwartungen.

Interessant dabei: Der BVB kassiert pro gegnerischem xGoal aber nur 0,36 Gegentore und weist hier mit Abstand den Top-Wert aus. Es trifft also der offensive auf den defensiven Überperformer. Trainer Terzic erkannte bereits “viele Muster, die sie immer wieder einsetzen und den Gegner vor große Herausforderungen stellen”. Seine Profis müssten “aufpassen, dass wir bei uns bleiben, denn sie sind in der Lage, jedem Gegner ihr Spiel aufzudrängen”.

Zuversicht bei “kränkelndem” Can

Das erste K.-o.-Duell mit den Spaniern seit dem Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger in der Saison 1965/66 – damals gewann der BVB den Titel, ebenso wie nach den beiden Duellen mit Atletico in der Gruppenphase 1996/97 – werde also “nicht ganz leicht”, mutmaßt der Coach wenig überraschend, sondern “physisch und mental ein hartes Stück Arbeit”.

Offen ist dabei noch der Einsatz von Kapitän Emre Can. Der Mittelfeldspieler fehlte am Dienstag beim Abschlusstraining und “kränkelt” laut Terzic etwas: “Emre geht es soweit ganz gut. Wir haben ihn untersucht und schonen ihn heute. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass er zum Einsatz kommen kann.”