Brightons Groß: “Darauf muss Bayern bei Arsenal aufpassen”

Brightons Groß: “Darauf muss Bayern bei Arsenal aufpassen”

Der FC Arsenal siegt und siegt. Am Samstag verlor Nationalspieler Pascal Groß mit Brighton & Hove Albion gegen die Gunners. Dem kicker schildert der Sechser seine frischen Eindrücke von Bayerns Champions-League-Gegner.

Pascal Groß (re.) gegen Kai Havertz und den FC Arsenal.

Pascal Groß (re.) gegen Kai Havertz und den FC Arsenal.

Arsenal FC via Getty Images

Es ist nicht so, dass die Seagulls daheim gegen den neuen Spitzenreiter der englischen Eliteliga chancenlos gewesen wären. Sowohl Tormöglichkeiten als auch gute Ansätze von Angriffen, die dann nicht sauber zu Ende gespielt wurden, waren gegeben. Doch unterm Strich stand eine verdiente Niederlage, mit 0:3 vielleicht einen Tick zu hoch, bei der Arsenal die Gastgeber und auch Groß sichtlich frustrierte.

Arsenal ordnet er logischerweise als “absolute Topmannschaft” ein, auch deshalb, “weil sie keine Verletzungssorgen haben” und der Kader so natürlich in der Tiefe auch Optionen anbietet, die es Trainer Mikel Arteta erlauben, ohne Qualitätsverlust wechseln zu können. Die Angriffsweise der Nordlondoner beschreibt Groß so: “Sie probieren, immer ihre Außenstürmer in Eins-gegen-eins-Duelle zu bringen. Da haben sie ja mit Bukayo Saka, Gabriel Jesus und Gabriel Martinelli auch eine starke Auswahl.”

Saka wird auf rechts beginnen, links könnte Gabriel Martinelli im Duell der Brasilianer gegenüber Gabriel Jesus den Vorzug gegen Bayern erhalten, weil er Tempovorteile hat. Die Flügelspieler sollen dann den total variablen und im Moment auch sehr gefährlichen Mittelstürmer Kai Havertz füttern.

Arsenals spielstarkes Mittelfeld mit Jorginho, Declan Rice und Kapitän Martin Ödegaard ist bekannt, Groß hebt zudem hervor, dass diese “gute Mischung” zu einer “großen Zweikampfstärke” führt. Die wiederum führt zu einem unglaublich guten Gegenpressing. Dass Bayerns Viertelfinal-Kontrahent erst vier Gegentore kassierte, ist ebenfalls kein Zufall, Groß spricht in diesem Kontext von “viel Stabilität, es ist sehr schwer, sie zu bespielen” – natürlich auch festzumachen am Innenverteidiger-Duo William Saliba und Gabriel, das nicht wenige für das derzeit beste der Premier League halten. Bayern sollte sein Glück also eher über außen suchen. Das sagt nicht Groß, ist aber eine logische Folge der Stärke im Zentrum.

“Aufpassen muss Bayern auch bei Standards, da sind sie außergewöhnlich gut”, warnt Groß. Und wer Arsenal verfolgt, weiß, was er damit unter anderem meint: Bei Freistößen aus dem Halbfeld stellen sich bewusst zunächst mehrere Spieler ins Abseits, um dann mit gegenläufigen Bewegungen die Abwehrreihe des Gegners zu verwirren.

Echte Schwächen gibt es nach den jüngsten Eindrücken nicht, auch Groß konnte keine gravierenden ausmachen. Und dennoch, obwohl im Paket mit Bayerns aktueller Form alles für die Gunners zu sprechen scheint, sagt der deutsche Nationalspieler, der natürlich auch um die vorhandenen Stärken vieler Kollegen aus München weiß: “Nein, das wird keine klare Sache für Arsenal. Bayern ist Bayern, in dem Wettbewerb haben sie auch mehr Erfahrung. Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten.”

Gemünzt auf Arsenals aktuelle Top-Form bedeutet dies, dass der FC Bayern eben kleinste Fehler, die sicher auch den Gunners unterlaufen werden, ausnutzen muss.

Thomas Böker