Urschrei: Roma-Coach de Rossi hat “unglaublichen Druck” verspürt

Urschrei: Roma-Coach de Rossi hat “unglaublichen Druck” verspürt

Daniele de Rossi schreibt seine erfolgreiche Roma-Geschichte als Trainer nahtlos fort – und überzeugt die Bosse, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die AS-Spielerlegende hat derweil Derby-Unterschiede erkannt.

Hat die Roma stabilisiert, zum Derbysieg geführt und die Champions League weiter im Visier: Daniele de Rossi.

Hat die Roma stabilisiert, zum Derbysieg geführt und die Champions League weiter im Visier: Daniele de Rossi.

AS Roma via Getty Images

Als gegen 19.55 Uhr an diesem Samstag der Schlusspfiff von Schiedsrichter Marco Guida ertönt war, gab es kein Halten mehr. Die Roma-Spieler um Matchwinner Gianluca Mancini lagen sich in den Armen, rannten zu den Fans. Die Romanisti selbst schwenkten Fahnen, bejubelten ihre “Gladiatoren” auf dem Feld und huldigten vor allem einem Mann: Daniele de Rossi.

Als die Roma-Ikone, als gebürtiger Römer zwischen 2002 und 2019 für die Giallorossi als Mittelfeldabräumer aktiv und seines Zeichens neben zwei Pokalsiegen an der Seite von Francesco Totti auch noch Weltmeister 2006 in Deutschland, am 16. Januar 2024 zum Nachfolger von José Mourinho ernannt worden war, war auch Skepsis angebracht gewesen.

Schließlich hatte de Rossi zuvor nur als Co-Trainer der Squadra Azzurra sowie wenig erfolgreich bei SPAL Ferrara in der Serie B gewirkt. Und doch war ihm von den AS-Bossen – “The Friedkin Group” um den kalifornischen Milliardär sowie Vereinseigentümer Dan Friedkin – Vertrauen entgegengebracht worden.

Eine Erfolgsgeschichte

Vertrauen, das sich nach den nach zwei europäischen Finalteilnahmen (Conference-League-Sieg, Europa-League-Endspielniederlage) leistungstechnisch eingebrochenen Mourinho-Römern absolut bezahlt macht. In seinen ersten elf Spielen nämlich steht de Rossi bei famosen 26 Punkten, hält den Hauptstadtklub auf Rang fünf so weiter voll im Champions-League-Rennen und steht außerdem im Viertelfinale der Europa League (Duelle mit Milan warten).

26 Zähler aus den ersten elf Ligaspielen als Roma-Coach hatten in der Vereinsgeschichte bislang nur Rudi Garcia (31 im Jahr 2013) und Eusebio di Francesco (27 im Jahr 2017) übertroffen.

“Sie haben mich regelrecht vorgezerrt”

Daniele de Rossi

Das legendäre Stoppschild-Tattoo von Daniele de Rossi.
imago/Sportimage

Der bisherige Höhepunkt war sicher der Sieg im gewohnt hitzigen Derby della Capitale, das die Giallorossi zuletzt viermal in Folge (dreimal Serie A, einmal Coppa Italia) nicht mehr gewonnen und dabei nicht einmal ein Tor erzielt hatten. De Rossi hatte sich während der aufreibenden Partie voller Zweikämpfe, Diskussionen und Stresssituationen äußert aktiv gezeigt – und stieß nach Schlusspfiff regelrecht Urschreie aus.

Dabei hatte der einstige Abräumer mit dem Stoppschild-Tattoo auf der Wade doch bereits als Aktiver ganze 31 (!) Derbys in Rom erlebt – 14 Erfolgserlebnisse darunter, sieben Remis, zehn Niederlagen und zwei selbst erzielte Tore. Doch im Gespräch mit DAZN teilte der heute 40-Jährige mit: “Der Druck ist viel schlimmer als Trainer, weil ich als Spieler zumindest umherrennen und Dampf ablassen kann. Einfach was machen halt. An der Seitenlinie aber hab ich irgendwann den Vierten Offiziellen gefragt, ob die Uhr gestoppt hat, weil es sich für mich so angefühlt hat, als würde die Spielzeit nie mehr enden.” Etwas schmunzelnd fügte “DDR” an: “Am Ende wollte ich eigentlich etwas zurückbleiben, dass die Spieler den Moment mit den Fans genießen können. Aber sie haben mich regelrecht vorgezerrt.”