“Er muss sich nicht bei mir entschuldigen”: Als Rüdigers Haaland-Belohnung ausblieb

“Er muss sich nicht bei mir entschuldigen”: Als Rüdigers Haaland-Belohnung ausblieb

Antonio Rüdiger ist aus Reals Startelf nicht mehr wegzudenken. Vor einem Jahr gegen Manchester City war das noch anders. Nach einem seiner besten Spiele musste er auf die Bank.

Nervensäge im besten Sinne: Antonio Rüdiger im Hinspiel vor einem Jahr gegen Erling Haaland.

Nervensäge im besten Sinne: Antonio Rüdiger im Hinspiel vor einem Jahr gegen Erling Haaland.

IMAGO/Alex Perez

Es ist eine Frage, mit der sich Carlo Ancelotti schon vor einem Jahr beschäftigen musste vor einem Spiel gegen Manchester City. Sie lautet: Wer spielt in der Innenverteidigung?

Im Nachhinein gesehen entschied sich der Italiener damals falsch. Real hatte sich im Halbfinal-Hinspiel im Bernabeu mit einem 1:1 eine ordentliche Ausgangslage erspielt. Das war auch Antonio Rüdiger zu verdanken, der Ausnahmestürmer Erling Haaland wie einen ganz gewöhnlichen 08/15-Angreifer aussehen ließ. Der Real-Innenverteidiger erhielt die kicker-Note 2, war einer der Besten auf Seiten der Königlichen.

Doch im Rückspiel wurde Rüdiger erst in der 63. Minute eingewechselt. Ancelotti gab Eder Militao den Vorzug, der Brasilianer hatte das Hinspiel wegen einer Gelbsperre verpasst. Real verlor in Manchester mit 0:4 – obwohl Haaland auch in diesem Spiel nicht traf.

“Letztes Jahr war es ein gutes Spiel zu Hause im Bernabeu“, erinnert sich Rüdiger, der die Lorbeeren gerne teilen wollte. “Wir haben alle einen guten Job gemacht, um Haaland in Schach zu halten. Er hat nicht viele Pässe bekommen. Im nächsten Spiel habe ich nicht gespielt, der Trainer muss sich nicht bei mir entschuldigen, er hat seine Idee und ich als Spieler muss sie akzeptieren.”

Inzwischen ist Rüdiger zum Führungsspieler gereift, auch weil er, wie damals gegen Manchester, die Abstinenz Eder Militaos zu nutzen wusste. Im August hatte sich der Brasilianer einen Kreuzbandriss zugezogen, beim 2:0 gegen Bilbao Ende März kehrte er für eine Minute auf das Spielfeld zurück. Für die Startelf ist er aber noch keine Option.

So muss Ancelotti für das Viertelfinal-Hinspiel am Dienstag überlegen, ob er neben dem gesetzten Rüdiger auf Aushilfe Aurelien Tchouameni oder Routinier Nacho zurückgreift. “Nacho ist unser Kapitän und Tchouameni macht seine Sache sehr gut. Wir haben noch nie ein Spiel verloren, wenn wir zusammen gespielt haben”, so Rüdiger. “Das ist die Entscheidung des Trainers. Für mich spielt das keine Rolle.” Ancelotti selbst hüllte sich bezüglich dieses Themas am Montag in Schweigen.

“Ohne Mut und Persönlichkeit”: Ancelottis deftige Worte

Sehr deutlich wurde er hingegen, als es um das Rückspiel vor einem Jahr ging. “Wir haben ohne Mut und ohne Persönlichkeit gespielt. Das sind grundlegende Aspekte in dieser Art von Spiel, und letztes Jahr haben wir das im Rückspiel vermissen lassen.“ Eigenschaften, über die ein Antonio Rüdiger zweifelfrei verfügt und auch am Dienstag wieder zeigen will.

“Der Plan für dieses Spiel wird derselbe sein wie im letzten Jahr”, sagte der 68-malige DFB-Nationalspieler. “Nämlich zu versuchen, ihre kompliziertesten und gefährlichsten Spieler wie De Bruyne, Foden oder Haaland zu kontrollieren.” Was mit Rüdiger bei der letzten Auflage nun einmal deutlich besser gelang als ohne ihn.